Weißt du, was gemein ist? Bunte Donuts, die du nicht haben kannst. Mein persönliches Kindheitstrauma. Ich hab‘s noch genau vor mir, wie ich mit leuchtenden Kinderaugen vor dem Gebäckregal im Supermarkt stand. Aber mitnehmen durfte ich nur eins von beiden: den Donut mit Zuckerstreuseln oder die Tüte Schokobons. Ziemlich harte Entscheidung, die ich treffen musste. Damals hat der Donut verloren. Ernsthaft – gegen Schokobons. Heute würde ich mich anders entscheiden. Definitiv! Aber heute kann ich mir Donuts auch selber machen. Und zwar wann immer ich will. Denn im Grunde sind sie nichts weiter als süße Hefekringel, die in Fett ausgebacken werden. Welche Zutaten du für den original Grundteig brauchst und wie das mit dem Frittieren geht, verrate ich dir jetzt.
Woher kommen Donuts?
Das süße Gebäck mit Loch ist fest in der amerikanischen Kultur verankert. Kommt also aus Amerika – klar. Oder etwa nicht? Meine Recherchen dazu haben ergeben: So klar ist die Herkunft von Donuts gar nicht. Ihren Ursprung sollen sie in den holländischen „Olykoeks“ (zu Deutsch: Ölkuchen) haben. Das sind kleine Hefebällchen, die in Fett ausgebacken werden. Einwanderer brachten sie mit ins Land. Damals allerdings noch ohne Loch in der Mitte. Wie die Donuts schließlich zu ihrer typischen Form und ihrem Namen gekommen sind?
Warum haben Donuts ein Loch in der Mitte?
Form und Name des Donuts umgeben Mythen über Mythen. Meine liebste davon: Die Hausfrau – Elizabeth Gregory – kam auf die Idee Nüsse in die Mitte der Teiglinge zu drücken. Daraus ergab sich der Name „Teignüsse“, auf Englisch „Doughnuts“ (dough = Teig, nuts = Nüsse). Oder kurz: Donuts. Weil ihr Sohn die Nüsse aber nicht mochte, puhlte er sie heraus, sodass das typische Loch im Gebäck entstand.
Ob’s stimmt? Wer weiß. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass das Loch im Donut aus zwei Gründen entstand:
- Der Teig gart gleichmäßiger durch, sodass er an keiner Stelle roh oder matschig ist.
- Der Kringel lässt sich einfacher im heißen Fett wenden.
Der (Hefe-)Teig für klassische Donuts
Donuts sind ein Fettgebäck und bestehen klassischerweise aus einem luftigen Hefeteig. Die Betonung liegt auf luftig. Das ist wichtig, damit die Kringel im Fett richtig schön aufgehen. Und am Ende natürlich saftig-weich gelingen.
Fangen wir mit den Zutaten an. Wichtigste davon: frische Hefe. Mag ich persönlich ein bisschen lieber als Trockenhefe, weil der Geschmack intensiver ist. Weiter geht’s mit Mehl. Hier zum klassischen Haushaltsmehl Type 405 greifen. Diese Sorte hat gute Backeigenschaften und ist somit bestens für den Donutteig geeignet. Fehlen nur noch Butter, Milch, Ei und Zucker. Von letzterem eher eine kleinere Menge – mit Blick auf die süße Glasur, die zum Schluss folgt.
Kommen wir zur Teigzubereitung. Die ist genauso wichtig, wie es die Zutaten selbst sind. Damit garantiert nichts schief läuft, halte ich mich an diese drei goldenen Regeln aus Sinas großem Hefeteig Guide. Und die besagen:
- Hefe in warmer Milch mit Zucker auflösen. Anschließend Mehl in eine Schüssel geben, Mulde formen und Hefemischung hineingeben. Diesen „Vorteig“ dann abgedeckt 15 Minuten stehen lassen. Was das bringt? Zucker und Wärme wirken wie ein Booster auf die Hefe. Das steigert ihre Aktivität und lässt den Teig später wunderbar abheben.
