Das feline Cushing Syndrom ist eine gefährliche Erkrankung, die bei Katzen zu plötzlichen Todesfällen führen kann. Leider wird diese Krankheit oft erst spät oder gar nicht erkannt, was die Situation noch bedrohlicher macht. Insbesondere weibliche Katzen ab einem Alter von sechs Jahren sind gefährdet.
1. Was steckt hinter dem feline Cushing Syndrom?
Das feline Cushing Syndrom wurde erstmals beim Menschen von Harvey William Cushing beschrieben. Die Nebennieren, die sich neben der Wirbelsäule auf Nierenhöhe befinden, produzieren Stresshormone wie Adrenalin und das Hormon Kortisol. Bei einer Erkrankung produziert die Nebenniere ständig zu viel Kortisol, was sowohl den Glukokortikoidspiegel als auch den Blutzuckerspiegel negativ beeinflusst.
2. Ursachen des feline Cushing Syndroms
Das feline Cushing Syndrom wird in den meisten Fällen durch ein Adenom, einen gutartigen Tumor, in der Hypophyse verursacht. Die Hirnanhangsdrüse sondert dann übermäßig viel ACTH (adrenocorticotropes Hormon) aus, das zu den Nebennieren gelangt und dort die Produktion von Kortisol erhöht. Seltener tritt der Tumor direkt in der Nebennierenrinde auf und produziert dort zu viel Kortisol. Es gibt auch sehr seltene Fälle, in denen das feline Cushing Syndrom iatrogen durch Kortison-Injektionen ausgelöst wird.
3. Symptome des feline Cushing Syndroms
Die Symptome des feline Cushing Syndroms können vielfältig sein und den gesamten Körper der Katze beeinflussen. Dazu gehören ein starkes Durstgefühl, übermäßiger Wasserkonsum, vermehrtes Wasserlassen, gesteigerte Futteraufnahme, Gewichtsverlust, Muskelschwund, Schwäche, gestörter Gang, erhöhter Fettanteil am Körperstamm, Haarverlust, trockene Haut, verminderte Paarungsbereitschaft und verzögerte Wundheilung. Zusätzlich ist die Katze anfälliger für Infektionen und kann eine Osteoporose entwickeln.
4. Diagnose des feline Cushing Syndroms
Die Diagnose des feline Cushing Syndroms erfordert eine klinische Untersuchung sowie eine Blutuntersuchung. Eine Ultraschalluntersuchung kann möglicherweise vergrößerte Nebennieren zeigen. Darüber hinaus kann durch den Nachweis von erhöhtem Kortikoidgehalt im Urin und Blut sowie die Bestimmung des Kortisol-Kreatinin-Quotienten eine Diagnose gestellt werden. Ein Belastungstest kann helfen, zwischen einem hypophysären und einem adrenalen feline Cushing Syndrom zu unterscheiden.
5. Behandlung des feline Cushing Syndroms
Die Behandlung des feline Cushing Syndroms ist komplex. Bei einem Tumor der Hypophyse können Bestrahlungen durchgeführt werden. Wenn die Nebennieren chirurgisch entfernt werden, müssen Glukokortikoide lebenslang ergänzt werden. Eine alternative Option besteht in der Verabreichung von Trilostane, einem Medikament, das die Steroidproduktion in den Nebennieren hemmt. Derzeit ist Trilostane jedoch nur für Hunde zugelassen.
6. Alternative Therapien
Da das feline Cushing Syndrom lebensbedrohlich ist, sollte Ihre Katze unbedingt von einem Tierarzt untersucht werden. Zusätzlich kann eine unterstützende Therapie mit bestimmten Kräutern wie Mariendistel, Löwenzahn und Artischocke durchgeführt werden, um die Leber- und Nierenfunktion zu stärken und die Verfettung zu reduzieren. Es ist auch wichtig, das Futter Ihrer Katze frei von Getreide und Zucker zu halten.
7. Prävention und weiteres Vorgehen
Um das Risiko des feline Cushing Syndroms zu verringern, sollten Sie Stress bei Ihrer Katze vermeiden, da dieser zu einer erhöhten Kortisolproduktion führen kann. Wenn Ihre Katze bereits an Diabetes mellitus leidet, sollten auch die Nebennieren untersucht werden, da diese häufig zusammen auftreten. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können das Leben Ihrer Katze retten.
8. Fazit
Das feline Cushing Syndrom ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die oft zu spät erkannt wird. Oftmals werden die Symptome mit Diabetes verwechselt. Wenn das feline Cushing Syndrom nicht behandelt wird, kann Ihre Katze plötzlich und ohne Vorwarnung sterben. Daher sollten Sie bei Verdacht auf diese Krankheit immer einen Tierarzt aufsuchen und die notwendigen Untersuchungen durchführen lassen. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung kann das Leben Ihrer geliebten Katze retten.