Katzen sind wundervolle Haustiere, aber die unkontrollierte Vermehrung von Katzen kann zu vielen Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, die Katzen zu kastrieren. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die positiven Auswirkungen der Kastration, das optimale Alter für die Operation und den Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation.
Welche positiven Auswirkungen hat die Kastration von Katzen?
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Keine unkontrollierte Vermehrung: Durch die Kastration wird die Vermehrung von Streunerkatzen gestoppt. Dadurch verringert sich ihr Leiden und möglicherweise sogar das Problem der Streunerkatzen insgesamt. Auch Hauskatzen mit Freigang tragen nicht mehr zum Leid der freilebenden Katzen bei, da sie keinen Nachwuchs mehr zeugen. Die Kastration von Besitzerkatzen verhindert unerwünschten Nachwuchs, der dann nicht vermittelt werden kann und möglicherweise im Tierheim landet oder sogar illegal ausgesetzt oder getötet wird.
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Reduziertes Unfallrisiko: Kastrierte Kater haben einen kleineren Aktionsradius und halten sich näher an ihrem Zuhause auf. Dadurch verringert sich das Risiko von Unfällen während des Freigangs.
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Weniger Verletzungen durch Revierkämpfe: Kastrierte Katzen sind weniger an Kämpfen um Reviermarkierungen beteiligt, was zu weniger Verletzungen führt.
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Geringere Ausbreitung von Infektionskrankheiten: Die Kastration verringert die Verbreitung von Infektionskrankheiten bei freilebenden Katzen, da sich die Populationen verringern und der Stress durch Fortpflanzung abnimmt. Die Übertragung von Infektionserregern von der Mutterkatze auf ihre Jungen wird verhindert. Weniger Streunen, Kämpfe und Paarungen bedeuten auch weniger Tierkontakte, bei denen Krankheiten übertragen werden können. Die Infektionsrate von gefährlichen Katzenkrankheiten wie FELV, FIV, FIP, Katzenseuche und Katzenschnupfen würde sinken.
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Reduzierte hormonbedingte Krankheiten: Die Entfernung der Eierstöcke und Gebärmutter bei Katzen verhindert hormonbedingte Krankheiten und Leiden dieser Organe sowie deren Auswirkungen auf andere Krankheiten.
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Keine Dauerrolligkeit bei Wohnungskatzen: Reine Wohnungskatzen, die nicht gedeckt werden, können eine belastende Dauerrolligkeit mit Folgeerkrankungen entwickeln. Kastrierte Katzen haben dieses Problem nicht, da sie nicht rollig werden.
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Längere Lebenserwartung: Kastrierte Katzen haben im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung als unkastrierte Artgenossen.
Mit welchem Alter sollten Katzen kastriert werden?
Katzen erreichen die Geschlechtsreife normalerweise zwischen dem 6. und 10. Lebensmonat. Weibliche Katzen sind in der Regel etwas früher geschlechtsreif als männliche. Abhängig von verschiedenen Faktoren können Katzen jedoch auch schon im Alter von 4 oder 5 Monaten fortpflanzungsfähig werden. Eine frühzeitige Kastration vor der Geschlechtsreife verhindert ungewollte Trächtigkeiten bei weiblichen Katzen und ungewollten Nachwuchs bei Katern.
Weitere interessante Fakten zur Katzenkastration
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Eine frühzeitige Kastration bei Katzen führt nicht zu körperlichen oder verhaltensbedingten Problemen. Dies wurde durch jahrzehntelange Erfahrung in den USA und wissenschaftliche Studien bestätigt.
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Der Glaube, dass Katzen mindestens einmal Junge bekommen sollten, bevor sie kastriert werden, ist falsch. Die Fortpflanzung ist weder aus medizinischer noch aus verhaltensphysiologischer Sicht notwendig. Oftmals ist dieser Wunsch eher auf das Verlangen der Besitzer nach süßen Katzenbabys zurückzuführen.
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Auch reine Wohnungskatzen sollten kastriert werden, um ungewollte Fortpflanzung und hormonell bedingte Krankheiten zu verhindern.
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Die Kastration von Katzen zur Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung verstößt nicht gegen das Amputationsverbot gemäß §6 des Tierschutzgesetzes.
Was ist der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation bei Katzen?
Sowohl die Kastration als auch die Sterilisation sind chirurgische Methoden zur dauerhaften Verhinderung der Fortpflanzung bei Katzen.
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Sterilisation: Bei der Sterilisation werden nur die keimleitenden Organe (Eileiter und Samenleiter) durchtrennt oder verschlossen, um den Transport von Ei- und Samenzellen zu verhindern. Sterilisierte Katzen behalten jedoch ihre Keimdrüsen (Eierstöcke und Hoden) und zeigen weiterhin Paarungsverhalten.
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Kastration: Bei der Kastration werden die keimbildenden Organe (Eierstöcke und Hoden) entfernt, um die Bildung reifer Ei- oder Samenzellen zu verhindern. Durch die Entfernung der Eierstöcke und Hoden verringern sich hormonell bedingte Verhaltensweisen bei Katzen, wie Aggressivität, Streunen und Markieren des Reviers beim Kater. Kastrierte Katzen haben auch ein geringeres Risiko hormonell bedingter Krankheiten.
Die Kastration von Katzen ist eine Routinemaßnahme in Tierarztpraxen und hat sich aufgrund ihrer vielen Vorteile gegenüber der Sterilisation als bevorzugte Methode zur dauerhaften Unfruchtbarmachung von Katzen etabliert.
Was passiert bei der Kastration?
Bei der Kastration einer weiblichen Katze wird die Bauchhöhle eröffnet und die Eierstöcke werden entfernt. Je nach Untersuchungsergebnis kann auch die Gebärmutter entfernt werden. Die Wunde wird anschließend genäht. Bei Katern werden die Hoden durch kleine Schnitte im Hodensack entfernt, die sich in der Regel von selbst schließen.
Ist die Kastration von Hauskatzen mit dem Amputationsverbot vereinbar?
Gemäß §6 des Tierschutzgesetzes ist es verboten, einem Wirbeltier vollständig oder teilweise Organe oder Gewebe zu entnehmen. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie z.B. die “Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung”. Da Deutschland ein Streunerkatzenproblem hat und Hauskatzen unkontrolliert Nachwuchs bekommen können, ist die Kastration von Katzen nach dem Tierschutzgesetz zulässig.
Die Kastration von Katzen ist eine wichtige Maßnahme, um das Leiden streunender Katzen zu verringern und die Population zu kontrollieren. Kastrierte Katzen leben in der Regel gesünder und länger. Wenn Sie eine Katze haben, denken Sie bitte daran, sie rechtzeitig kastrieren zu lassen. Es ist ein kleiner Eingriff mit großen Vorteilen für Ihre Katze und die Katzenpopulation insgesamt.