Die Kette am Fahrrad ist starken Belastungen ausgesetzt, da sie die gesamte Beinkraft von der Kurbel auf das Hinterrad überträgt. Aus diesem Grund muss die Kette von Zeit zu Zeit gewechselt werden. Der Wechsel der Fahrradkette ist jedoch keine schwierige Aufgabe. Das Bike muss dafür nicht unbedingt zum Händler gebracht werden. Den Kettenwechsel selbst durchzuführen hat sogar zwei Vorteile: Zum einen ist das Rad nicht mehrere Tage beim Händler und zum anderen kann man eine Menge Geld sparen.
Vorbereitung: Die Fahrradkette selbst wechseln
Für einen Kettenwechsel ist weder spezielles Fachwissen noch besondere Geschicklichkeit erforderlich. Mit dem richtigen Werkzeug kann es jeder selbst machen.
Benötigtes Werkzeug
- Neue Kette, die zur Kassette passt (die Anzahl der Ritzel ist entscheidend)
- Kettennieter oder Kettenschlossöffnungszange
- Schmierstoff
Passende Ersatzkette
Als Erstes sollten Sie prüfen, wie viele Ritzel die Kassette hat. Ältere Fahrräder haben normalerweise weniger Ritzel als neuere Modelle. Moderne Rennräder und Mountainbikes haben mittlerweile bis zu 12 Ritzel. Es ist wichtig, die passende Kette zu kaufen, da sie sonst nicht passt. Eine zu breite oder zu schmale Kette kann nicht montiert werden.
Verschiedene Arten (mit/ohne Schloss, Ritzelanzahl)
Es ist wichtig, die richtige Kette zu kaufen. Zunächst sollte man die Anzahl der Ritzel an der Kassette des Fahrrads zählen. Je nach Art des Fahrrads können dies 7 bis 12 Ritzel sein. Als nächstes muss man entscheiden, ob man eine Kette mit oder ohne Kettenschloss haben möchte. In der Regel reicht jedoch eine Kette ohne Schloss aus. Zum Schließen der Kette wird dann ein spezieller Kettennieter benötigt. Dieser muss jedoch nur einmal gekauft werden.
Eine Kette mit Kettenschloss ist nicht ganz so stabil wie eine korrekt vernietete Kette und außerdem etwas teurer im Durchschnitt. Bei Motorrädern oder Steuerketten von PKW-Motoren gibt es aus diesem Grund auch keine Ketten mit Schlössern. Diese sind einfach stabiler.
Anleitung: Alte Kette ausbauen
Wenn Sie einen Montageständer zur Verfügung haben, können Sie das Rad darin einspannen. Das erleichtert die Arbeit etwas, da man sich nicht die ganze Zeit auf den Boden knien muss. Es funktioniert aber auch ohne Montageständer.
- Machen Sie ein Bild vom Verlauf der Kette. Dies erleichtert das korrekte Einfädeln der neuen Kette später.
- Schalten Sie vorne auf das kleine Kettenblatt.
- Schalten Sie hinten auf das kleinste Ritzel, so dass die Kette am wenigsten gespannt ist.
- Öffnen Sie die Kette mit dem Kettennieter (drücken Sie den Nietstift vollständig heraus) oder verwenden Sie die Kettenschlossöffnungszange.
- Ziehen Sie die alte Kette heraus.
- Messen Sie die Länge der Kette.
Anleitung: Neue Kette einbauen
Die neue Kette ist in der Regel ein paar Glieder zu lang. Sie muss daher auf die Länge der alten Kette gekürzt werden. Auch dies ist mit dem Kettennieter kein Problem. Die überflüssigen Kettenglieder werden einfach mit dem Kettennieter abgetrennt, indem man den Nietstift herausdrückt.
- Führen Sie die neue Kette von hinten unten über die untere Schaltrolle ein.
- Achten Sie beim Schaltwerk darauf, dass die Kette richtig verläuft. Im Zweifelsfall schauen Sie das Bild an, das vor dem Ausbau gemacht wurde.
- Führen Sie die Kette durch den Umwerfer.
- Stellen Sie sicher, dass die Kette wieder vorne und hinten auf dem kleinsten Ritzel liegt.
- Schließen Sie die Kette mit dem Kettennieter und einem Nietstift.
Zusätzliche Infos
Wann sollte die Kette am Fahrrad gewechselt werden?
Bevor der eigentliche Wechsel der Kette ansteht, ist es natürlich wichtig zu wissen, wann überhaupt ein Wechsel erforderlich ist. Es gibt keine pauschalen Kilometerangaben, die für jeden Fahrer gelten. Es hängt ganz von den Bedingungen ab. Wenn viel im Dreck und bei nassen Bedingungen gefahren wird, ist ein Kettenwechsel früher erforderlich als bei Fahrten bei trockenem Wetter.
Wie erkennt man, wann die Kette gewechselt werden muss?
Es gibt jedoch einige Anzeichen, die auf einen notwendigen Kettenwechsel hindeuten. Ein Wechsel der Kette ist auf jeden Fall fällig, wenn die Fahrradkette einige Millimeter vom großen Kettenblatt angehoben werden kann. Die Kette hat sich dann so stark gelängt, dass sie nicht mehr richtig in die Zähne greift.
Es ist jedoch besser, die Kettenlänge regelmäßig zu überprüfen. Dafür gibt es spezielle Kettenlehren, die den Verschleiß der Kette anzeigen. Alternativ kann die Länge auch mit einem Messschieber gemessen werden. Im Video wird auch nochmals ausführlich auf alle Möglichkeiten eingegangen.
Wenn die Kette regelmäßig rechtzeitig gewechselt wird, halten die Ritzel wesentlich länger. Dies ist sinnvoll, da ein Ritzelsatz bei hochwertigen Komponenten schnell zwischen 100€ und 300€ kosten kann. Eine Kette dagegen gibt es im Internet schon für 20€ bis 40€.
Wie oft sollte man überprüfen?
Es ist schwer, dies pauschal zu sagen, aber es schadet nicht, alle paar hundert Kilometer die Kette kurz mit der Kettenlehre zu überprüfen. Dies erfordert keinen großen Aufwand und kann beim Reinigen und Schmieren der Kette schnell erledigt werden.
Die richtige Pflege der Kette
Damit die Kette lange hält, sollte sie richtig gepflegt werden. Verwenden Sie keine Kettenreinigungsmaschinen oder andere fettlösende Mittel, da diese die Schmierung der Kette zerstören und den Verschleiß beschleunigen.
Die Kette sollte nur mit einem Baumwolllappen gereinigt werden. Wickeln Sie den Lappen um die Kette und ziehen Sie ihn nach hinten. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals, bis die Kette sauber ist.
Anschließend kann etwas Kettenöl aufgetragen werden, um die Lebensdauer der Kette zu verlängern.