Katzen sind faszinierende Wesen, die nicht nur durch ihre Laute, sondern auch durch ihr Verhalten kommunizieren. Eine ihrer interessantesten Verhaltensweisen ist das Köpfchengeben, das sowohl der Kommunikation als auch der Markierung dient. Durch das Köpfchengeben verteilen Katzen ihre Pheromone, auch bekannt als Wohlfühl-Pheromone. Diese besonderen Botenstoffe sind bei jeder Katze individuell, ähnlich einem Fingerabdruck beim Menschen. Durch das Verteilen ihrer Duftstoffe können Katzen ihre ganz persönliche Duftnote an Objekte, Tiere und Menschen hinterlassen.
Botschaften durch Duftstoffe
Das Köpfchengeben ermöglicht es Katzen, ihre Duftstoffe zu übertragen und damit den Objekten eine individuelle Note zu verleihen. Das Besondere daran ist, dass nur Katzen diese feinen Substanzen mit ihrer Nase wahrnehmen können. Andere Tierarten und Menschen sind nicht davon betroffen. Die Duftstoffe können grob in drei Kategorien eingeteilt werden: Entspannungs-, Harmonie- und Revier-Botschaften. Entspannungs- und Revier-Botschaften werden regelmäßig verteilt, während Harmonie-Botschaften insbesondere nach der Geburt zur Beruhigung der Kätzchen eingesetzt werden. Diese erhalten von ihrer Mutter einen speziellen Duft, der sie beruhigt und für Harmonie in der Familie sorgt.
Anstupsen von Menschen und Artgenossen
Katzen zeigen häufig ihr Köpfchengeben, wenn sie ihre Halter begrüßen. Dieses Verhalten zeigen sie auch unter Artgenossen. Beim Köpfchengeben werden die Botenstoffe über die Pheromondrüsen am Kopf verteilt. Menschen können diese Düfte nicht als Botschaften wahrnehmen, sie bemerken lediglich, dass die Katze sie liebevoll mit dem Kopf oder der Pfote anstupst. Dies geschieht oft an den Beinen, Händen oder dem Kopf des Menschen beim Vorbeilaufen oder gemeinsamen Schmusen. Mit diesem Verhalten markieren die Katzen ihre Besitzer und zeigen anderen, dass sie zu ihnen gehören. Es ist eine liebevolle Erklärung ihrer Zuneigung und ein positives Zeichen. Auch unter Artgenossen stupsen sich Katzen gegenseitig an und schmiegen sich aneinander. Dadurch tauschen sie ihre Pheromone aus und erfahren viel voneinander, wie zum Beispiel wo sie sich zuletzt aufgehalten haben und wie ihre derzeitige Stimmung ist.
Duftstoffe zum Markieren der Umgebung
Katzen markieren nicht nur Menschen und Artgenossen, sondern auch ihre Umgebung. Möbel, Wände und alle Gegenstände in ihrem Zuhause werden gerne mit ihren Duftstoffen versehen. Dies betrifft nicht nur den Kratzbaum oder ihren Kuschelplatz, sondern auch Sessel, Türen und vieles mehr. Durch das Verteilen ihrer Duftstoffe legen Katzen ihr Revier fest und verleihen ihrem gesamten Zuhause ihre Duftnote. Selbst neue Gegenstände wie ein zufällig aufgestellter Pappkarton können markiert werden und werden somit zu einem akzeptierten Teil ihres Reiches.
Köpfchengeben für mehr Aufmerksamkeit
Wenn deine Katze dir regelmäßig das Köpfchen gibt, hat sie wahrscheinlich schnell gelernt, dass du positiv auf dieses Verhalten reagierst. Viele Katzen setzen dieses instinktive Verhalten gezielt ein, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen und gestreichelt zu werden. Auch als Aufforderung zum gemeinsamen Spiel oder wenn sie Futter erwartet, nutzen viele Katzen das Köpfchengeben als erfolgreiches Kommunikationsmittel.
Künstliche Pheromone gegen Stress
Es ist wichtig zu beachten, dass jede Katze ihren eigenen Kopf hat und unterschiedliche Verhaltensweisen zeigt. Wenn deine Katze dich selten oder gar nicht anstupst, besteht kein Grund zur Sorge. Jede Katze hat ihre eigenen Wege, ihre Verbundenheit auszudrücken. Für den Fall, dass deine Katze gestresst ist, können künstliche Pheromone verwendet werden. Diese Pheromone stärken das Wohlbefinden und können Katzen in stressigen Situationen beruhigen. Sie können auch bei der Zusammenführung von zwei fremden Katzen hilfreich sein, indem sie die Umgebung angenehm duften lassen. Es gibt verschiedene Arten von künstlichen Pheromonen, wie Zerstäuber oder Raumsprays, die angeboten werden.