Export-Zahlungsrisiken: Finanzierungsoptionen im Überblick

Export-Zahlungsrisiken: Finanzierungsoptionen im Überblick

Es ist kein Geheimnis, dass Exportgeschäfte mit ihren Zahlungsrisiken die Liquidität belasten können. Doch es gibt Lösungen, die die finanzielle Belastung mindern und den Exporteur absichern. In diesem Artikel werden wir die Optionen Forfaitierung, Factoring, Dokumenten-Akkreditiv und Dokumenten-Inkasso genauer betrachten.

Maßgeschneiderte Finanzierungen entlasten die Liquidität

Factoring und Forfaitierung bieten eine Möglichkeit, langfristige Außenstände zu finanzieren und die Liquidität zu entlasten. Beim Factoring werden alle aktuellen und zukünftigen Forderungen an einen Kreditgeber abgetreten. Zusätzlich zu dieser Sicherheit bietet der Factor oft weitere Dienstleistungen wie Buchhaltung, Mahnwesen und Bonitätsprüfung der Forderungen an.

Die Forfaitierung hingegen bezieht sich auf den Ankauf von genaue spezifizierten Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen durch Banken oder spezialisierte Finanzierungsinstitute. Der Forfaiteur übernimmt dabei sämtliche Risiken und zahlt den Gegenwert der Forderung abzüglich der Zinsen sofort an den Exporteur aus.

Dokumenten-Akkreditiv: Rundum abgesichert

Das Dokumenten-Akkreditiv ist eine Bankgarantie, die Zahlungen an den Exporteur nur dann ausführt, wenn alle vereinbarten Dokumente vorliegen. Es schützt sowohl den Verkäufer als auch den Käufer und macht sie unabhängig von der Zahlungsfähigkeit des Importeurs. Für den Exporteur besteht kein Risiko von Zahlungsverzug oder Betrug, solange das Akkreditiv unwiderruflich und bestätigt ist. Es bietet eine umfassende Absicherung.

Dokumenten-Inkasso: Vertrauen ist der Schlüssel

Beim Dokumenten-Inkasso werden die Dokumente dem Käufer gegen Barzahlung oder Akzeptleistung ausgehändigt. Es gibt zwei Varianten: “Kassa gegen Dokumente” und “Akzept gegen Dokumente”.

Bei “Kassa gegen Dokumente” sorgt die Bank des Exporteurs dafür, dass die Dokumente gegen Barzahlung an den Importeur ausgehändigt werden. Der Importeur hat jedoch das Recht, die Annahme zu verweigern, was ein Risiko für den Exporteur darstellt.

LESEN  Macht spüren und nutzen: Aufstellungsworkshop Erkenntnisse

Bei “Akzept gegen Dokumente” akzeptiert der Importeur den Wechsel bei Fälligkeit und löst ihn ein. Hier besteht zusätzlich das Risiko, dass der Importeur den Wechsel nicht einlöst, obwohl er bereits über die Ware verfügt.

Das Dokumenten-Inkasso beruht auf einem gewissen Maß an Vertrauen zwischen Exporteur und Importeur und bietet eine gewisse Absicherung, wenn ein Akkreditiv nicht durchsetzbar ist.

Insgesamt gibt es verschiedene Optionen, um Export-Zahlungsrisiken abzusichern und die Liquidität zu entlasten. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile, und es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Risikotoleranz zu berücksichtigen. Sprechen Sie am besten mit einem Experten, um die beste Lösung für Ihr Unternehmen zu finden.

Factoring
Factoring kann die Liquidität entlasten und langfristige Außenstände finanzieren.

Dokumenten-Akkreditiv
Das Dokumenten-Akkreditiv sichert Verkäufer und Käufer ab und bietet umfassende Absicherung.