Extrasystolen: Alles, was du wissen musst!

Extrasystolen: Alles, was du wissen musst!

Vermutlich hast du schon einmal dieses unregelmäßige Rumpeln in deinem Brustkorb gespürt. Das Gefühl, als würde dein Herz stolpern oder kurz aussetzen, wird als Extrasystole bezeichnet und ist eine Art von Herzrhythmusstörung – aber in den meisten Fällen harmlos.

Was sind Extrasystolen und was verursacht sie?

Extrasystolen sind vorzeitig ausgelöste “Extraherzschläge”, die unabhängig vom normalen Herzschlag auftreten. Diese zusätzlichen Schläge werden oft als Stolpern oder kurze Aussetzer wahrgenommen. Je nachdem, wo im Herzen die Extrasystole entsteht, spricht man entweder von einer supraventrikulären Extrasystole (SVES), die im Vorhof ausgelöst wird, oder von einer ventrikulären Extrasystole (VES), die in der Herzkammer entsteht. Im Allgemeinen gelten Extrasystolen aus den Vorhöfen als ungefährlich, während bei ventrikulären Extrasystolen eine Klärung der Ursachen beim Facharzt erfolgen sollte. Mögliche Ursachen für diese Extraherzschläge können Stress, Müdigkeit, Schlafmangel, Alkohol- oder Kaffeekonsum oder starke Emotionen wie Trauer, Wut oder Freude sein. Auch ein Kalium- oder Magnesiummangel, Bluthochdruck, Schilddrüsenerkrankungen oder bestimmte Herzerkrankungen können dahinter stecken. Diese Auslöser führen zu einer Überreizung des Nervensystems, wodurch das Herz stärker stimuliert wird und darauf mit einem zusätzlichen Herzschlag reagiert.

Symptome einer Extrasystole

Manchmal bemerken Menschen die zusätzlichen Herzschläge gar nicht, wenn sie beschäftigt sind oder Sport treiben. In ruhigen Momenten hingegen können wir unseren Körper genauer beobachten, wodurch die Extrasystolen deutlicher spürbar sind. Sie können entweder als leichtes Herzstolpern oder als kleiner Herzaussetzer nach einem besonders starken Herzschlag empfunden werden. Dieser entsteht dadurch, dass sich die Herzkammer nach einer kurzen Pause stärker mit Blut füllt.

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Die meisten Menschen kennen ihren Körper gut und leben bereits lange mit den unregelmäßigen Extraherzschlägen. Treten sie jedoch gehäuft oder in ungewohnter Form auf und treten zusätzliche Symptome wie Ohnmacht oder Schwindel auf, ist es ratsam, einen Internisten oder Kardiologen aufzusuchen. Nicht nur, um beruhigt zu werden und das belastende Angstgefühl loszuwerden, das mit den Extrasystolen einhergehen kann, sondern auch, um Herzerkrankungen auszuschließen.

Mithilfe eines Elektrokardiogramms (EKG), für das Elektroden auf den Brustkorb geklebt werden, kann festgestellt werden, ob das Herz problemlos arbeitet. Diese Untersuchung ist völlig schmerzfrei und ungefährlich. Zusätzlich zur Untersuchung in der Arztpraxis, die oft nur wenige Minuten dauert, besteht auch die Möglichkeit, die Herzströme über einen Zeitraum von 24 Stunden oder länger mit einem Langzeit-EKG zu messen. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch wirklich Extraherzschläge aufgezeichnet werden.

Sind Extrasystolen gefährlich?

In den meisten Fällen finden Ärzte keine Ursache für die Extraherzschläge. Dann spricht man von gutartigen idiopathischen Extrasystolen. Problematisch wird es jedoch, wenn den Extraschlägen eine Herzerkrankung zugrunde liegt. Neben Erkrankungen der Herzklappe oder einem sehr langsamen Herzschlag (Bradykardie) können auch die Folgen von abgestorbenem und vernarbtem Herzmuskelgewebe nach einem Herzinfarkt oder einer Herzmuskelentzündung dazu führen, dass die elektrischen Impulse des Herzens fehlgeleitet werden und den normalen Herzrhythmus stören.

Extrasystole: Behandlung abhängig von den Ursachen

Liegen keine Grunderkrankungen des Herzens vor, bedürfen Extrasystolen normalerweise keiner Behandlung und eine Reduzierung möglicher Auslöser wie Alkohol oder Stress kann zu einer Verbesserung der Symptome führen. Wenn die Ursache in einem Magnesium- oder Kaliummangel liegt, kann bereits eine Ernährungsumstellung die Symptome lindern. Auch die Einnahme entsprechender Magnesium- oder Kaliumpräparate kann hilfreich sein. Wenn Betroffene jedoch im Alltag stark beeinträchtigt sind, kann die Einnahme von Betablockern den Herzrhythmus stabilisieren. Wenn eine medikamentöse Therapie nicht anspricht oder die Extrasystolen stark gehäuft auftreten, kann eine Katheterablation durchgeführt werden. Dabei wird der Bereich im Herzen, der für die Extraschläge verantwortlich ist, mithilfe eines Katheters mit Elektroden verödet.

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Quellenangaben:

  • Deutsche Herzstiftung (o. J.). Verfügbar unter: Herzstolpern/ Extrasystolen: „Haben Sie einen Rat für mich?“.
  • Deutsche Herzstiftung (o.J.). Verfügbar unter: Extrasystolen sind häufig harmlos.
  • Weiß, Prof. Dr. med. C. (o. J.). Verfügbar unter: Extrasystolen.