Fast- vs. Slow-Fashion: Die Wahrheit über die Modeindustrie

Fast- vs. Slow-Fashion: Die Wahrheit über die Modeindustrie

Die Welt der Mode wird derzeit von zwei Themen beherrscht: Fast-Fashion und Slow-Fashion. Doch was genau sind die Unterschiede? Und worauf sollten wir beim Kauf von Kleidung achten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst!

Fast-Fashion: schnell, billig, gut?

Immer billiger, immer schneller, immer mehr. Das ist das Grundprinzip der Fast-Fashion-Industrie, die sich in den letzten Jahren zum erfolgreichsten Geschäftsmodell der Modebranche entwickelt hat. Das ständig wechselnde Angebot zu günstigen Preisen verleitet die Verbraucher zu impulsiven Käufen. Wir kaufen also mehr, als wir eigentlich brauchen. Aber kennen wir auch die Konsequenzen?

Fast-Fashion bedeutet nicht nur schöne, neue und günstige Kleidung zu besitzen. Die unbegrenzte Produktion von Kleidung verschlingt Ressourcen, beeinträchtigt die Gesundheit der Arbeiter, vergiftet Ökosysteme und gefährdet die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen. Die Auswirkungen auf Klima, Wasser, Böden und die Arbeiterinnen in der Modeindustrie sind verheerend. Hier sind ein paar Fakten, die das deutlich machen:

Die Realität der Fashion-Industrie: 10 Fast-Fashion-Fakten, die du kennen solltest

  • Die Bekleidungs- und Textilindustrie verursacht mehr Emissionen als alle Flüge und Schiffsreisen zusammen.
  • Jährlich entstehen 1,2 Billionen Tonnen CO2 allein durch die Herstellung von Kleidung.
  • Die Energie, die zur Herstellung von Billigkleidung benötigt wird, stammt ausschließlich aus Kohlekraftwerken.
  • Für die Produktion werden fossile Ressourcen angezapft und Pestizide sowie Chemikalien in die Umwelt freigesetzt. Dadurch ist der Aralsee, der einst viertgrößte See Europas war, heute nur noch eine giftige Salzlache.
  • 80 Prozent der Kunstfaser in billigen Kleidungsstücken besteht aus Polyester, das aus Erdölproduktionen in China stammt.
  • Beim Tragen und Waschen von Fast-Fashion-Kleidung gelangen Plastikpartikel (Mikroplastik) in die Umwelt.
  • Ein Drittel der im Ozean treibenden Plastikpartikel stammt von synthetischen Textilien.
  • Fast-Fashion führt zu Müllbergen: 60 Prozent der gekauften Kleidungsstücke werden nach einem Jahr entsorgt, 40 Prozent werden nie getragen.
  • Die Arbeiterinnen in der Modeindustrie arbeiten unter unfairsten Bedingungen zu Niedriglöhnen.
  • Durch die Herstellung von Fast-Fashion haben bereits tausende Arbeiterinnen ihr Leben verloren, zum Beispiel beim Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch.
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Diese Fakten belegen eindeutig: Die Fast-Fashion-Industrie ist alles andere als nachhaltig. Doch es gibt eine Alternative: Slow-Fashion!

Slow-Fashion: Die nachhaltige Alternative

Slow-Fashion ist das absolute Gegenteil von Fast-Fashion. Hier wird Wert auf eine nachhaltige und bewusste Herstellung von langlebiger und qualitativ hochwertiger Mode gelegt. Slow-Fashion steht für einen verantwortungsvollen und respektvollen Umgang mit Mensch und Umwelt. Es geht um Bewusstsein für die Kleidung, die wir tragen, und um einen bewussten Konsum. Hier sind einige der Merkmale von Slow-Fashion:

  • Die Herstellung erfolgt umweltschonend.
  • Die verwendeten Rohstoffe werden sorgfältig ausgewählt.
  • Slow-Fashion wird nachhaltig produziert und hochwertig verarbeitet.
  • Viele Modelabels, die sich auf nachhaltige Mode spezialisiert haben, sind entsprechend zertifiziert.
  • Die Produkte haben oft eine regionale Herkunft und kurze Produktionsketten.
  • Der Handel und die Produktion erfolgen fair, und die Arbeiter werden angemessen entlohnt.
  • Bei Slow-Fashion wird auf Pestizide, Chemikalien und andere Giftstoffe verzichtet.
  • Es wird in die Entwicklung neuer nachhaltiger Materialien investiert.
  • Jeder Schritt von der Faser bis zur Verarbeitung wird transparent gemacht.
  • Auch Secondhand-Mode ist Teil von Slow-Fashion.

Bist du noch Fast oder schon Slow?

Es ist offensichtlich, dass Fast-Fashion und Slow-Fashion zwei völlig unterschiedliche Welten sind. Während die Fast-Fashion-Industrie auf billig produzierte Massenmode setzt, die weder gut für die Umwelt noch für die Menschen ist, steht Slow-Fashion für nachhaltige, langlebige und faire Mode sowie bewussten Konsum.

Als Verbraucherinnen und Verbraucher haben wir die Wahl, welcher Art von Mode wir unsere Unterstützung geben möchten. Eine vermehrte Entscheidung für Slow-Fashion kann einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten. Außerdem muss Slow-Fashion nicht teuer sein. Gebrauchte Kleidung ist Teil eines nachhaltigen Modekonsums und kann beispielsweise auf Flohmärkten oder in Kleidertauschbörsen günstig erworben werden.

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