- Teig kräftig kneten, mindestens 10 Minuten. Die erste Hälfte mit einer Küchenmaschine, die zweite Hälfte per Hand. Das kurbelt die Hefe noch einmal richtig an.
- Teig zweimal 30 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Das erste Mal nach dem Kneten, das zweite Mal nach dem Formen. Jetzt im Winter nutze ich die Wärme der Heizung, sonst meine Bettdecke. Hefe mag es nämlich muckelig warm. Am wohlsten fühlt sie sich aber in meinem Bosch Sensor-Backofen mit Gärfunktion.
Donuts aus schnellem Rührteig
Ja, zugegeben – die Zubereitung von Hefeteig kostete ein kleines bisschen Zeit. In Sachen Schnelligkeit hat eher der Rührteig die Nase vorn. Wie wär’s da mit einem „Cake Donut“? Also einem Donut ohne Hefe. Ist zwar weniger klassisch, aber eine gute Alternative für ungeduldige Naschkatzen. Diese Variante ist in Amerika ebenfalls sehr beliebt.
Aber bedenke: Geschmack und Konsistenz sind natürlich anders als beim Original. Typischerweise sind Cake Donuts außen knuspriger und innen kompakter. Eben mehr wie ein frittiertes Küchlein. Für 10-12 von diesen Kringeln gehst du so vor:
- 2 Eier mit 130 g Zucker und 1 TL Vanilleextrakt schaumig schlagen.
- 360 g Mehl mit 1 Päckchen Backpulver, 1 Prise Salz, 1 Prise Muskatnuss mischen.
- Zusammen mit 50 g zerlassene Butter und 120 ml Buttermilch zur Eimasse geben und zu einem glatten Teig verrühren. 30 Minuten ruhen lassen, damit er sich besser formen lässt.
Der Rest läuft wie bei klassischen Donuts ab. Sprich: Teig ausrollen, formen und in heißem Öl ausbacken. Rührteig ausrollen? Ja, das geht. Dieser hier hat eine zähere, festere Konsistenz. Trotzdem gilt: Arbeitsfläche reichlich mit Mehl ausstreuen, damit nichts kleben bleibt.
Donuts ganz einfach formen
Ich dachte ja, dass Donuts wie Bagels geformt werden. Also eine kleine Teigportion zur Kugel formen und mit den Fingern ein Loch hineindrücken. Geht aber sogar noch viel einfacher. Und zwar mithilfe eines Ausstechers.
Tatsächlich gibt es spezielle Donutausstecher, die für das typische Loch in der Mitte sorgen. Alternativ kannst du aber auch zwei runde Ausstecher in groß (Ø ca. 8 cm) und klein (Ø ca. 3 cm) verwenden. Ebenso ein Wasser- und ein Schnapsglas. Und dann geht’s fix:
- Teig gleichmäßig auf 1,5 cm Dicke ausrollen. Das ist wichtig, damit auch die Kringel gleichmäßig garen.
- Donuts ausstechen, auf Backpapier legen und noch einmal ruhen lassen. Hier gilt: Teig nur noch wenig berühren, damit die gebildeten Luftbläschen erhalten bleiben.
Donuts frittieren – 4 Tipps, wie es ohne Pannen klappt
Frittieren und ich, das war anfangs keine Freundschaft. Zu groß war mein Respekt vor den heißen Fettspritzern. Was ich aber durch unseren großen Frittier Guide gelernt habe? Es ist viel entspannter, als du denkst. Solange du diese 4 Tipps beachtest, kann nichts mehr schiefgehen:
- Immer einen großen Topf verwenden, damit die Kringel genügend Platz haben.
- Fett auf mittlerer Stufe erhitzen, damit es langsam an Temperatur gewinnt. Geeignet sind neutrales Sonnenblumenöl, raffiniertes Rapsöl oder Kokosfett.
- Teiglinge erst ins Fett geben, wenn es die optimale Temperatur erreicht hat. Für Donuts liegt sie bei 150-160 °C. Wie du herausfindest, ob die Temperatur erreicht ist? Einfach ein Holzstäbchen ins Fett tauchen. Steigen daran Bläschen hoch, ist das Fett heiß. Oder du machst es wie ich und nutzt den Bosch PerfectCook Sensor zum Temperieren.
