Faktencheck: Ist Fleisch essen wirklich schlecht fürs Klima?

Faktencheck: Ist Fleisch essen wirklich schlecht fürs Klima?

Fleisch essen wird für immer mehr Menschen zur Gewissensfrage. Der Klimawandel und die Auswirkungen der Nutztierhaltung darauf spielen dabei eine entscheidende Rolle. Eine Studie besagt, dass die Hälfte der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase aus der Nutztierhaltung stammen soll. Doch wie viel Einfluss hat der Fleischkonsum wirklich auf das Klima?

Tierhaltung, Treibhaus-Gase und Fleischkonsum

Kohlendioxid (CO₂) und Methan sind entscheidende Treibhausgase, die maßgeblich zum Klimawandel beitragen. Weltweit werden Milliarden Nutztiere gehalten, von denen 90 Prozent am Ende geschlachtet werden. Diese Tiere benötigen Platz und müssen ernährt werden. Etwa 80 Prozent der Fläche auf unserem Planeten, die für die Produktion von Lebensmitteln verwendet wird, entfallen auf die Tierhaltung.

So viel Wasser braucht ein Kilo Rindfleisch

Die Nutztiere nehmen über einen langen Zeitraum viel Futter zu sich, bevor sie geschlachtet werden. Für ein Kilo Rindfleisch werden bis zu 25 Kilogramm Getreide und 25.000 Liter Wasser benötigt. Unser Fleischkonsum ist immens und weltweit steigend.

Wie hoch ist der CO₂-Ausstoß durch Fleischkonsum?

Ein Kilogramm Rindfleisch verursacht beispielsweise 14 Kilogramm CO₂, während Geflügelfleisch nur 3,5 Kilogramm CO₂ verursacht. Auch andere tierische Produkte wie Butter oder Käse haben einen negativen Einfluss auf die Klimabilanz. Die Verarbeitung und Kühlung der Lebensmittel spielt dabei eine wichtige Rolle.

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Auch der Ursprungsort von Lebensmitteln spielt eine Rolle für die Klimabilanz. Beheizte Gewächshäuser, lange Transportwege und Kühlung beeinflussen den CO₂-Ausstoß. Regionale und saisonale Lebensmittel haben einen geringeren Einfluss auf das Klima.

Der Regenwald wird auch für Fleisch gerodet

Die Nutztierhaltung beansprucht viel Platz und Anbauflächen für das Tierfutter. Häufig werden dafür Regenwälder gerodet, die immens viel CO₂ binden. Flächen in Brasilien wurden allein in einem Jahr gerodet, um Platz für Tierhaltung oder beispielsweise Palmöl-Plantagen zu schaffen. Der Gülleausstoß der Nutztiere führt zudem zu einer Freisetzung von CO₂ und wirkt sich negativ auf das Grundwasser aus.

Was hat das Treibhaus-Gas Methan damit zu tun?

Methan, das von Wiederkäuern wie Kühen ausgestoßen wird, ist 25-mal schädlicher für das Klima als CO₂. Das ständig steigende Verlangen nach tierischen Produkten führt dazu, dass der Methan-Ausstoß weiter ansteigt.

Welchen Anteil hat Fleisch am Klimawandel?

Studien kommen auf unterschiedliche Ergebnisse bezüglich des Anteils der Nutztierhaltung am Klimawandel. Die meisten Studien gehen jedoch von einem Anteil von etwa 15 Prozent an den Gesamtemissionen aus. Allerdings beziehen sich diese Zahlen auf die gesamte Nutztierhaltung und nicht speziell auf den Fleischkonsum.

Fazit: Zerstört Fleischessen unseren Planeten?

Fleisch hat einen deutlichen negativen Einfluss auf das Klima. Die Produktion von Fleisch verursacht große Mengen an CO₂ und Methan, beides sind Treibhausgase, die das Klima beeinflussen. Allerdings stammt nur die Hälfte der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase definitiv nicht aus der Nutztierhaltung. Es ist wichtig, die Herkunft der Lebensmittel zu berücksichtigen und regionale, saisonale Produkte zu bevorzugen. Wer sich klimabewusst ernähren möchte, kann auch den Konsum von Fleisch reduzieren und auf lokale Bauernhöfe zurückgreifen.

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Bildquelle: SWR3