Freiwillig krankenversichern – Lohnt sich das?

Freiwillig krankenversichern – Lohnt sich das?

Freiwillige Krankenversicherung in Deutschland kann eine kluge Entscheidung sein. Unter bestimmten Umständen haben Personen die Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV). Aber welche Faktoren sollten berücksichtigt werden, um die beste Wahl zu treffen?

Wer kann sich freiwillig krankenversichern?

Neben Personen, die keiner Versicherungspflicht in der GKV unterliegen oder deren Versicherungspflicht endet, können auch Familienmitglieder, die aus verschiedenen Gründen nicht automatisch in der GKV versichert sind, sich freiwillig krankenversichern lassen. Es gibt auch spezielle Ausnahmeregelungen, die eine freiwillige Krankenversicherung in der GKV ermöglichen.

Die Voraussetzungen

Die Voraussetzungen für einen Beitritt zur freiwilligen Krankenversicherung werden im fünften Sozialgesetzbuch (SGB V) definiert. Die Versicherungsberechtigung besagt, dass ein Beitritt möglich ist, wenn eine Person aus der Versicherungspflicht ausgeschieden ist und eine vordefinierte Vorversicherungszeit erfüllt hat. Warum zuvor eine Versicherungspflicht bestand, spielt dabei keine Rolle.

Vorgehensweise

Die Vorgehensweise für eine freiwillige Krankenversicherung hängt von der individuellen Situation ab:

  1. Personen, die zuvor in der GKV versichert waren, werden automatisch freiwillig krankenversichert.
  2. Selbstständige müssen ihr Einkommen schätzen lassen, um die Höhe der Beiträge zu berechnen. Einzureichen sind der Steuerbescheid und gegebenenfalls weitere Unterlagen.
  3. Selbstständige haben auch die Möglichkeit, Krankentagegeld mitzuversichern. Dies wirkt sich auf die Beitragshöhe aus.

Kosten der freiwilligen Krankenversicherung

Die Kosten für die freiwillige Krankenversicherung variieren je nach Einkommen. Selbstständige zahlen den vollen Beitrag selbst, sowohl den Arbeitgeber- als auch den Eigenanteil. Es gibt zwei Beitragssätze zur Auswahl. Die meisten Selbstständigen entscheiden sich für das Krankengeld, da der Beitrag nur leicht höher ist und eine zusätzliche Absicherung im Krankheitsfall bietet.

LESEN  Brustkrebs: Individuelle Therapieplanung und Behandlung

Sonderregelungen für Selbstständige

Bei Selbstständigen schätzt die Krankenkasse zuerst die zu erwartenden Einnahmen und zieht den letzten Steuerbescheid heran. Dies ist eine vorläufige Schätzung, die später angepasst werden kann. Eventuelle Überzahlungen können zurückgefordert werden, während Nachzahlungen erforderlich sind.

Vergleich und Entscheidung

Die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung ist nicht immer die beste Wahl. Personen mit hohen Einkommen außerhalb ihres Berufs können von der PKV profitieren, da die Beiträge unabhängig von Kapitalerträgen oder Vermietungseinkünften sind. Angestellte mit hohem Einkommen und Beamte können ebenfalls von der PKV und der Beihilfe profitieren. Studenten haben auch die Möglichkeit, die Einsteigertarife der privaten Versicherer zu nutzen und können in vielen Bundesländern Anspruch auf Beihilfe haben.

Insgesamt ist die freiwillige Krankenversicherung eine individuelle Entscheidung, die sorgfältig abgewogen werden sollte. Es ist ratsam, Vergleiche anzustellen und die verschiedenen Optionen zu prüfen, um die beste Versicherung für die persönlichen Bedürfnisse zu finden.

Die häufigsten Fragen zur freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung