Es ist Frühling – eine wunderbare Zeit für Experimente, für die man etwas Platz braucht. Deshalb habe ich heute ein lustiges und lehrreiches Spektakel für Balkon und Terrasse (oder auch drinnen): Die Elefantenzahnpasta!
Was passiert da – Wie entsteht die Elefantenzahnpasta?
Wasserstoffperoxid – H2O2 – ist eine recht instabile Verbindung. Unter normalen Bedingungen zerfällt es sehr langsam in Wasser und Sauerstoff. Kommt Wasserstoffperoxid jedoch mit anderen Stoffen in Berührung, oxidiert es diese. Das gilt insbesondere für die Bestandteile von Lebewesen. Deshalb sollte man bei diesem Experiment Schutzbrille und -kleidung tragen!
Schutz vor Oxidation durch Aufräum-Enzyme
Wenn Menschen, Tiere oder Hefepilze Energie aus Sauerstoff gewinnen, kann unerwünscht Wasserstoffperoxid entstehen. Zum Glück haben Zellen ein Aufräumkommando namens Katalase, das das Wasserstoffperoxid schnell abbaut.
Ein Biokatalysator erleichtert den Reaktionsablauf
Enzyme sind Proteine, die Reaktionen erleichtern und beschleunigen können. Die Katalasen gehören zu den schnellsten Enzymen und können sehr effizient Wasserstoffperoxid abbauen.
Gasentwicklung dank Katalase
Die Katalase ist in der Lage, Wasserstoffperoxid sofort abzubauen oder aus Wasserstoffperoxid, das von außen eindringt, in kürzester Zeit große Mengen Sauerstoff-Gas freizusetzen.
Nun brauchen gasförmige Stoffe mehr Platz als flüssige Stoffe, daher entsteht Schaum, wenn das Sauerstoff-Gas in winzige Seifenbläschen eingeschlossen wird. Dieses Schaumgemisch quillt als “Elefantenzahnpasta”-Schlange aus dem Gefäß heraus.
Zusammenfassung
Die “Elefantenzahnpasta” besteht also aus Schaum aus Seife und Sauerstoff, der durch “Überfütterung” der Oxidationsschutz-Enzyme entsteht. Auch in unseren Körperzellen gibt es Katalasen, die den Abbau von Wasserstoffperoxid beschleunigen. Wenn Wasserstoffperoxid in unsere Haut gelangt, entstehen kleine Sauerstoffbläschen im Gewebe.
Wichtig: Die Schutzenzyme des Körpers sind genau darauf ausgelegt, solche Oxidationsmittel zu entfernen, die bei Fehlern in zelleigenen Prozessen entstehen. Andere Oxidations- und Bleichmittel, insbesondere gefährliche Chlorverbindungen, gehören nicht dazu!
Und habt ihr das Elefantenahnpasta-Experiment schon einmal ausprobiert? Wozu verwendet ihr sonst Wasserstoffperoxid?