Flughunde: Die verrückten Nachtschwärmer Australiens

Flughunde: Die verrückten Nachtschwärmer Australiens

Wenn die Dämmerung hereinbricht und die Nacht anbricht, erwachen sie zum Leben: Flughunde. Diese faszinierenden Kreaturen sorgen in Australien für Aufsehen – und nicht immer im positiven Sinne. Sie sind laut, wild und streiten sich ständig. Die Bewohner der australischen Städte können ein Lied davon singen. Aber was macht Flughunde so besonders? Tauchen wir ein in die faszinierende Welt dieser Nachtschwärmer.

Wenn die Sonne aufgeht, ist es Zeit für Krach!

Die Flughunde besetzen Park und Garten und beherrschen ihre Schlafbäume wie echte Könige. Dabei kämpfen sie um die besten Plätze in den oberen Baumkronen. Wer unten hängt, muss sich auf unangenehme Überraschungen gefasst machen, denn Flughunde lassen gerne Kot und Urin einfach fallen. Doch sobald jeder seinen Platz gefunden hat, kehrt Ruhe ein. Die Flughunde wickeln sich in ihre Flügel wie in einen Schlafsack und warten auf die Nacht.

Flughunde gegen Fledermäuse: Was sind die Unterschiede?

Mit ihren ledrigen schwarzen Flügeln ähneln Flughunde den Fledermäusen. Tatsächlich gehören sie zur gleichen Ordnung der Fledertiere. Doch bei genauerem Hinsehen entdeckt man schnell die Unterschiede. Die Schnauzen der Flughunde sind spitz und nicht platt wie bei Fledermäusen. Außerdem haben sie große runde Augen, die selbst im Dunkeln jedes bisschen Licht einfangen können. Anders als Fledermäuse nutzen Flughunde keinen Ultraschall zur Orientierung beim Fliegen.

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Die wichtigsten Ernährungsgrundlagen der Flughunde

Flughunde lieben süß duftende Früchte und trinken den Saft daraus. Sie stopfen sich große Stücke Obst ins Maul, pressen sie mit der Zunge gegen ihren Gaumen und schlucken den Saft herunter. Den Rest spucken sie aus. Dieses Verhalten mag unhöflich erscheinen, ist aber sehr wichtig für die Natur. Durch das Ausscheiden von Resten verteilen die Flughunde Samen in der Umgebung und tragen so zur Entstehung von Wäldern bei. Zudem bestäuben sie Blumen wie Bienen, indem sie Pollen von Blüte zu Blüte tragen.

Die Bedeutung der Flughunde für die Natur

Aktuelle Forschungen haben ergeben, dass rund 40 Prozent aller Urwaldbäume in Afrika, Asien, Australien und Ozeanien nur dank der Flughunde überleben können. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung von Baumsamen und leisten einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem. In Australien sind sie beispielsweise für die Verbreitung von Eukalyptus- und Feigenbäumen verantwortlich. Trotzdem haben sie einen schlechten Ruf, da sie viel Lärm machen und gerne Obstbäume plündern.

Eine Warnung vor zu viel Nähe

Flughunde sind nicht nur laut und manchmal etwas aufdringlich, sondern können auch krankheitsübertragende Viren in sich tragen. Diese machen den Flughunden selbst nichts aus, aber sie können auf andere Tiere oder sogar Menschen übergehen. Deshalb wird davon abgeraten, wild lebende Flughunde anzufassen. Doch anstatt gegen sie vorzugehen, sollten wir die Nützlichkeit dieser Tiere für die Natur erkennen.

Flughunde – Ein kurzer Steckbrief

  • Allgemein: Es gibt knapp 200 Flughundarten in Afrika, Asien, Australien und Ozeanien. Sie gehören zur Ordnung der Fledertiere.
  • Verhalten: Flughunde leben in großen Gruppen und ziehen auf der Suche nach Nahrung umher. Als Schlafplätze nutzen sie Bäume oder manchmal auch Höhlen und menschliche Siedlungen.
  • Nachwuchs: Flughundmütter bringen in der Regel ein, selten zwei Junge zur Welt.
  • Lebenserwartung: Flughunde können etwa 15 Jahre alt werden, in Ausnahmefällen sogar 20 Jahre.
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Wenn die Nacht hereinbricht und sich die Riesenwolke der Flughunde über Australien ausbreitet, wird deutlich, wie wichtig diese Tiere für das Ökosystem sind. Trotz ihres manchmal lästigen Verhaltens sollten wir die Flughunde als wertvolle Mitglieder der Tierwelt respektieren und erhalten.