Flip-Flop Socken/ Tabi stricken {Tutorial}

Flip-Flop Socken/ Tabi stricken {Tutorial}

Am liebsten würde ich das ganze Jahr über zu Hause barfuß herumlaufen. Aber irgendwann in der Übergangszeit zum Winter beginnen meine “Zecherl” (österreichisch liebevoll für „kleine Zehen“) kalt zu werden. Damit ich meine Lieblings-Flip-Flops mit der isolierenden Gummisohle auch im Winter tragen kann, habe ich Flip-Flop-Socken gestrickt.

In Japan keine Unbekannten

In Japan heißen solche Zehensocken „Tabi“, sind ganz normal und werden genäht. Mein Bruder (erklärter Japan-Fan) hat von seiner Japan-Reise welche mitgebracht und dankenswerterweise ein paar Fotos zur Verfügung gestellt.

So genau hatte ich diese Socken beim ersten Mal, als er sie mir gezeigt hat, gar nicht angeschaut: Den Schnitt finde ich ja spannend! Die Sohle ist ein eigenes Schnitt-Teil, eine Naht verläuft zwischen den Zehen und über den Rist. Beim nächsten Besuch beim Bruder werde ich diese Socken genauer analysieren müssen.

Mir ist auch nicht klar, wie der Verschluss an der Rückseite genau funktioniert. Klettverschluss ist das keiner, oder? Also noch einmal: Den Bruder fragen.

Mein Schlapfen-Dilemma

Ich geb’s zu: Was meine Schlapfen (österr.: „Hausschuhe“) betrifft, bin ich eigen. Am liebsten ja ohne, aber wenn es am Boden zu kalt wird, müssen meine Füße bedeckt werden. Das muss sogar ich einsehen, die ich mir jahrelang von weiblichen Verwandten anhören durfte: „Ohne Patschen! Du wirst Dich verkühlen!“ Inzwischen bin ich selbst in dem Alter, wo ich meine Kinder anweise, Hausschuhe anzuziehen, sobald die Außentemperaturen sinken.

In den letzten Wintern habe ich meist gekaufte ABS-Socken getragen, aber die Anti-Rutsch-Noppen lösen sich für meinen Geschmack viel zu schnell ab, und löchrig sind sie auch schon wieder alle, meine warmen Socken. Wenn ich sie stopfe, reißt sofort neben der gestopften Stelle wieder ein Loch auf. Sehr unbefriedigend.

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Flip-Flop Socken/ Tabi stricken {Tutorial}

Vor zweieinhalb Jahren habe ich mir Turnschuhe gehäkelt, aber das Häkelmuster hierfür ist ein totaler Reinfall, das muss ich im Rückblick leider so sagen. Definitiv keine Kaufempfehlung von mir. Meine Häkel-Turnschuhe waren weder hübsch noch praktisch, sie sind mir – trotz zahlreicher Anpassungen – ständig vom Fuß gerutscht. Ich habe sie beim letzten Umzug entsorgt.

Die Flipflop-Socken vulgo Tabi

Und dann habe ich mir dieses Jahr erst gegen Ende des Sommers neue Flip-Flops gekauft und befunden, dass so eine Gummisohle sich nicht nur am Strand gut macht, sondern auch gut gegen Bodenkälte isoliert. Wie sich eins zum anderen fügt, wurde aus all dem (Tabi, kalte Füße, Selbermachen und Flip-Flops als Sohle) die Idee zu meinen Flip-Flop-Socken geboren.

Es gibt zahlreiche Beispiele von Zehensocken im Netz, häufig mit einem eigenen Schlauch für jede einzelne Zehe, und auch die eine oder andere Anleitung habe ich dafür gefunden. Aber die haben mir nicht gefallen bzw. finde ich die Einzel-Zehen-Socken zum Teil sogar regelrecht gruselig.

Ich hatte seit sicherlich 25 Jahren keine Socken mehr gestrickt. Aber so schwierig ist das ja nicht, vor allem sind Socken so ein schön schnelles Projekt. Diese grünen sind die Probe- und Test-Socken: Ein Bündchen im Rippenmuster, Elizzas „Bumerangferse“, ein glattes Fußteil. Bei Fäustlingen würde ich einen Daumen stricken, hier hat einfach die große Zehe einen Teil der Maschen für einen eigenen kleinen Schlauch bekommen.

