Frauenhass ist kein Phänomen vergangener Zeiten, sondern nimmt immer mehr zu. Der Hass gegen Frauen manifestiert sich nicht nur in physischer Gewalt, sondern auch im Online-Bereich. Weltweit nimmt die Grobheit im Netz zu, wobei Frauen besonders betroffen sind. Hasskommentare und beleidigende Nachrichten werden zunehmend zum Alltag für Politikerinnen und Journalistinnen.
Online-Hass gegen Frauen
Der Frauenhass im Internet ist besonders beunruhigend. Eine Untersuchung des “Guardian” ergab, dass Artikel von weiblichen Autoren aggressivere Reaktionen hervorrufen, unabhängig vom Thema. Kommentare werden zunehmend beleidigend und bedrohlich. Frauen werden herabgesetzt, gedemütigt und verletzt – nur aufgrund ihres Geschlechts.
Hass und Drohungen
Die Anzahl der Hasskommentare gegenüber Frauen nimmt stetig zu. Frauen werden mit beleidigenden Ausdrücken wie “Hure” und “Fotze” konfrontiert. Politikerinnen und Journalistinnen erhalten Vergewaltigungsdrohungen und sogar zugeschicktes Sperma. Obwohl der Umgangston in der Schweiz nicht so grob ist wie in anderen Ländern, sind auch hiesige Frauen von diesem Hass betroffen.
Frauenhass und Sexismus
Frauenhass richtet sich vor allem gegen unabhängige, selbstbewusste und beruflich erfolgreiche Frauen. Männer nehmen es ihnen übel, dass Frauen nicht mehr im Hintergrund bleiben, sondern ihre Stimme erheben und Macht ausüben. Misogynie ist die Haltung, dass Frauen in die zweite Reihe gehören und bestraft werden sollten, wenn sie nicht genügend unterwürfig sind. Sexismus hingegen äußert sich in einer grundsätzlich abschätzigen Haltung Frauen gegenüber.
Die Ausbreitung des Frauenhasses
Warum breitet sich der Frauenhass ausgerechnet jetzt aus? Obwohl wir in Deutschland eine Kanzlerin, in Großbritannien eine Premierministerin und in der Schweiz zwei Bundesrätinnen haben, fühlen sich einige Männer aufgrund der aufholenden Frauen in ihrem männlichen Selbstverständnis gekränkt. Dieser zunehmenden weiblichen Konkurrenz reagieren sie mit aggressiven Äußerungen und Hass.
Relativierung und Legitimierung
Frauenhass wird oft relativiert und legitimiert. Die Konservativen sehen Männer als Opfer und glauben, dass sie in Gefahr sind, wegen Fehlverhalten mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Die Linke hingegen verurteilt Frauenhass nur, wenn er von politischen Gegnern kommt. Hass mit Migrationshintergrund wird oft beschönigt oder ignoriert. Dies führt dazu, dass Frauenhass als relative Angelegenheit betrachtet wird und somit verharmlost und legitimiert wird.
Frauen sind nicht schuld an diesem Frauenhass. Der Hass rührt von Männern her, die immer noch die Macht haben und Frauen als Bedrohung für ihr traditionelles Selbstverständnis empfinden. Es ist an der Zeit, den Frauenhass offen anzusprechen und dagegen vorzugehen. Nur so können wir eine gerechtere und gleichberechtigte Gesellschaft schaffen.