- Maximal 2-3 Teiglinge gleichzeitig frittieren, damit die Temperatur des Fetts konstant bleibt.
Wie lange müssen Donuts frittiert werden?
Was der Hefeteig an Gehzeit benötigt, macht das Ausbacken wieder wett. Sobald die Kringel im heißen Fett schwimmen, geht’s mehr als fix. Pro Seite benötigen sie 1-2 Minuten, bis sie gar sind. Ist die erste Seite goldbraun gebacken, Donut einmal wenden. Am einfachsten geht das mithilfe von zwei Gabeln. Donuts sind fertig, wenn sie rundherum eine gleichmäßig braune Farbe haben. Innen sind sie dann saftig-weich gebacken, sprich: weder roh noch matschig.
Keine Lust auf Frittieren? Donuts im Backofen zubereiten
Das Original kommt um ein Bad im heißen Fett nicht herum. Donuts aus Rührteig kannst du aber auch im Backofen zubereiten. Dafür am besten eine spezielle Backform für Donuts verwenden. So bringst du den weichen Teig einfacher in Kringeloptik. Für ca. 12 Donuts gehst du so vor:
- Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Donutform einfetten.
- 75 g Butter mit 70 g Zucker cremig rühren. 1 Ei unterrühren.
- 230 g Mehl mit 2 TL Backpulver, 1 Prise Salz und 1 Prise Muskat mischen. Zusammen mit 150 ml Milch unter die Eimasse rühren, bis ein glatter Teig entsteht.
- Teig in einen Spritzbeutel mit Lochtülle füllen. Mulden der Form 1/3 mit Teig befüllen und im heißen Ofen 10-15 Minuten backen, auskühlen lassen.
Das Rezept für deine Donuts
Die besten Donut Glasuren und Toppings
Kein Donut ohne Glasur. So viel steht fest. Erst die bunte zuckrige Schicht und die Toppings machen das Fettgebäck zu dem, was es ist. In Amerika spricht man übrigens von „Icing“ und „Frosting“. Beide Sorten gehören zur gleichen Familie und lassen sich mit den verschiedensten Zutaten anrühren und einfärben. Worin sie sich unterscheiden?
- Icing: Hierbei handelt es sich um klassischen Zuckerguss. Mal etwas dünner, der nach dem Trocknen eine glänzende Oberfläche hinterlässt. Mal etwas dicker, so wie du es zum Verzieren von Lebkuchen kennst. In der Regel verrührst du dafür Puderzucker mit einer Flüssigkeit nach Wahl. Das kann beispielsweise Wasser, Zitronensaft, Fruchtsaft oder Milch sein.
- Frosting: Das ist wesentlich cremiger und oft etwas dickflüssiger von der Textur. Das kennst du vielleicht als Zuckerhaube von Cupcakes. Typischerweise ist die Basis ein Milchprodukt wie Butter, Sahne oder Frischkäse, die du mit weiteren Zutaten verfeinern kannst. Hierunter fallen auch Buttercreme oder Ganache, die häufig bei Kuchen zum Einsatz kommen.
Was ich besser finde? Ich mag beides richtig gern. Habe aber hier und da meine Lieblingssorten. Wie beispielsweise den „white frosted sprinkles“ Donut oder den schlichten Klassiker „original glazed“, also mit Zuckerglasur überzogen. Welche Glasuren und Frostings es mir noch angetan haben?
- Nutellaglasur
- Himbeerglasur
- Kokosglasur
- Ahornsirupglasur
- Vanille-Frosting
- Erdnussbutter-Frosting
- Cheesecake-Frosting
- Zimtzucker
Fehlen nur noch ein paar Toppings für den Feinschliff. Hier setze ich auf:
- Bunte Streusel
- Zuckerperlen
- Oreo-Brösel oder Butterstreusel
- Krokant
- Gehackte Nüsse
- Kokosflocken
- Smarties
- Kleine Marshmellows
- Apfelchips
- Knusperflakes
- Beeren
- Puderzucker
Bleibt noch die Frage, wie sich Donuts am einfachsten glasieren lassen?
