Pflegeexperten spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Qualität in der Pflege. Expertenstandards sind dabei ein wichtiges Instrument, um die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. In diesem Artikel werden einige Beispiele für Expertenstandards vorgestellt.
Beispiele für Expertenstandards
Die genauen Inhalte der Expertenstandards sind leider nicht frei im Netz verfügbar. Jedoch können auf der Website des DNQP einige Beispiele eingesehen werden. Wenn Sie Interesse daran haben, einen kompletten Expertenstandard einzusehen, können Sie diesen auf der Webseite des DNQP bestellen. Der Preis liegt zwischen 17 und 30 Euro pro Exemplar.
Um Ihnen einen Überblick über die Inhalte der Expertenstandards zu geben, werden im Folgenden die zentralen Aspekte ausgewählter Standards zusammengefasst:
Dekubitusprophylaxe in der Pflege
Der Expertenstandard zur Dekubitusprophylaxe hat zum Ziel, die wichtigsten Maßnahmen zur Verhinderung von Dekubitus zu vermitteln. Dabei steht das regelmäßige Umlagern und die Förderung der Eigenmobilität der Patientinnen und Patienten im Fokus. Zudem wird die Verantwortung der Einrichtungen betont, die Dekubitusentstehung durch geeignete Verfahren zu verhindern.
Entlassungsmanagement in der Pflege
Das Entlassungsmanagement zielt darauf ab, die Kontinuität der Versorgung und die Kommunikation zwischen den verschiedenen involvierten Stellen zu verbessern. Dadurch sollen Versorgungsbrüche bei der Entlassung von Patienten vermieden werden. Das Entlassungsmanagement unterstützt den Patienten außerdem bei der Bewältigung des Übergangs.
Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten Schmerzen
Beim Schmerzmanagement bei akuten Schmerzen spielt die systematische Einschätzung der Anzeichen und typischen Risiken eine zentrale Rolle. Besonders bei Patientinnen und Patienten, die ihr Schmerzempfinden nicht äußern können, ist dies von großer Bedeutung. Das Ziel ist es, den Patientinnen und Patienten durch ein angemessenes Schmerzmanagement unnötiges Leid zu ersparen und die Chronifizierung von Schmerzen zu verhindern. Dabei soll auch die Expertise pflegerischer Schmerzexperten genutzt werden.
Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen
Auch bei chronischen Schmerzen bekommt jeder Patient und jede Patientin ein individuell angepasstes Schmerzmanagement. Dies dient der Schmerzlinderung bzw. -stabilisierung und dem Erhalt einer bestmöglichen Lebensqualität.
Sturzprophylaxe in der Pflege
Die Sturzprophylaxe hat das Ziel, Stürze zu verhindern. Durch bestimmte Maßnahmen, wie Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Muskelstärkung, soll das Sturzrisiko reduziert werden. Zudem werden Patientinnen und Patienten im richtigen Umgang mit Hilfsmitteln wie Hüftprotektoren oder Haltegriffen geschult und beraten.
Förderung der Harnkontinenz in der Pflege
Die Förderung der Harnkontinenz steht hier im Mittelpunkt. Es wird empfohlen, Hilfsmittel wie zum Beispiel einen Katheter optimal einzusetzen, um die Blasenaktivität zu kontrollieren und weiteren Entzündungen vorzubeugen. Die Förderung der Kontinenz hat Vorrang vor der Kompensation einer bestehenden Inkontinenz.
Pflege von Menschen mit chronischen Wunden
Bei der Pflege von Menschen mit chronischen Wunden werden neben der Heilung der Wunden auch die Bedürfnisse des Patienten und seine Lebensqualität in den Vordergrund gerückt. Durch Anleitung zu alltagsorientierten Maßnahmen im Umgang mit der Wunde können die Fähigkeiten zum gesundheitsbezogenen Selbstmanagement verbessert werden.
Ernährungsmanagement zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege
Das Ernährungsmanagement zielt darauf ab, Mangelernährung durch eine frühzeitige Erkennung der Risiken und eine bedürfnisgerechte Ernährung zu verhindern. Dabei sollen Patienten bedürfnisorientiert und bedarfsgerecht bei ihrer Nahrungsaufnahme unterstützt und ermuntert werden. Zur Prävention von Mangelernährung können Zwischenmahlzeiten, Trinknahrung oder Selbstbedienung am Buffet eingeführt werden. Bei vollständig künstlicher Ernährung ist die Zusammenarbeit mit Ernährungsfachkräften und Ärzten entscheidend.
Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz
Bei der Pflege von Menschen mit Demenz wird eine personenzentrierte Pflege und Betreuung gefordert. Es geht darum, den individuellen Unterstützungs- und Beziehungsbedarf umzusetzen und Angehörige einzubeziehen, soweit es möglich ist.
Diese Beispiele verdeutlichen die Vielfalt der Expertenstandards in der Pflege. Sie tragen dazu bei, die Versorgungsqualität zu verbessern und den Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Betreuung zukommen zu lassen.