Evangelisch oder Protestantisch – Eine Frage der Konfession

Evangelisch oder Protestantisch – Eine Frage der Konfession

Die Frage nach der konfessionellen Identität beschäftigt viele Menschen. Sind sie evangelisch oder protestantisch? Oder gehören sie einer anderen Konfession an? Die Wahl der Bezeichnung hat Einfluss auf die Arbeitsmoral, den Sprachduktus und die Gemütsdisposition, selbst wenn man keiner Konfession mehr angehört.

Da das Festjahr “500 Jahre Reformation” bevorsteht, ist es an der Zeit, sich mit den Begriffen “evangelisch” und “protestantisch” auseinanderzusetzen. Es lohnt sich, sich sensibilisiert mit diesen Begriffen zu beschäftigen.

Im Jahre 1821 hat der preußische König Friedrich Wilhelm III. angeordnet, dass die Bezeichnung “Protestanten” und “protestantische Religion” für die Bekenner der evangelischen Lehre nicht mehr verwendet werden sollen. Stattdessen sollte man den Begriff “evangelisch” verwenden, da er sich auf die heilige Schrift gründet. Auch heute werden beide Begriffe synonym verwendet.

In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und in vielen Landeskirchen wird der Begriff “evangelisch” bevorzugt verwendet. Es gibt evangelische Kindergärten, Krankenhäuser und Schulen. Es wird Evangelische Religionslehre unterrichtet. Das Adjektiv “protestantisch” kommt seltener vor, dafür wird häufig das Substantiv “Protestantismus” genutzt.

Die Begriffe “evangelisch” und “protestantisch” haben ihre Ursprünge in der Reformationsbewegung. “Evangelisch” leitet sich vom Evangelium ab und steht für die bibelorientierte Ausrichtung. “Protestantisch” hingegen wurde während des Speyerer Reichstages von 1529 geprägt, als die reformatorische Bewegung gegen das Wormser Edikt protestierte.

Es ist nicht so einfach zu definieren, welche Merkmale mit den Begriffen “evangelisch” und “protestantisch” verbunden sind. Die Bezeichnung “evangelisch” wird auf offiziellen Dokumenten verwendet, während “protestantisch” eher in theologischen und politischen Kontexten auftaucht.

Vielleicht ist es typisch für Christen, die sich zur Reformation bekennen, dass sie sich zwischen den beiden Begriffen entscheiden müssen. Die Freiheit der Wahl spiegelt den Ansatz der Reformatoren wider, dass jeder Einzelne sich mit seinem Gott auseinandersetzen und eine persönliche Entscheidung treffen sollte. Dabei sollte die Lust an der Varianz im eigenen Glauben überwiegen, anstatt sich mit der korrekten Begriffswahl auseinanderzusetzen.

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Letztendlich sind die Begriffe “evangelisch” und “protestantisch” eng miteinander verbunden. Sie bedeuten Zeugnis für Jesus Christus und sein Evangelium. Jeder, der sich zu Jesus Christus bekennt, kann sich als protestantisch und evangelisch bezeichnen, unabhängig von der Konfession.

Dr. theol. Wibke Janssen, Pfarrerin der Evangelischen Kirche im Rheinland, kommt zu dem Schluss, dass die Begriffe “evangelisch” und “protestantisch” untrennbar zusammengehören.