Wie werden Donuts glasiert?
Das Glasieren der Donuts gehört zu meinem liebsten Part. Hier kannst du dich nämlich mit Guss, Streusel und Co. austoben. Klassischerweise ist nur eine Seite der Donuts verziert. Der restliche Teig bleibt so wie er ist. Finde ich ganz praktisch, denn das macht das Glasieren einfacher:
- Glasur nach Wahl in einer größeren Schüssel anrühren.
- Donut mit den Fingerspitzen aufnehmen und mit der Oberseite in die Glasur tauchen. Ein bisschen hin und her bewegen, damit sich Guss und Co. gleichmäßig um den Teig legen.
- Donut vorsichtig herausnehmen und umdrehen. Herunterlaufende Tröpfchen mit einem kleinen Spatel verstreichen.
- Auf ein Kuchengitter setzen und mit Toppings verzieren, Donut aushärten lassen.
Alternativ kannst du die Glasur auch mit einem kleinen Löffel oder einem Backpinsel auftragen. Einfach ausprobieren, welche Technik du am liebsten magst.
Wie werden Donuts gefüllt? 2 einfache Methoden
Der klassische Donut ist in der Regel nur glasiert. Wer mag, kann die Kringel aber auch füllen. Ich denke da an Nougat, Pudding und, und, und – herrlich. Wichtig dabei: Entscheidest du dich für eine Füllung, ändert sich die Reihenfolge der Zubereitung. Sprich: Donuts erst füllen, dann glasieren. So lassen sich die Einstichstellen kaschieren.
Methode 1: Ausgebackenen Donut abkühlen lassen. Füllung nach Wahl in einen Spritzbeutel mit schmaler Lochtülle geben. Mit dieser den Donut mehrfach von oben einstechen und befüllen. Anschießend Oberseite glasieren.
Methode 2: Donut ohne Loch ausbacken und abkühlen lassen. Füllung nach Wahl in einen Spritzbeutel mit schmaler Lochtülle geben. Mit dieser seitlich in den Donut stechen und Füllung hineinspritzen.
Falls du noch Inspiration für Füllungen brauchst, habe ich hier für dich ein paar Klassiker zusammengestellt:
- Vanillepudding
- Schokoladenganache
- Marmelade
- Nugat
- Apfel-Zimt-Mus
- Eierlikörcreme
- Blueberry-Cheesecake-Creme
- Lemon Curd
- Mandelcreme
Donuts wie aufbewahren?
Am Ende deiner Donut-Party sind noch Kringel übrig? Kein Problem, du kannst noch einige Zeit davon naschen. Bis zu 4 Tage sind Donuts haltbar. Dafür das Gebäck trocken lagern und kalt stellen.
Aber bedenke: Frisch gebacken schmeckt natürlich am besten. Und genau dafür habe ich einen Tipp für dich: rohe Teiglinge nach dem Aufgehen einfrieren und bei Bedarf frisch ausbacken. Dafür die gefrorenen Teiglinge ins heiße Fett geben und 3-4 Minuten frittieren.
So viele Kalorien stecken in deinen Donuts
Was haben Krapfen, Quarkbällchen und Donuts gemeinsam? Viele Kalorien -typisch für Fettgebäck. Sehen wir der Tatsache ins Gesicht. 100 g der Kringel mit klassischer Zuckerglasur haben 365 kcal. Davon sind 54 g Kohlenhydrate, 15 g Fett und 4 g Eiweiß. Kommt noch ein Topping oder eine Füllung dazu, klettern die Werte natürlich weiter nach oben.
Möchtest du ein bisschen Kalorien einsparen, sind Donuts aus dem Backofen die bessere Wahl. Zum Vergleich: 100 g davon mit Glasur haben 312 kcal, davon 8 g Fett. Also fast die Hälfte weniger als das Original. Denn hier fällt das Frittieren natürlich weg.