Tabi-Socke oder Froschfuß?

Der Tragekomfort der Socke im Flip-Flop ist im Unterschied zu gewöhnlichen Baumwollsocken (die immer am Zehensteg spannen) sehr gut. Der Formfaktor ist aber so ohne Füllung durch einen Fuß eher Marke „Plattfuß“ oder auch „Froschflosse“. (Die Assoziation freilich auch bedingt durch die grüne Farbe des Stickobjektes). Mit Füßen gefüllt und in ihrer vorgesehen Umgebung (in den Flip-Flops getragen) sehen sie allerdings wesentlich besser aus.

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Tabi-Socken aus tannengrüner Wolle

Die Anleitung

Im folgenden Video zeige ich genau, wie ich diese spezielle Form der Socken-Spitze gestrickt habe.

Lade die Anleitung für die Tabi-Sockenspitze herunter (PDF)Und wenn dir meine Anleitung gefällt, freue ich mich über eine Einladung auf einen Kaffee (kleine Spende). ⇩

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Die grünen Testsocken von oben habe ich übrigens später wieder aufgetrennt und dafür zwei andere Paare gestrickt: Eines aus einem Garn mit Farbverlauf, das ich „Weihnachtswolle“ nenne, mit normaler Käppchenferse. Die Tabi-Spitze habe ich allerdings einfarbig drangestrickt – das sah mit dem Farbverlaufsgarn nämlich ziemlich seltsam aus.

Tabi-Socken aus Weihnachtswolle

Und ein zweites Paar entstand aus einem weißen Garn mit einer Bumerangferse nach der Anleitung von Elizza Ajourmuster. (Das verwendete Rautenmuster findest Du hier.)

Tabi-Socken mit Lacemuster

Die allgemeine Strickanleitung für meine beiden Exemplare oben lautet:

Die ganze Anleitung (für meine Fußgröße, dünnes Garn, Nadelspiel Nr. 3) wäre:

  • 60 Maschen anschlagen;
  • 20 Reihen Rippenmuster 2 links 2 rechts für das Bündchen;
  • 40 Reihen in diesem Rautenmuster für den Schaft;
  • Bumerangferse nach der Anleitung von Elizza;
  • 60 Reihen mit dem Rautenmuster im oberen Fußteil, die Sohle glatt rechts;
  • und zum Schluss die Tabi Spitze dran.

Je nach Fußgröße und Garn musst Du die benötigten Maschen und Reihen anpassen.

Die Möglichkeiten sind unendlich: Im Grunde kannst Du jede beliebige Sockenform mit einer Tabi-Spitze beenden, wenn Du möchtest.

  • Hast Du Dir schon einmal Zehensocken gestrickt oder genäht?
  • Wenn ja: Was sind Deine Erfahrungen damit?
  • Wenn nein: Ist das ein Projekt, das Dich reizt, oder ist es für Dich ein absolutes no-go?

Jedenfalls ist Sockenstricken für mich herrlich entspannend, und die einzige Gelegenheit, wo ich zum Podcast Hören komme. So kann der Herbst gerne weitergehen!

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Tabi-weiss-Collage

Das ist drin

  • Anleitung: Selbst ausgedacht. Wie die Bumerangferse geht, kann man sich im Video von Elizza anschauen. Hier kannst Du meine Anleitung zum Tabi-Spitzen stricken herunterladen.
  • Material: weiße Wolle, grüne Wolle, „Weihnachtswolle“: Lungauer Vielseitige von Ferner (75% Wolle, 25 % Polyamid). Selbst gekauft beim Hirt in Graz.
  • Verbrauch: 50 Gramm = 1 Knäuel
  • Kosten: € 3,30
  • Werkzeug: kurzes (15cm) Nadelspiel Nr. 3 und eine Sockennadel zusätzlich

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HerbstHandarbeitsBingo 2018 von sechziggradnord, weil ich etwas Einfarbiges für den Winter gestrickt habe. Damit ist meine erste Reihe (diagonal) voll geworden!

Socken-stricken-und-Podcast-hoeren

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