Fasten: Was passiert im Körper nach 1, 14 und 40 Tagen?

Fasten: Was passiert im Körper nach 1, 14 und 40 Tagen?

Das Fasten ist eine alte Methode, um den Körper zu reinigen und die Gesundheit zu fördern. Aber was genau passiert im Körper während des Fastens? In diesem Artikel erfahren Sie, was im Körper nach 1, 14 und 40 Tagen passiert, wenn Sie fasten.

Der Mechanismus des Fastens

Beim Fasten greift der Körper auf seine Fettreserven zurück, da die Quellen begrenzt sind und nicht alles Eiweiß aufgebraucht werden darf. Fett besteht aus Glycerin, das sich in Zucker umwandeln lässt, sowie aus Fettsäuren. Diese Fettsäuren werden in Ketone zerlegt, mit denen das Gehirn seinen Energiestoffwechsel bedient – anstelle von Zucker.

Nach 1 Tag

Bereits nach einem Tag des Fastens beginnt der Körper, das innere Bauchfett abzubauen. Dies ist besonders vorteilhaft, da dieses Fettdepot mehr als 600 Botenstoffe produziert, die mit Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein können.

Nach 40 Tagen

Die Fettreserven des Körpers reichen bei den meisten Menschen für viele Wochen. Ein gesunder Mann mit einem Gewicht von 70 Kilogramm und einer Größe von 1,70 Metern kann problemlos 40 Tage fasten. Bei einem Gewicht von 90 Kilogramm hätte er sogar Reserven für 100 Tage. Während dieser Zeit wird der gesamte Körper grundlegend gereinigt.

Gefährliche Nebenwirkungen treten in der Regel nicht auf, auch nicht während dieser langen Fastenzeit. Dennoch werden bei Patienten, die über mehrere Wochen hinweg fasten, nach drei Wochen Natrium und Kalium per Bluttest überprüft, um sicherzustellen, dass keine Mangelerscheinungen die Organfunktionen belasten. Zusätzlich wird ein EKG durchgeführt, um den Herzrhythmus zu überprüfen.

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Die Angst vor Muskelabbau durch das Fasten ist in der Regel unbegründet. Der Organismus schützt die Muskeleiweißressourcen durch eine natürliche Bremse. Viele Fastende berichten sogar von einer Steigerung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und dem Aufbau von Muskeln. Diese Effekte wurden bereits zu Beginn des Jahrtausends in Studien nachgewiesen.

Gewichtsabnahme steht nicht im Vordergrund

Mit einer Woche Fasten lassen sich durchschnittlich zwei Kilogramm abnehmen. Ausschlaggebend für die Gesundheit ist jedoch eher der Taillenumfang, da er Aufschluss über das riskante innere Bauchfett gibt. Schon ein einzelner Fastentag kann ein bis zwei Zentimeter bewirken. Als Grenze für einen ungesunden Bauchumfang gelten bei Frauen 80 Zentimeter und bei Männern 94 Zentimeter. Ideal ist es, darunter zu liegen.

Anti-Aging für den Körper

Das Fasten hat viele positive Effekte auf den Organismus. Zum Beispiel sinkt der zu hohe Blutdruck, da Kochsalz ausgeschieden und nur noch in geringen Mengen zugeführt wird. Entspannung und Ruhe, wie sie beim Fasten empfohlen werden, regulieren zusätzlich den Blutdruck. Auch der Blutzucker und die Blutfette (Triglyzeride) sinken durch die Nahrungskarenz, was den Blutgefäßen zugutekommt. Die Leber erholt sich, und die Gamma GT-Werte sinken nachweislich.

Ein ganz besonderer Effekt des Fastens ist die Bildung neuer Stammzellen und Mitochondrien – den Kraftzentren der Zellen. Dieser biochemische Prozess namens Mitohormesis entsorgt alte Mitochondrien und löst somit eine Verjüngung aus. Zahlreiche Studien haben bereits bewiesen, dass Fasten und Kalorienreduktion die Lebensdauer verlängern.

Fasten und die Psyche

Das Fasten wirkt sich auch positiv auf die Psyche aus. Zwar bedeutet Fasten anfangs eine gewisse Belastung für den Körper, da der Sympathikus aktiviert wird, um das Überleben zu sichern. Aber nach zwei oder drei Tagen kommt der Parasympathikus zum Tragen, was mentale Ruhe, Entspannung und Ausgeglichenheit bedeutet. Zusätzlich wirken Dopamin und Serotonin stärker, was uns glücklich macht und den Appetit bremst. Daher ist Hunger während der Fastenkur meist nur am ersten Tag ein Problem, das jedoch mit viel Trinken und einem Löffel Honig behoben werden kann.

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Zusätzlich werden körpereigene Endocannabinoide verstärkt, was die Stimmung weiter ausgleicht und verbessert. Die oft zitierte Fasteneuphorie kann durch all diese Faktoren ausgelöst werden, ist jedoch nicht bei jedem Fastenden deutlich ausgeprägt.