Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen sind entscheidend für die Sicherheit in elektrischen Anlagen. Je nach Schaltung im Stromkreis können verschiedene Fehlerstromformen auftreten. Aus diesem Grund ist es wichtig, den richtigen FI-Schutzschalter für den Verbrauchereingangskreis auszuwählen. In diesem Artikel werden die verschiedenen Typen von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen erklärt.
Typ AC
Die FI-Schutzschalter des Typs AC sind nur zur Erfassung von sinusförmigen Wechselfehlerströmen geeignet. In Deutschland sind sie gemäß DIN VDE 0100-530 nicht zur Realisierung der Schutzmaßnahme zugelassen und können kein VDE-Zeichen erhalten.
Typ A
Die FI-Schutzschalter des Typs A erfassen nicht nur sinusförmige Wechselfehlerströme, sondern auch pulsierende Gleichfehlerströme. Diese Art von FI-Schutzschaltern wird in Deutschland am häufigsten eingesetzt und eignet sich besonders für elektronische Betriebsmittel mit bestimmten Eingangsstromkreisen.
Typ F
Die FI-Schutzschalter des Typs F erfassen alle Fehlerstromarten wie Typ A und sind zusätzlich zur Erfassung von Fehlerströmen bis 1 kHz geeignet. Dadurch werden auch mögliche Fehlerstromformen auf der Ausgangsseite von einphasig angeschlossenen Frequenzumrichtern beherrscht. Diese FI-Schutzschalter verfügen über eine kurzzeitverzögerte Auslösung und eine erhöhte Stoßstromfestigkeit.
Typ B
Die FI-Schutzschalter des Typs B erfassen neben den Fehlerstromformen des Typs F auch glatte Gleichfehlerströme. Sie sind jedoch nur für den Einsatz im Drehstromsystem mit 50/60 Hz geeignet und nicht für Gleichspannungssysteme oder abweichende Frequenzen. FI-Schutzschalter vom Typ B können für eine Vielzahl von Eingangsstromkreisen verwendet werden und haben Auslösewerte bis 2 kHz.
Typ B+
Für FI-Schutzschalter des Typs B+ gelten dieselben Bedingungen wie für Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen des Typs B. Der Frequenzbereich für die Erfassung von Fehlerströmen erstreckt sich jedoch bis 20 kHz.
Es gibt verschiedene Arten von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen, die sich in ihrer Ausführung unterscheiden. RCCB sind Fehlerstrom-Schutzschalter ohne eingebaute Überstrom-Schutzeinrichtung, während RCBO Geräte sind, die sowohl Fehlerstrom- als auch Überstromschutz in einem vereinen. CBRs sind Leistungsschalter mit Fehlerstromschutz, während MRCDs in modularer Bauweise aufgebaut sind. PRCDs und SRCDs sind ortsveränderliche bzw. ortsfeste Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen.
Es ist wichtig zu beachten, dass für die Schutzmaßnahme mit Abschaltung nur netzspannungsunabhängige Ausführungen von RCCBs und RCBOs zugelassen sind. CBRs und MRCDs sind besonders für Anwendungen mit höheren Bemessungsströmen vorgesehen. PRCDs und SRCDs können zur Schutzpegelerhöhung eingesetzt werden, jedoch nicht zur Realisierung einer Schutzmaßnahme mit Abschaltung.
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen sind unverzichtbar, um die Sicherheit elektrischer Anlagen zu gewährleisten. Die Auswahl des richtigen Typs ist entscheidend, um den möglichen Fehlerstromformen effektiv entgegenzuwirken.
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