Fernwärme ist eine effiziente und umweltfreundliche Lösung zur Beheizung von Gebäuden. Sie bietet zahlreiche Vorteile, von denen sowohl die Umwelt als auch Ihr Geldbeutel profitieren können. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Fernwärme eine attraktive Option ist und welche Besonderheiten dabei zu beachten sind.
Besonderheiten bei Fernwärme
Eine Besonderheit von Fernwärme ist, dass der Wechsel des Wärmelieferanten nicht möglich ist. Der Betrieb des Kraftwerks und der Netze liegt in der Hand eines Unternehmens, wodurch jedes Fernwärmeunternehmen ein lokaler Monopolist ist. Zudem gibt es rechtliche Vorgaben, die einen Anschluss- und Benutzungszwang für bestimmte Grundstücke vorsehen.
Wann eignet sich Fernwärme?
Generell rechnet sich Fernwärme vor allem dann, wenn eine hohe Anzahl von Nutzern an das Fernwärmenetz angeschlossen ist. In dicht besiedelten Gebieten sind die Verlegung der Netze und der Bau der Erzeugungsanlagen wirtschaftlich rentabel. Auch in ländlichen Gebieten kann Fernwärme sinnvoll sein, wenn lokal günstige Wärmequellen wie Holzhackschnitzel oder Biogas genutzt werden können.
Besonders in Neubaugebieten kann ein Anschluss an das Fernwärmenetz von Vorteil sein. Durch eine dichte Bebauung oder große Wärmeabnehmer sowie die Nutzung vorhandener Wärmequellen aus industriellen Prozessen oder Müllverbrennung kann eine wirtschaftliche Umsetzung ermöglicht werden. Zudem eröffnen sich durch den guten energetischen Gebäudezustand in diesen Gebieten weitere technische Lösungen für ein effizientes Wärmenetz.
Auch Besitzer von Altbauten sollten über einen Umstieg auf Fernwärme nachdenken. Insbesondere beim anstehenden Kesseltausch einer Öl- oder Gasheizung kann Fernwärme eine umweltfreundliche Alternative sein. Energieberater der Verbraucherzentralen helfen Ihnen gerne bei der Entscheidungsfindung.
Was kostet Fernwärme?
Bei den Kosten für Fernwärme gibt es je nach Anbieter und Standort große Unterschiede. Die Preise setzen sich in der Regel aus einem Arbeitspreis pro Kilowattstunde und einem Grundpreis pro Kilowatt angeschlossener Leistung zusammen. Insgesamt macht der Grundpreis etwa 25 Prozent der Gesamtkosten aus, während der Arbeitspreis etwa 75 Prozent ausmacht. Der durchschnittliche Preis für Fernwärme liegt bei etwa 16 Cent pro Kilowattstunde.
Es ist möglich, während der Vertragslaufzeit die Leistung anzupassen, was sich auf den Grundpreis auswirkt. Eine solche Anpassung ist einmal jährlich möglich und erfordert eine Frist von 4 Wochen. Bei einer Reduktion der Leistung um mehr als 50 Prozent muss der niedrigere Bedarf durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Bei einem vollständigen Wechsel auf erneuerbare Energien kann der Vertrag gekündigt werden.
Beim Wechsel auf Fernwärme entstehen einmalige Umstellungskosten, die je nach Gebäudegröße etwa 8.000 bis 15.000 Euro betragen. Diese beinhalten die Entsorgung der Altanlage, den Anschluss an das Fernwärmenetz und den Einbau einer Fernwärmeübergabestation. Zudem müssen Fachleute die Verteilung der Wärme in Ihrem Gebäude anpassen.
Insgesamt bietet Fernwärme eine effiziente und umweltfreundliche Lösung zur Beheizung von Gebäuden. Die genauen Kosten und Voraussetzungen sollten individuell geprüft werden, um die beste Entscheidung für Ihr Zuhause zu treffen.