Extrasystolen: Harmlos, aber manchmal spürbar

Extrasystolen: Harmlos, aber manchmal spürbar

Extrasystolen sind zusätzliche Herzschläge, die häufig als Herzstolpern oder Herzaussetzer wahrgenommen werden. Im Normalfall wird der Herzschlag vom Sinusknoten im Herzvorhof gesteuert, der einen elektrischen Impuls erzeugt und so die Vorhöfe und Herzkammern zusammenziehen lässt. Bei einer Extrasystole entsteht zusätzlich ein Impuls in den Vorhöfen oder der Herzkammer.

Symptome von Extrasystolen

Viele Extrasystolen werden von den Betroffenen gar nicht gespürt, besonders wenn sie beschäftigt sind oder Sport treiben. In Ruhe hingegen nehmen manche Menschen die extraschläge deutlich wahr. Gelegentlich braucht das Herz nach einer Extrasystole eine kurze Pause, die als Herzaussetzer empfunden wird. Nur selten treten dabei Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Schwindel auf. Extrasystolen können Verunsicherung, Angst und Unruhe verursachen. In den meisten Fällen ist diese Verunsicherung jedoch unbegründet, solange keine strukturellen Herzerkrankungen vorliegen.

Diagnose von Extrasystolen

Um Extrasystolen zu diagnostizieren, ist eine EKG-Dokumentation erforderlich. Tritt das Herzstolpern während der Ruhe-EKG-Messung nicht auf, wird ein Langzeit-EKG durchgeführt, das den Herzschlag für 24 Stunden überwacht. So können auch gelegentliche Extrasystolen erfasst werden. Anschließend wird nach der Ursache gesucht.

Ursachen von Extrasystolen

Es gibt viele Faktoren, die den Herzrhythmus beeinflussen und Extrasystolen verursachen können. Dazu gehören Schlafmangel, Stress, Alkohol, Nikotin, Koffein sowie Kalium- oder Magnesiummangel. Aber auch Schilddrüsenerkrankungen, Bluthochdruck und verschiedene Herzerkrankungen können Extrasystolen auslösen. Wer Extraschläge häufig über einen längeren Zeitraum oder sogar bei Belastung spürt, sollte dies ärztlich abklären lassen.

Behandlung von Extrasystolen

Nicht immer ist eine Behandlung von Extrasystolen erforderlich. Bei harmlosen Extraschlägen aus den Vorhöfen reicht es oft aus, die Auslöser wie Stress oder Alkohol zu meiden. Bei einem Kalium- oder Magnesiummangel können eine kalium- und magnesiumreiche Ernährung oder gegebenenfalls die Einnahme von Kalium- oder Magnesiumpräparaten Linderung verschaffen. Die Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie sollte individuell betrachtet werden. Bei gehäuften ventrikulären Extrasystolen ist es wichtig, die Ursache zu finden und zu behandeln. In einigen Fällen kann eine Katheterablation, bei der der entsprechende Bereich im Herzen verödet wird, gute Erfolgschancen bieten. Diese Methode sollte jedoch nur bei Patienten angewendet werden, bei denen eine medikamentöse Therapie nicht geeignet ist oder die trotz Medikamenten starke Beschwerden und eine hohe Anzahl von Extrasystolen pro Tag haben.

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