Fitness und Bodybuilding für Frauen

Fitness und Bodybuilding für Frauen

Fitness und Bodybuilding für Frauen

Bodybuilding und Fitness werden oft gemeinsam genannt, dabei unterscheiden sie sich jedoch gravierend in Zielen und Ausführung. In diesem Artikel möchte ich die Unterschiede zwischen Fitness und Bodybuilding aufklären.

Fühlt euch bitte nicht auf die Füße getreten, falls ihr anderer Meinung seid, denn es gibt hier natürlich nicht nur schwarz oder weiß – wie bei so vielen Dingen im Leben gibt es auch Mischformen und Ausnahmen.

Fitness

Fitness kann von jedermann betrieben werden. Jung und alt können sich auf vielfältige Weise fit halten, sei es durch Laufen, Radfahren, Crossfit, Zumba, Aerobic oder Krafttraining – auch zu Hause. Fitness ist ein Überbegriff für Sportarten, die das körperliche Wohlbefinden fördern sollen.

Ein fitter Körper macht im Alltag leistungsfähiger und hilft dabei, körperliche Herausforderungen leichter zu bewältigen. Zudem hat ein fitter Körper in der Regel weniger Körperfett und man fühlt sich wohl in seiner Haut. Auch eine tolle Optik mit einem definierten Sixpack und einer schlanken Figur können durch Fitness-Training erreicht werden.

Fitness kann auch zum Beruf gemacht werden. Fitness-Models verdienen ihr Geld in der Werbebranche, indem sie auf Bildern und in Werbungen eine “fitte” Figur machen. Der Fitness-Model-Look ist auch das, was die meisten Menschen anstreben – ein dauerhaft schlanker, definierter Körper, den man gerne zur Schau stellt. Klingt doch super!

Zu Fitness gehört eine sinnvolle, gesunde Ernährung. Intuitives Essen mit natürlichen Lebensmitteln funktioniert in diesem Bereich oft gut. Zudem sollte das Training eine mehr oder weniger strukturierte Workout-Routine umfassen. Fitness sollte generell Spaß machen und gut in das alltägliche Leben integriert werden können.

LESEN  First Affair: Ein 24-Stunden-Praxistest

Fitness soll Spaß machen!

Was ist der Unterschied zum Bodybuilding?

Bodybuilding ist eine Sportart, die sich rein auf die Optik des Körpers konzentriert. Als BodybuilderIn versucht man durch gezieltes Training im Fitnessstudio den Körper nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu formen. Bei Wettkampf-BodybuilderInnen gilt es zudem, die Vorstellungen und Richtlinien von bestimmten Wettkampf-Kategorien (aka Klassen) einzuhalten.

Um dies zu können, müssen einige “Regeln” eingehalten werden. Ein/e BodybuilderIn hält sich an Ernährungspläne und -richtlinien, hat regelmäßige Diät- und Aufbauphasen und versucht, mit einer strukturierten Workout-Routine die Körpersymmetrie zu perfektionieren. Das Training wird fast ausschließlich im Fitnessstudio absolviert, um die Körperpartien isoliert bearbeiten zu können. Dazu werden genaue Trainingspläne erstellt und strikt kontrolliert. Zudem müssen Ernährung und Regeneration permanent angepasst und eingehalten werden, um maximales Muskelwachstum zu erzielen.

Im Gegensatz zu gängigen Vorstellungen sind BodybuilderInnen nicht immer frei von Körperfett. Sie nehmen den Anstieg des Körperfetts in Kauf, um stärker zu werden und in kürzerer Zeit mehr Muskelmasse aufzubauen. BodybuilderInnen planen ihre Diät- und Aufbauphasen sehr genau, um irgendwann vielleicht ihre Arbeit auf einer Bühne präsentieren zu können. BodybuilderInnen sind also nicht permanent “in shape”, und das ist auch beabsichtigt.

Symmetrie ist ein wichtiger Aspekt des Bodybuildings. Hier geht es tatsächlich rein um die Optik an einem bestimmten Tag – dem Tag der Show. Ein/e BodybuilderIn muss nur auf der Bühne eine perfekte Figur machen. Es gibt mittlerweile Bodybuilding in vielen verschiedenen Kategorien, angefangen von den zierlichen Bikini Fitness Mädchen, die kaum 50kg auf die Waage bringen, bis hin zu den super schweren Bodybuildern, die sogar fettfrei über 120kg wiegen.

