Estrich ist ein elementarer Bestandteil beim Bau und erfüllt vielfältige Funktionen. In Wohnräumen wird Estrich hauptsächlich als Untergrund für Bodenbeläge und als Zwischenschicht für Rohrleitungen oder Fußbodenheizungen verwendet. Beim Verlegen des Estrichs sind genormte Dicken ein entscheidender Faktor, um die Tragfähigkeit und Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten.
Die Bedeutung der Estrich-Dicke
Beim Verlegen des Estrichs sind einige Punkte zu beachten. Die Estrich-Dicke spielt dabei eine entscheidende Rolle und wird gemäß der ISO-Norm DIN 18560 festgelegt. Diese Norm gibt die Mindest- und maximale Dicke vor, die sowohl der Installateur als auch Sie als Bauherr beachten sollten. Die genormten Dicken stellen sicher, dass die Estrichschicht ordnungsgemäß funktioniert und beispielsweise die Fußbodenheizung die gewünschte Wärme abgeben kann. Insbesondere in Wohnräumen ist die Einhaltung der genormten Dicken unerlässlich, um eine optimale Nutzung zu gewährleisten.
Wichtige Werte für Estrich-Dicken
Die Angaben zur Estrich-Dicke sind in bestimmte Werte unterteilt, die bei der Umsetzung behilflich sind. Dazu gehören:
- Estrichart: Die Estrichart gibt Aufschluss über die Art des Estrichs. Die unterschiedlichen Estrichtypen haben verschiedene effektive Dicken, daher ist eine Unterscheidung notwendig. Die Estricharten werden abgekürzt, zum Beispiel steht CAF für Calciumsulfatfließestrich.
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Biegezugfestigkeitsklasse (auch als Härteklasse bekannt): Diese Angabe beschreibt die Biegezugfestigkeit der einzelnen Estrichtypen. Allein der Estrichtyp reicht nicht aus, um die Dicke des Estrichs bestimmen zu können. Jeder Typ verfügt über mehrere Härteklassen, die die Zugspannung unter Belastung festlegen. Diese Härteklassen sind durch die Norm DIN EN 13813 definiert.
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Mindestnenndicke: Die Mindestnenndicke wird in Millimetern angegeben und beschreibt die Mindesthöhe, die die Estrichschicht haben muss. Diese Werte sind genormt und müssen eingehalten werden.
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Maximale Dicke: Die maximale Dicke des Estrichs wird ebenfalls in Millimetern angegeben. In einigen Fällen ist die maximale Dicke durch die Norm festgelegt, jedoch kann dieser Wert je nach Anwendung stark variieren. Beim Hausbau beträgt die übliche maximale Dicke 5,5 bis 8 Zentimeter. Es ist jedoch wichtig, sich an die genormten Werte zu halten.
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Zusammendrückbarkeit: Die Zusammendrückbarkeit wird in Millimetern angegeben und beträgt in Wohnbereichen maximal 5 mm. Eine Ausnahme bildet der Gussasphaltestrich, bei dem die Zusammendrückbarkeit maximal 3 mm beträgt. Dieser Wert beschreibt die Differenz zwischen der Lieferdicke und der Dicke unter Belastung der Trittschalldämmung, die unter dem Estrich verlegt wird.
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Flächenlast: Die Flächenlast bezieht sich auf die vertikalen Lasten, die auf den Boden wirken. Das umfasst beispielsweise die normale Belastung durch menschliche Bewegungen im Laufe des Tages. Im Bauwesen gibt es verschiedene Flächenlasten, die berücksichtigt werden müssen. Für Wohnräume wird eine Flächenlast von maximal 2 Kilonewton (kN) pro Quadratmeter empfohlen.
Tipp: In diesem Artikel werden keine Estrich-Dicken für hochbeanspruchbare Estriche wie Industrieestriche aufgeführt. Diese werden im privaten Bereich selten verwendet und sind daher für Sie unwichtig.
Eine Übersicht der Estrich-Dicken
Calciumsulfatfließestrich (CAF)
Schwimmender Estrich auf Dämmschicht:
- F4: Mindestnenndicke bis 35 mm, keine maximale Dicke
- F5: Mindestnenndicke bis 35 mm, keine maximale Dicke
- F7: Mindestnenndicke bis 35 mm, keine maximale Dicke
Calciumsulfatestrich (CA)
Schwimmender Estrich auf Dämmschicht:
- F4: Mindestnenndicke bis 45 mm, keine maximale Dicke
- F5: Mindestnenndicke bis 40 mm, keine maximale Dicke
- F7: Mindestnenndicke bis 35 mm, keine maximale Dicke
Mindestnenndicke für Estriche auf Trennschichten: maximal 30 mm.
Gussasphaltestrich (AS)
Schwimmender Estrich auf Dämmschicht:
- IC10: Mindestnenndicke bis 25 mm, keine maximale Dicke
Mindestnenndicke für Estriche auf Trennschichten: maximal 25 mm.
Kunstharzestrich (SR)
Schwimmender Estrich auf Dämmschicht:
- F7: Mindestnenndicke bis 35 mm, keine maximale Dicke
- F10: Mindestnenndicke bis 30 mm, keine maximale Dicke
Mindestnenndicke für Estriche auf Trennschichten: maximal 15 mm.
Magnesiaestrich (MS)
Schwimmender Estrich auf Dämmschicht:
- F4: Mindestnenndicke bis 45 mm, keine maximale Dicke
- F5: Mindestnenndicke bis 40 mm, keine maximale Dicke
- F7: Mindestnenndicke bis 35 mm, keine maximale Dicke
Mindestnenndicke für Estriche auf Trennschichten: maximal 30 mm.
Zementestrich (CT)
Schwimmender Estrich auf Dämmschicht:
- F4: Mindestnenndicke bis 45 mm, keine maximale Dicke
- F5: Mindestnenndicke bis 40 mm, keine maximale Dicke
Mindestnenndicke für Estriche auf Trennschichten: maximal 45 mm.
Verbundestriche
Verbundestriche sind die einzigen Estriche mit einer festgelegten maximalen Dicke. Dies liegt daran, dass dieser Estrich im Gegensatz zu anderen Arten direkt auf den Rohboden aufgetragen wird. Die folgenden Werte gelten:
- Calciumsulfatestrich: keine Mindestnenndicke, maximale Dicke bis 50 mm
- Gussasphaltestrich: keine Mindestnenndicke, maximale Dicke bis 40 mm
- Kunstharzestrich: keine Mindestnenndicke, maximale Dicke bis 50 mm
- Magnesiaestrich: keine Mindestnenndicke, maximale Dicke bis 50 mm
- Zementestrich: keine Mindestnenndicke, maximale Dicke bis 50 mm
Mit diesen Informationen sind Sie nun bestens über die Estrich-Dicken informiert und können den Estrich fachgerecht verlegen. Achten Sie darauf, die genormten Dicken einzuhalten, um eine optimale Funktion und Tragfähigkeit zu gewährleisten.