Möbel, Pflanzgefäße, Skateboards, Sammelfiguren, Wandpaneele … viele Gegenstände aus Kunststoff lassen sich durch eine neue Lackierung verschönern, personalisieren, aufwerten, renovieren oder noch einmal vor der Mülltonne retten. Doch wie lackiert man Kunststoff richtig? Welchen Lack soll man verwenden? Und was ist beim Lackieren verschiedener Kunststoffe zu beachten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um die besten Ergebnisse beim Lackieren von Kunststoffen zu erzielen.
Welchen Kunststoff willst du lackieren?
Bevor du mit dem Lackieren beginnst, ist es wichtig zu wissen, um welche Art von Kunststoff es sich handelt. Denn nur so kannst du sicherstellen, dass du den richtigen Lack auswählst und keine bösen Überraschungen erlebst. Es gibt viele verschiedene Arten von Kunststoffen, aber keine Sorge – in der Regel sind handelsübliche Lacke für Kunststoff für eine Vielzahl von Kunststoffarten geeignet. Dennoch ist es ideal, vor dem Lackieren zu wissen, aus welchem Material dein Werkstück besteht. Dies erleichtert nicht nur die Lackauswahl, sondern hilft auch beim Erkennen von eventuellen Gefahrstoffen und Gesundheitsrisiken, die vom Kunststoff selbst ausgehen können.
So bestimmst du den Kunststoff vor dem Lackieren
Die Kunststoffbestimmung kann erfolgen, indem du auf das Kunststoffkürzel achtest, das sich oft direkt auf dem Produkt, dem Etikett oder der Verpackung befindet. Auch Recyclingcodes geben Aufschluss über das verwendete Material. Es gibt verschiedene Kunststoffarten wie HDPE, LDPE, PET, PVC, PP, ABS und viele mehr. In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht über gängige Kunststoffarten und ihre Eigenschaften.
Welche Kunststoffe lassen sich gut lackieren?
Harte und stabile Kunststoffteile mit einer nicht allzu glatten Oberfläche lassen sich in der Regel sehr gut lackieren. Dazu gehören Kunststoffmöbel, Tür- und Fensterrahmen, stabile Gefäße wie Mülltonnen oder Pflanzkübel, Kunstholzpaneele sowie Figuren und andere Dekoartikel. Vor dem Lackieren sollten die Kunststoffteile jedoch richtig vorbereitet werden. Grobe Verschmutzungen müssen entfernt, die Oberfläche angeschliffen und gereinigt werden. Unebenheiten können mit Kunststoff- oder Plastikspachtel ausgeglichen werden.
Welche Kunststoffe sind beim Lackieren problematisch?
Kunststoffteile oder Oberflächen aus Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) sind generell schwieriger zu lackieren, da viele Lacke nicht richtig haften. Hier kann jedoch die Verwendung eines speziellen Haftgrunds für den entsprechenden Kunststoff Abhilfe schaffen. Weich-PVC und andere weiche Plastikarten sowie Schaumstoffe sind ebenfalls problematische Kunststoffe. Die enthaltenen Weichmacher und die Konsistenz der Oberfläche führen zu Haftungsproblemen. Mit Haftvermittlern, Plastikspachtel oder speziellen Füllern kann die Oberfläche verfestigt bzw. die Haftung verbessert werden.
Welcher Lack für welchen Kunststoff?
Es gibt verschiedene Lacktypen, die für das Lackieren von Kunststoffen geeignet sind. Du kannst einen 2K-Lack (Zweikomponentenlack), wasserlöslichen Acryllack oder Alkydharz-/Kunstharzlack verwenden, der speziell für die jeweilige Kunststoffart vorgesehen ist. Die Angaben zu geeigneten Materialien findest du auf dem Lackgebinde und im technischen Datenblatt. Achte darauf, dass die Oberfläche vor dem Lackieren sauber, fettfrei und trocken ist.
Die richtige Reihenfolge der Arbeitsschritte beim Lackieren von Kunststoff
Die Vorbereitung ist entscheidend für ein erfolgreiches Lackierergebnis. Hier sind die Schritte in der richtigen Reihenfolge:
- Grobe Verschmutzungen entfernen.
- Die Oberfläche anrauen, indem Riefen und Kratzer abgeschliffen werden. Anschließend kann die gesamte Fläche mit Schmirgelpapier bearbeitet werden.
- Den Kunststoff mit Seifenlauge reinigen und mit Wasser nachwischen. Die Oberfläche sollte staub- und fettfrei sein.
- Einen Haftvermittler oder eine Spezialgrundierung auftragen und trocknen lassen.
- Den Lack oder Sprühlack auftragen und trocknen lassen.
Bei mehrschichtigen Aufbauten wird oft zwischen den Aufträgen geschliffen. Denke daran, die angegebenen Trocknungszeiten einzuhalten und genug Frischluftzufuhr zu gewährleisten.
Mit diesen Tipps und Tricks kannst du deine Kunststoffgegenstände in neuem Glanz erstrahlen lassen. Lasse deiner Kreativität freien Lauf und verschönere, personalisiere oder rette deine Kunststoffe durch eine professionelle Lackierung!