LESEN  Capsaicin: Derzeitiges Verständnis der Mechanismen und Therapie von Schmerzen sowie andere präklinische und klinische Anwendungen

Jede Kategorie hat ihre eigenen Anforderungen an die AthletInnen und fordert dazu auf, diese einzuhalten. Um erfolgreich zu sein, sollte man sich an der Optik der jeweiligen Klasse orientieren. Bei Frauen können zum Beispiel zu stark ausgeprägte Beine, ein zu kleiner Po oder ein zu stark ausgeprägter Rücken zu einer Abwertung in ihrer Kategorie führen. Deshalb muss das Training genau auf den eigenen Körper und die Anforderungen der Kategorie angepasst werden. Sportarten wie Laufen, Radfahren, Crossfit, Zumba, Aerobic oder Krafttraining (auch zu Hause) sind dafür kaum geeignet. Ein großer Unterschied also.

Figur Klasse 2016

Gesundheit

Anders als Fitness ist Bodybuilding auch nicht zwingend gesund. Unser Körper ist nicht darauf ausgelegt, permanent ein maximales Ausmaß an physischer und psychischer Leistung zu erbringen und so viel Muskelmasse mit sich herumzutragen.

Zu viel Muskulatur ist ebenso eine körperliche Belastung wie zu viel Körperfett. Jedes Kilogramm Muskulatur muss vom Körper versorgt und durchblutet werden. Fettgewebe hat diese Ansprüche nicht, denn es dient “nur” als Energiespeicher, während Muskulatur ein Energiefresser ist und somit im Körper Energiekosten verursacht. Je mehr Muskelmasse erhalten werden muss, desto mehr muss also auch gegessen werden.

Das klingt anfangs vielleicht toll, aber fragt mal einen Bodybuilder, der 120kg Magermasse auf die Waage bringt, wie er zum Thema Essen steht…

Die Diäten, die von BodybuilderInnen vor Shows durchgeführt werden, sind aus gesundheitlicher Sicht mehr als bedenklich und sind auf keinen Fall für Laien geeignet. Eine Bodybuilding-Diätphase zielt darauf ab, so schnell wie möglich so viel Körperfett wie möglich abzubauen, während so wenig Muskulatur wie möglich eingebüßt werden sollte. Ein schwieriges und kraftraubendes Unterfangen, das sich nur schwer in den Alltag integrieren lässt.

LESEN  Was kostet eine Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut?

Auf Leistungssportniveau verlangt Bodybuilding dem Körper sehr viel ab. Oft werden dabei gesundheitliche Grenzen überschritten. Bodybuilding ist ein rein optischer Vergleichssport. Man vergleicht sich entweder ständig mit sich selbst (Progress Pics über die Jahre) oder wird auf der Bühne mit anderen verglichen. Dadurch kann ein enormer psychischer Druck entstehen. Auch Essstörungen sind im Bodybuilding nicht selten, da alles rein auf das optische Erscheinungsbild des Körpers fokussiert wird.

Zusammengefasst

Bodybuilding ist ein rein optischer Leistungssport, bei dem es darum geht, sich irgendwann auf einer Bühne mit perfekter Körpersymmetrie, maximaler Muskelmasse und minimalem Körperfettanteil zu präsentieren. Es kann in einer Wettbewerbskategorie immer nur eine/n GewinnerIn geben, und diese/r ist normalerweise der/die Beste.

Im Fitness hingegen geht es nicht um Gewinnen oder Verlieren (es sei denn, man macht Crossfit). Man sollte sich auch nicht mit anderen vergleichen, wenn man Fitness zur Erreichung persönlicher Ziele betreibt. Es geht darum, sich wohlzufühlen und dem eigenen Körper mit Bewegung etwas Gutes zu tun, fit zu fühlen und fit zu bleiben – bis ins hohe Alter.

Ich hoffe, ich konnte die Unterschiede hier gut verständlich für euch aufbereiten und Klarheit schaffen. Fitness und Bodybuilding können beides grandiose Sportarten sein. Man muss sich nur bewusst sein, worauf man sich jeweils einlässt.

Alles Liebe,

Katharina ❤

Head Coach Fitness Glam Coaching