Fahrradreparatur leicht gemacht: Alles, was du wissen musst!

Fahrradreparatur leicht gemacht: Alles, was du wissen musst!

Die Bremse schleift, die Schaltung ruckelt, ein platter Reifen mitten auf der Tour. Doch nicht immer ist eine Werkstatt in der Nähe, um dein Fahrrad sofort reparieren zu lassen. Vor allem in den belebten Frühlings- und Sommermonaten kann es schwierig sein, kurzfristig einen Termin zu bekommen. Aber zum Glück gibt es einige Wartungs- und Reparaturarbeiten, die du mit etwas Übung, Geschick und einer Grundausstattung an Werkzeugen auch selbst durchführen kannst.

Die richtige Ausstattung für die Fahrradreparatur zu Hause

Um Wartungsarbeiten selbst durchführen und kleinere Schäden beheben zu können, benötigst du die passenden Werkzeuge. Im Fachhandel findest du eine große Auswahl an Werkzeugen, von einzelnen Werkzeugen bis hin zu kompletten Werkzeugkoffern.

Du musst dir jedoch keine professionelle Fahrradwerkstatt im Keller einrichten. Schon mit einer soliden Grundausstattung kannst du viele kleinere Arbeiten selbst erledigen. Da viele Fahrradteile mit den gleichen Schrauben befestigt sind, kannst du mit nur wenigen Werkzeugen viele Arbeiten durchführen. Einige Werkzeuge hast du vermutlich bereits zu Hause:

  • Drehmomentschlüssel
  • verschiedene Innensechskantschlüssel (Inbusschlüssel)
  • verschiedene Schraubenzieher
  • Fahrradpumpe mit Manometer
  • Kettenöl und Fett
  • Flickzeug oder Ersatzschlauch
  • Reifenheber
  • Multitool für unterwegs

Ein Drehmomentschlüssel ist ein absolutes Muss für jeden Radfahrer. Damit kannst du lockere Schrauben und Muttern auf das empfohlene Drehmoment anziehen, was das Fahrradfahren viel sicherer macht. Denn zu lockere Schrauben können sich lösen, während zu feste Schrauben brechen können. Sets mit verschiedenen Innensechskantschlüsseln und Schraubenziehern sind ebenfalls empfehlenswert.

Mit einem passenden Inbusschlüssel kannst du viele Arbeiten am Fahrrad erledigen. Du solltest die am häufigsten benötigten Inbusschlüssel immer mitführen, zum Beispiel in Form eines Multitools, das du einfach in deiner Fahrradtasche verstauen kannst.

LESEN  Pluto TV auf dem Fernseher: So einfach gelingt die Konfiguration

Auch eine Fahrradpumpe mit Manometer sollte nicht fehlen, um den Reifendruck regelmäßig zu überprüfen. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, besorgst du dir zusätzlich zur Standpumpe noch eine Hand- oder Rahmenpumpe für unterwegs.

Werkzeug für unterwegs

Ideal für unterwegs ist ein sogenanntes Multitool. Dieses handliche Werkzeug für dein Fahrrad enthält viele nützliche Aufsätze, mit denen du kleine Reparaturen durchführen kannst. Von Inbus- und Torx-Schlüsseln über Schraubendreher und Speichenschlüssel bis hin zu Kettenwerkzeugen und Tubeless-Tools ist hier alles dabei. Je nach Modell variieren die Funktionen. Mit einem solchen Multitool bist du für die meisten Fälle gut ausgerüstet.

Handbücher für die Fahrradreparatur

Obwohl du heute für jedes Problem passende Online-Anleitungen und Videos finden kannst, lohnt es sich manchmal, in ein Buch zur Fahrradreparatur zu investieren. In YouTube-Videos kann es schnell gehen, was die einzelnen Schritte schwer nachvollziehbar macht.

Ein gutes Fahrradreparaturbuch bietet dir anschauliche Schritt-für-Schritt-Reparaturanleitungen mit Fotos. Außerdem ermöglichen solche Bücher meist eine einfache und schnelle Fehlerdiagnose, während Videos oft nur helfen, wenn du den genauen Fehler bereits gefunden hast.

Hier sind einige Beispiele für Fahrradreparaturbücher:

  • Fahrradreparaturen – auch für E-Bikes von Ulf Hoffmann der Stiftung Warentest
  • Das ultimative Fahrrad-Handbuch: Reparatur & Pflege Schritt für Schritt von Claire Beaumont und Ben Spurrier
  • Das Bike-Reparaturhandbuch von Chris Sidwells
  • Der ultimative Bike-Workshop von Thomas Rögner
  • E-Bike: Reparaturen unterwegs von Daniel Simon und Jochen Donner
  • E-MTB: Wartung, Pflege & Reparatur von Daniel Simon und Jochen Donner

Die besten Apps zur Fahrradreparatur

Mit einer Fahrradreparatur-App hast du die wichtigsten Informationen immer schnell zur Hand. Hier sind drei praktische Apps, die dir im Falle einer Panne weiterhelfen können:

Bike Repair (Android und iOS)

Diese App zeigt dir, welche Wartungsarbeiten du regelmäßig durchführen solltest und filtert die Reparaturanleitungen nach Fahrradteilen. Du kannst zum Beispiel die Kategorie ‘Reifen’ auswählen und aus der Liste die gewünschte Anleitung wählen, wie den Speichenwechsel, den Reifen- und Schlauchwechsel oder die Nabenverstellung. Solltest du nach der Tour Beschwerden haben, wie zum Beispiel im Knie oder Handgelenk, kannst du mit Hilfe der App schnell die Ursache finden und das entsprechende Fahrradteil korrekt einstellen. Die Anleitungen sind jedoch nur in Englisch verfügbar. Die App kostet ca. 4 Euro und ist sowohl für Android als auch für iOS erhältlich.

