Föhr, die grüne Insel im nordfriesischen Wattenmeer, ist bekannt für ihren schönen Sandstrand und gemütliche Ferienwohnungen. Bisher zog es jedoch keine Wohnmobilisten auf die Insel, da es dort keinen Campingplatz gibt.
Doch durch die Reisebeschränkungen der Corona-Pandemie haben wir uns mehr für Ziele im eigenen Land interessiert. Und dabei sind wir zufällig auf den Wohnmobilhafen in Utersum, am Westende der Insel, gestoßen.
Anfangs waren wir uns unsicher, ob wir buchen sollten, da eine Reise nach Föhr aufgrund der Fährüberfahrt nicht gerade billig ist. Trotzdem haben wir uns einen Stellplatz für eine Woche Inselcamping reserviert.
Früher war Föhr mit kleinen Kindern ein Highlight
Föhr war schon öfter das Ziel unserer Urlaubsreisen. Damals hat uns und unsere kleinen Kinder vor allem der endlose flache Sandstrand auf der Insel begeistert. Insgesamt haben wir viermal unseren Sommerurlaub am Südstrand von Wyk verbracht. Die Kinder konnten buddeln, planschen und manchmal durfte Papa sogar schwimmen gehen.
Unsere Kinder haben den Aufenthalt auf der Insel immer sehr genossen. Und wenn es den Kindern im Urlaub gefällt, dann ist es für die Eltern auch eine gute Zeit.
Die Anreise mit den Fähren der WDR
Wie bei einem Inselurlaub üblich, gehört die Fährüberfahrt zur Anreise dazu. Für die Anreise nach Föhr führt kein Weg an den Fähren der WDR vorbei. Um sicher einen Platz zu bekommen, empfiehlt es sich, frühzeitig über die Website der Reederei zu buchen. Für unser 6m langes Wohnmobil betrugen die Fährkosten für Hin- und Rückfahrt etwa 150€.
Die Fähren fahren mehrmals täglich nach einem Fahrplan, der nicht von den Gezeiten abhängig ist. Das Wohnmobil kann problemlos an Bord der Fähre rollen. Dort steht es während der Überfahrt neben Autos, Lastwagen und Baufahrzeugen.
Bei stärkerem Wind kann es jedoch zu Verzögerungen kommen. Bei unserer Anreise wurde das Wohnmobil von einer Dusche erwischt. Später während der Überfahrt spürten wir die Kraft des Windes deutlich in den Wellen.
Der Stellplatz in Utersum
Der Stellplatz befindet sich etwa 10 km von Wyk entfernt am Westende der Insel. Auf einem Bauernhof wurden rund 60 abgegrenzte Parzellen für Wohnmobile geschaffen. Die Ausstattung entspricht fast der eines Campingplatzes. Besonders überrascht haben uns die 8 Einzelwaschräume, die mit Waschbecken, Dusche und Toilette wie ein Badezimmer zu Hause ausgestattet sind.
Der Stellplatz ist immer gut besucht, daher ist eine frühzeitige Buchung unbedingt erforderlich. Die Platzbetreiber sind nett und hilfsbereit. Die Strom- und Wasserversorgung sowie die Nutzung der Duschen erfolgen über eine Magnetkarte.
Während unseres Aufenthalts haben auf den angrenzenden Wiesen Rinder und Schafe gewohnt. Das Meer ist etwa 200 m vom Stellplatz entfernt. Nur wenige Meter weiter beginnt der lange Sandstrand von Utersum mit allen typischen Angeboten. Nur die Hunde müssen ein wenig weiter laufen, denn der Hundestrand ist ca. 1,5 km entfernt.
Am Abend lohnt sich ein Spaziergang zum Strand, denn vom Westende der Insel aus lässt sich der Sonnenuntergang im Wattenmeer herrlich beobachten.
Wohnmobilfahren auf Föhr?
Föhr ist ideal für Fahrradtouren. Es gibt viele gut ausgeschilderte Radwege, die über die ganze Insel führen. So sind die 10 km von Utersum nach Wyk kein Problem. Die Nutzung eines Autos ist daher kaum erforderlich. Wir haben unser Wohnmobil nur zum Einkaufen und zum Bummeln in Wyk genutzt.
Unsere Zeit auf der Insel haben wir mit langen Strandspaziergängen und Fahrradtouren verbracht. Wir haben die Dörfer erkundet und die Wildgänse beobachtet.
Föhr ist eine Reise wert!
Rückblickend hatten wir eine sehr entspannte Woche in Utersum verbracht. Selbst im September, nach Ende der Badesaison, erwies sich Föhr als lohnendes Reiseziel. Durch die Nachsaison war es auf der Insel ruhig und es gab viel Platz. Es hatte nie den Anschein einer überfüllten Touristenhochburg, obwohl die Insel sicherlich in diese Kategorie fällt.
Der Urlaub war nicht billig. Zusätzlich zu den akzeptablen Stellplatzgebühren kommen natürlich noch die Kurtaxe und die Fährkosten hinzu. Doch das ist der Preis für die Ruhe abseits von Trubel und Massentourismus.
Die Nachbarinsel Sylt bietet zwar spektakulärere Landschaften und Strände, aber Föhr hat seinen eigenen Charme mit endlosen Stränden am Wattenmeer abseits des Trubels. Es entsteht nie das Gefühl, etwas zu verpassen. Auf der Insel gibt es keine herausragenden Sehenswürdigkeiten, aber viele kleine Dinge, die es wert sind, gesehen zu werden. Ein Aufenthalt auf Föhr ist die perfekte Voraussetzung für einen entschleunigten Urlaub.
Föhr, wir kommen wieder!
(letzte Änderung 04/07/2022)
