Familienformen: Eine Reise durch verschiedene Familienarten gestern und heute

Familienformen: Verschiedene Familienarten von früher und heute

Die Vorstellung von Familie hat sich im Laufe der Zeit stark verändert. In unserem Artikel werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Familienformen und beleuchten, wie die Mehrheit der Menschen heute das Idealbild von Familie sieht.

Familie ist nicht gleich Familie

Die Pluralität der Familienformen wächst stetig. Obwohl immer noch viele Familien in Deutschland als klassische Kernfamilie mit Vater, Mutter und Kindern zusammenleben, hat sich die Familienpolitik mittlerweile deutlich moderner und offener gezeigt. Ein Beispiel dafür ist die Anpassung des Familienrechts, welches nicht mehr von “unehelichen Kindern” spricht, sondern lediglich von Kindern, deren Eltern nicht verheiratet sind.

Die Familienformen befinden sich im Wandel. Immer mehr Paare bleiben unverheiratet, auch wenn sie Kinder haben, was jedoch nicht immer positiv ist. Die Gesellschaft verändert sich und bringt Vor- und Nachteile mit sich. Viele alleinerziehende Eltern haben nur wenig Zeit und leben oft an der Armutsgrenze. Die steigenden beruflichen Anforderungen lassen nur wenig Raum für Familienleben. Gleichzeitig verschiebt sich die Altersstruktur. Immer mehr Mütter sind bei der Geburt ihres ersten Kindes bereits über 35 Jahre alt, was ihnen nur noch wenige Jahre lässt, um weitere Kinder zu bekommen.

Familienformen im Überblick

Es gibt viele verschiedene Modelle des Zusammenlebens, die den Rahmen dieses Artikels sprengen würden. Daher betrachten wir an dieser Stelle nur Familienformen, in denen mindestens zwei Generationen zusammenleben. Hier sind einige gängige Familienformen:

  • Kernfamilie: Besteht aus Vater, Mutter und mindestens einem Kind. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Eltern verheiratet sind oder nicht.
  • Ein-Eltern-Familie: Alleinerziehende machen einen großen Teil der Familien aus, da Ehen im Durchschnitt nur etwa 15 Jahre halten. Die Trennung von Paaren ist mittlerweile normal und wird in den meisten Fällen nicht mehr negativ betrachtet. Derzeit sind etwa 85% der Alleinerziehenden Frauen.
  • Großfamilie: Besteht aus mindestens drei Generationen, die unter einem Dach zusammenleben. Die Definition von Großfamilien wird jedoch immer breiter gefasst und beinhaltet oft auch Mehrkindfamilien.
  • Patchwork-Familie: Hier leben mindestens ein Kind und ein Elternteil mit einem anderen Partner des Elternteils zusammen. Oft bringen beide Partner eigene Kinder in die neue Familie ein, was zu sehr kinderreichen Familien führen kann.
  • Regenbogenfamilie: Bezeichnet das Zusammenleben eines gleichgeschlechtlichen Paares mit Kindern. Es umfasst sowohl Paare, bei denen ein Partner bereits ein Kind mit in die Familie bringt (auch als Patchwork-Familie bezeichnet), als auch adoptierte oder Pflegekinder.
  • Pflegefamilie: Hier wächst mindestens ein Pflegekind auf. Im Gegensatz zu Adoptivkindern leben Pflegekinder nur vorübergehend in der Pflegefamilie, bis ihre leiblichen Eltern in der Lage sind, die Erziehung zu übernehmen. Der Status einer Pflegefamilie kann sich daher schnell ändern, aber oft verbleiben Pflegekinder viele Jahre in einer Pflegefamilie.
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Der erweiterte Familienbegriff

Neben den traditionellen Familienformen gibt es auch andere Formen des Zusammenlebens, bei denen die Verwandtschaft weniger zählt. Im Laufe ihres Lebens suchen sich viele Menschen eine “Wahlfamilie”. Diese kann aus Freunden, einem Partner oder einer beliebigen Konstellation von Menschen bestehen. Selbst wenn man keine eigenen Kinder hat, kann man Teil einer Familie sein.

Eine besondere Ausprägung davon ist die soziale Elternschaft. Hierbei handelt es sich um Personen, die ein Kind versorgen, erziehen, fördern oder finanziell unterstützen. Oft übernimmt der neue Partner eines Elternteils diese Rolle, aber das ist keine Voraussetzung.

Wichtige Fragen und Antworten – FAQs

Hat Familie heute immer noch eine hohe Bedeutung?
Obwohl es heute viele verschiedene Familienformen gibt, steht die klassische Kernfamilie für die Mehrheit der Bevölkerung immer noch an erster Stelle. Die Zeiten, in denen die Familie das Wichtigste im Leben war und dies oft durch ein Familienwappen gezeigt wurde, sind jedoch größtenteils vorbei.

Können Kinder Schwierigkeiten haben, wenn die Eltern nicht verheiratet sind?
Aus rechtlicher Sicht gibt es keinen Unterschied zwischen Kindern, deren Eltern verheiratet sind oder nicht. Es ist jedoch wichtig, eine Sorgerechtserklärung abzugeben, um dem Vater die gleichen Rechte einzuräumen.

Gibt es Probleme, wenn ein Kind einen anderen Familiennamen trägt?
Es kommt häufig vor, dass nicht beide Partner in einer Ehe oder Partnerschaft den gleichen Familiennamen tragen. Das ist grundsätzlich kein Problem, kann aber im Alltag manchmal zu Fragen und erstaunten Blicken führen. Es kann jedoch bei Urlaubsreisen zu Schwierigkeiten kommen, wenn Fragen zur Elternschaft auftauchen.

Kinderbücher über Familienformen

Wenn Sie mehr über Familienformen erfahren möchten, können Sie auch Kinderbücher dazu lesen. Diese Bücher helfen Kindern dabei, die Vielfalt der Familienformen kennenzulernen und zu verstehen, dass es viele verschiedene Arten gibt, eine Familie zu sein.

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Familienformen: Verschiedene Familienarten von früher und heute

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