Du möchtest neue Länder kennenlernen, gleichzeitig etwas Gutes tun und wertvolle Erfahrungen sammeln? Dann könnte ein Freiwilligendienst im Ausland genau das Richtige für dich sein! Beim Europäischen Freiwilligendienst (EFD) hast du die Möglichkeit, in verschiedenen Ländern Europas und darüber hinaus tätig zu werden. In diesem Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten, Voraussetzungen und wie du dich bewerben kannst.
In welchen Ländern gibt es EFD Stellen?
Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) ist ein von der Europäischen Union ins Leben gerufenes Freiwilligenprogramm, das die Solidarität und das Verständnis zwischen EU-Bürgern und ihren Nachbarn fördern soll. Die Einsatzorte befinden sich hauptsächlich in den europäischen Ländern. Es gibt jedoch auch Projekte in angrenzenden Ländern wie Russland oder der Türkei sowie in Partnerländern wie Israel, Ägypten oder Marokko.
Beliebte Einsatzländer für den EFD sind Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien.
Was kann ich in einem EFD arbeiten?
Im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes gibt es eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Die meisten Projekte konzentrieren sich auf den sozialen Bereich, aber es gibt auch Projekte in den Bereichen Jugendförderung, Umweltschutz und Kultur. Du kannst Kinder, Jugendliche, alte oder behinderte Menschen betreuen, dich im Natur- und Umweltschutz engagieren oder dich mit Kunst, Kultur, Sport, Freizeit, Bildung oder Politik beschäftigen.
Voraussetzungen
Um am EFD teilnehmen zu können, musst du zwischen 16 und 30 Jahren alt sein und deinen Wohnsitz in der EU oder einem Partnerland haben. Es gibt keine weiteren spezifischen Teilnahmevoraussetzungen. Die meisten Freiwilligen sind zwischen 18 und 27 Jahren alt und arbeiten für einen Zeitraum von 9 Monaten in einem Projekt. Personen mit besonderem Förderbedarf haben ebenfalls die Möglichkeit, am EFD teilzunehmen.
Besonders willkommen sind Bewerber, die aufgrund ihrer individuellen Situation bei anderen Jugendfreiwilligendiensten geringe Chancen haben, wie etwa Bewerber ohne Schulabschluss, mit Migrationshintergrund oder mit erhöhtem Förderbedarf.
Kosten und Versicherung
Die Teilnahme am EFD ist für die Freiwilligen weitgehend kostenlos. Du erhältst freie Unterkunft, Verpflegung und ein Taschengeld von ca. 100 Euro. Die Höhe des Taschengeldes variiert je nach Einsatzland. Impf- und Visakosten werden ebenfalls übernommen, und du bekommst einen Sprachkurs bezahlt. Für Reisekosten gibt es einen Zuschuss von bis zu 90 Prozent, sodass du nur 10 Prozent selbst tragen musst. Im Gegensatz zu anderen Auslandsfreiwilligendiensten musst du also keinen Spenderkreis aufbauen, um deinen Einsatz zu finanzieren. Außerdem behältst du während deiner Teilnahme am EFD Anspruch auf Kindergeld.
Während des Freiwilligendienstes bist du rundum abgesichert. Es besteht eine Krankenversicherung, Unfallversicherung und Haftpflichtversicherung.
Seminare und Bewerbungsverfahren
Freiwillige im EFD nehmen an zwei Seminaren teil: einem Vorbereitungsseminar und einem Nachbereitungsseminar. Diese Seminare haben eine Gesamtdauer von mindestens 15 Tagen.
Für die Bewerbung zum Europäischen Freiwilligendienst musst du dich bei zwei Stellen bewerben. Zunächst bewirbst du dich bei einer Entsendeorganisation, die dich bei der Suche nach einem Projekt und der organisatorischen Abwicklung unterstützt. Außerdem musst du dich bei einer Aufnahmeorganisation im Ausland bewerben, bei der du deinen Freiwilligendienst leisten möchtest.
Die Suche nach einer passenden Entsendeorganisation kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da jede Organisation unterschiedliche Kriterien hat und nicht alle Projektländer anbietet. Es ist ratsam, sich mindestens 9 Monate vor der Ausreise um eine Entsendeorganisation zu bemühen.
Bei der Bewerbung kannst du entweder ein Projekt aus dem Partnerprojekt deiner Entsendeorganisation wählen oder selbst nach einem Projekt in der EFD-Datenbank suchen. Die Auswahl hängt von deiner persönlichen Situation ab. Wenn du flexibel bist und Zeit sparen möchtest, kannst du das Partnerprojekt wählen. Wenn du das Zielland und den Tätigkeitsbereich selbst bestimmen möchtest, musst du dich selbst um die Projektsuche kümmern.
Die Bewerbung bei der Aufnahmeorganisation erfolgt nach dem Erhalt einer Zusage von der Entsendeorganisation. Du musst einen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben, den Bewerbungsbogen der Entsendeorganisation und eventuell ein Empfehlungsschreiben einreichen. Die Aufnahmeorganisation wählt dann die passendsten Bewerber aus und lädt sie zu einem Bewerbungsgespräch ein.
Sobald du die Zusage der Aufnahmeorganisation erhalten hast, kümmern sich die Entsende- und Aufnahmeorganisation um das Genehmigungsverfahren für die Förderung durch die EU. Dieser Prozess dauert in der Regel etwa 8 Wochen.
Ein Freiwilligendienst im Ausland ist eine einzigartige Möglichkeit, neue Länder und Kulturen kennenzulernen, wertvolle Lebenserfahrung zu sammeln und dabei Gutes zu tun. Wenn du dich für den Europäischen Freiwilligendienst interessierst, solltest du dich frühzeitig um eine Entsendeorganisation bemühen und dich bei einer passenden Aufnahmeorganisation bewerben. Pack deine Koffer und mach dich auf ein unvergessliches Abenteuer bereit!
