Stell dir vor, du sitzt in einem Flugzeug, 10.000 Meter über dem Boden. Plötzlich beginnt das Flugzeug zu schütteln und zu vibrieren. Die anderen Passagiere sind verängstigt, die Anschnallzeichen leuchten rot auf und der Pilot bittet um das Anschnallen der Sicherheitsgurte.
In solchen Momenten kann schnell Panik aufkommen – Kontrollverlust und Angst machen sich breit. Doch die Piloten haben keine Angst vor Turbulenzen. Sie wissen etwas, was viele von uns nicht wissen: Turbulenzen sind in den meisten Fällen ungefährlich.
Wie entstehen Turbulenzen eigentlich?
Turbulenzen entstehen, wenn das Flugzeug auf den Luftwellen reitet, ähnlich wie ein Boot auf rauer See. Diese Luftwellen werden durch verschiedene Faktoren verursacht:
- Wenn sich zwei Luftmassen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder aus verschiedenen Richtungen übereinander bewegen.
- Wenn warme und kalte Luftmassen aufeinandertreffen.
- Beim Fliegen durch Wolken, die kälter sind als die umgebende Luft.
- Durch andere Flugzeuge in der Nähe.
Moderne Flugzeuge trotzen schweren Turbulenzen
Moderne Flugzeuge sind so konstruiert, dass sie auch schweren Turbulenzen standhalten können. Wenn du Zweifel hast, schau dir die Website der “Hurricane Hunters” an. Dort fliegen Forscher in Wirbelstürme und sammeln meteorologische Daten. Dabei nutzen sie Flugzeuge, die den normalen Passagierflugzeugen sehr ähnlich sind.
Flugzeuge können auch ohne Triebwerke fliegen
Flugzeuge sind so gebaut, dass sie selbst nach dem Ausfall eines oder aller Triebwerke noch eine gewisse Zeit gleiten können. Zudem werden Flüge heutzutage so geplant, dass sie auch bei einem Triebwerksausfall sicher von Start bis zur Landung durchgeführt werden können.
Die Flugzeugflügel halten auch bei Turbulenzen stand
Die Flugzeugflügel mögen bei Turbulenzen stark wackeln, doch keine Sorge – sie brechen nicht. Die Tragflächen eines Flugzeugs sind flexibel wie Angelruten und können sich je nach Flugzeuggröße zwischen 4 und 9 Metern biegen.
Das Flugzeug bewegt sich während Turbulenzen kaum
Während besonders starker Turbulenzen mag es uns so vorkommen, als würden wir in die Tiefe stürzen. Doch die Bewegungen des Flugzeugs sind meist so minimal, dass sie nicht einmal von den Flugschreibern erfasst werden. In den meisten Fällen bewegen wir uns nur wenige Zentimeter nach oben und unten. Sogar bei schweren Turbulenzen fällt das Flugzeug nur ein oder zwei Meter in die Tiefe. Bei einer Flughöhe von 10.000 Metern ist das völlig irrelevant.
Auch wenn die Anschnallzeichen leuchten, ist alles in Ordnung
Leuchtende Anschnallzeichen müssen nicht zwangsläufig bedeuten, dass Turbulenzen bevorstehen. Es kann auch einfach bedeuten, dass der Pilot sicherstellen möchte, dass die Toilette frei ist. Auch bei kleinen Turbulenzen nutzt der Pilot manchmal die Gelegenheit für eine kurze Pause. Keine Sorge, in dieser Zeit übernimmt eine andere Person im Cockpit die Steuerung des Flugzeugs.
Tipps für entspanntes Fliegen trotz Turbulenzen
- Schnalle dich an und befolge die Anweisungen des Personals.
- Denke daran, dass Turbulenzen völlig ungefährlich sind. Das Flugzeug kann ihnen problemlos standhalten.
- Beachte, was die Flugbegleiter tun. Servieren sie weiterhin Getränke oder gehen sie durch die Gänge? Dann besteht kein Grund zur Sorge. Erst wenn sie sich setzen müssen, deuten das auf stärkere Turbulenzen hin.
- Wähle einen Sitzplatz in der Nähe der Tragflächen. Hier ist das Flugzeug am stabilsten, während es vorne und hinten stärker wackelt.
- Wenn du trotzdem Angst hast, frage eine Flugbegleiterin um Rat. Sie erleben täglich Turbulenzen und können dich beruhigen.
- Buche Flüge in den Morgenstunden, um Turbulenzen zu vermeiden. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist geringer als am Nachmittag oder Abend.
Wenn nichts davon hilft, informiere dich genauer über den Ablauf eines Fluges und was bei Turbulenzen passiert. Du wirst feststellen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt.
Also, keine Panik! Lehne dich zurück, entspanne dich und genieße deinen Flug.