Du kennst das vielleicht: Du stehst vor einem Problem und möchtest die Ursachen dafür herausfinden. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, die dir dabei helfen können. In diesem Artikel werde ich zwei effektive Methoden vorstellen: das Fischgrätenmodell, auch bekannt als Ishikawa-Diagramm, und das Multiple Cause Diagram. Lass uns näher darauf eingehen!
Das Fischgrätenmodell nach Ishikawa
Das Fischgrätenmodell ist ein bewährtes Verfahren, das im Qualitätsmanagement weit verbreitet ist. Es hilft dabei, die Ursachen von Fehlern strukturiert zu analysieren. Benannt wurde diese Methode nach dem japanischen Qualitätstheoretiker Ishikawa.
Die 5 M des Fischgrätenmodells
Das Fischgrätenmodell basiert auf den fünf M: Mensch, Maschine, Methode, Material und Mit(Um)welt. Diese Faktoren bilden das Gerüst für die Analyse der Fehlerursachen. Dabei wird das zu behandelnde Problem zunächst im “Kopf des Fisches” definiert. Anschließend werden im Rahmen eines Brainstormings Ursachen gesammelt und den entsprechenden Kategorien zugeordnet.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung
Nehmen wir an, das Problem sind “schlecht organisierte Projektmeetings”. Mit Hilfe des Fischgrätenmodells fragen wir nun nach jedem M und gehen bis zur kleinsten Einheit herunter. Welche Mitarbeiter sind beteiligt? Welche Methoden werden angewendet? Welche Maschinen werden benötigt? Und wo liegen dort die Probleme?
Dieser Prozess ermöglicht es uns, alle relevanten Faktoren und Ursachen zu identifizieren. Allerdings bringt uns das allein noch nicht zur Lösung. Hier kommt das Multiple Cause Diagram ins Spiel.
Das Multiple Cause Diagram
Das Multiple Cause Diagram ist eine Methode, um die Hauptursache eines Fehlers herauszufinden. Es gehört zu den “Seven New Tools” des Qualitätsmanagements und ermöglicht eine weiterentwickelte Identifizierung der Hauptursachen von Problemstellungen.
Die Bewertung der Ursachen
Im Rahmen des Multiple Cause Diagrams werden die Abhängigkeiten der Ursachen zueinander bewertet. Es werden Fragen gestellt wie: Sind die Teilnehmer unpünktlich, weil es keine Agenda gibt? Diese Fragen helfen dabei, die Verbindung zwischen den Ursachen zu verstehen und in einem Diagramm darzustellen.
Ein Beispiel für das Multiple Cause Diagram
Bleiben wir bei unserem Beispiel der “schlecht organisierten Projektmeetings”. Im Rahmen des Multiple Cause Diagrams werden verschiedene Ursachen gesammelt, wie zum Beispiel Unpünktlichkeit, fehlende Agenda, fehlendes Protokoll, ungeeigneter Zeitpunkt, fehlende To-Do-Listen usw. Anschließend werden die Ursachen miteinander bewertet und die Verbindungen zwischen ihnen durch Pfeile dargestellt.
Die Auswertung erfolgt dann anhand der Anzahl der eingehenden und ausgehenden Pfeile je Ursache. In unserem Beispiel könnte die Ursache “keine Leitung” die meisten Pfeile erhalten haben. Damit haben wir die Hauptursache identifiziert und können an ihrer Lösung arbeiten.
Fazit
Das Fischgrätenmodell und das Multiple Cause Diagram sind zwei effektive Methoden, um Fehlerursachen zu identifizieren. Jede Methode hat ihre Vorzüge und kann allein schon hilfreich sein. Doch wenn man sie sinnvoll kombiniert, erhält man ein vollständiges Bild aller beteiligten Faktoren und Ursachen sowie die Hauptursache, die für die meisten Fehler verantwortlich ist.
Diese beiden Tools sind einfach anzuwenden und erfordern kein technisches Fachwissen. Probier sie doch einfach mal aus und erlebe, wie sie dir dabei helfen können, Probleme zu lösen und effektive Lösungen zu finden.