LESEN  Mit Withings Scanwatch vs Steel HR Sport vs Move ECG – Welches ist das Beste?

Bike Repair App

Diese Fahrradreparatur-App funktioniert ähnlich wie die zuvor genannte. Hier gibt es zwar weniger Anleitungen zur Auswahl, dafür ist die App kostenlos für Android-Geräte erhältlich.

Fahrradteile App

Diese kostenlose Fahrradteile-App für Android bietet zwar keine direkten Reparaturanleitungen, liefert jedoch wertvolle Informationen über Fahrradteile, ihre Funktion, ihren Verschleiß und das benötigte Werkzeug.

Bike Doctor App

Die Bike Doctor App hilft dir, dein Fahrrad in Schuss zu halten und es bei Bedarf selbst zu reparieren. Die Anleitungen sind nach Fahrradteilen (wie Bremsen, Räder und Sattel) geordnet. Für ca. 5 Euro hast du alle wichtigen Informationen und Anleitungen auf deinem iOS-Gerät immer dabei und bist für alle Fälle gewappnet. Diese App wurde vom Global Cycling Network zu einer der zehn besten Apps für Radfahrer gewählt.

Fahrradreparatur: Diese Schäden kannst du selbst beheben

Viele Schäden kannst du als Hobby-Schrauber selbst reparieren, bei anderen Reparaturarbeiten wie Nabenbremsen wird es etwas komplizierter. Wenn du unsicher bist, solltest du lieber eine Fahrradwerkstatt aufsuchen. Sicherheitsrelevante Komponenten sollten grundsätzlich in der Fahrradwerkstatt eingestellt oder repariert werden.

Diese Korrekturen kannst du jedoch auch als Nichtfachmann einfach und bequem selbst durchführen:

  • Lenker einstellen
  • Sattel einstellen
  • Reifendruck korrigieren
  • Pedale wechseln bzw. montieren
  • Felgenbremsen einstellen
  • Schlauch flicken
  • Mantel wechseln
  • Schlauch wechseln
  • Schaltung einstellen

Self-Repair-Werkstatt

Wenn es beim Reparieren Probleme gibt oder dir das passende Werkzeug fehlt, kannst du eine Self-Repair-Werkstatt aufsuchen. Dort wird dir schnell geholfen und du kannst dein Fahrrad mit der Unterstützung von Profis wieder in Ordnung bringen. In der Regel bitten diese Werkstätten um eine kleine Spende, um ihre Betriebskosten zu decken.

LESEN  ACDSee 2024: Der ultimative Foto-Manager für Windows

Eine Self-Repair-Werkstatt bietet dir Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützt dich bei der Reparatur deines Fahrrads. Erfahrene Mitarbeiter stehen dir mit Rat und Tat zur Seite und stellen dir das benötigte Werkzeug bereit. Die Anleitung erfolgt durch engagierte Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer.

Eine Selbsthilfe-Werkstatt findest du zum Beispiel an der Universität Hohenheim. Hier findest du im Hohenheimer Radskeller alles, was du brauchst, um dein reparaturbedürftiges Fahrrad wieder in Schuss zu bringen: Werkzeuge, Ersatzteile und vor allem viele hilfsbereite Fahrradliebhaber, die dich über Reparaturen informieren und dir in komplizierten Fällen helfen.

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Hamburg stellt eine Liste mit Selbsthilfe-Werkstätten in der Hansestadt zur Verfügung. Wenn du “Selbsthilfe-Werkstatt Fahrrad” plus deinen Wohnort in Google eingibst, solltest du ebenfalls fündig werden.

Tipps vom Profi

Was gibt es bei Wartungs- und Reparaturarbeiten rund ums Rad zu beachten? Wir haben bei unseren Fahrradprofis nachgefragt und fassen die wichtigsten Tipps für dich zusammen:

  • Mit einem Multitool, einer kleinen Luftpumpe und einem Ersatzschlauch oder Flickset bist du unterwegs für alle Fälle gewappnet.
  • Eine Luftpumpe mit Manometer ist ein absolutes Must-have. Auch Inbusschlüssel und Schraubenzieher dürfen nicht fehlen.
  • Ein gut sortierter Werkzeugkoffer fürs Fahrrad ist für Gelegenheitsschrauber nicht zwingend notwendig, erweist sich aber für Schrauber, die immer mehr Arbeiten selbst durchführen wollen, als sinnvoll.
  • Bei Unsicherheiten solltest du stets eine Fahrradwerkstatt aufsuchen.
  • Werden spezielle Werkzeuge benötigt, gestalten sich die Arbeiten etwas komplizierter. Auch hier solltest du dich an eine Fahrradwerkstatt wenden.
  • Zu deiner eigenen Sicherheit solltest du sicherheitsrelevante Schrauben regelmäßig überprüfen und lockere Schrauben nachziehen.

Mit diesen Tipps und der richtigen Ausstattung kannst du viele Reparaturen an deinem Fahrrad selbst durchführen und bist bestens gerüstet für die nächste Tour!