Fukteksem bei Hunden: Alles, was du wissen musst!

Fukteksem bei Hunden: Alles, was du wissen musst!

Liebst du deinen pelzigen Freund? Dann möchtest du sicherstellen, dass er glücklich und gesund ist. Eine der häufigsten Hauterkrankungen bei Hunden ist das Fukteksem, auch bekannt als Hot Spot oder Feuchtekzem. In diesem Artikel erfährst du, was Fukteksem ist, wie du es erkennst und behandeln kannst.

Was ist Fukteksem?

Fukteksem ist eine entzündliche Hauterkrankung, die zur Bildung von Eiter führt. Es handelt sich jedoch nicht um eine bakterielle Infektion, und das Zustand ist nicht ansteckend. Mehrere Faktoren spielen bei der Entstehung von Fukteksem eine Rolle:

  • Warme und feuchte Umgebung: Fukteksem tritt häufiger im Sommer auf.
  • Intensives Kratzen, Beißen oder Lecken an einer bestimmten Stelle der Haut: Dies kann auf Juckreiz oder Schmerzen in der betroffenen Stelle zurückzuführen sein. In einigen Fällen entsteht das Fukteksem in Verbindung mit einer Ohrenentzündung oder einer Analsäckentzündung. Manchmal sind auch Insektenstiche oder Zeckenbisse der Auslöser.
  • Das Wachstum eigener Hautbakterien: Dies geschieht, wenn die lokale Immunabwehr in der Haut aufgrund des Leckens beeinträchtigt ist. Die Bakterien verstärken den Juckreiz und schaffen einen Teufelskreis.
  • In einigen Fällen liegt eine zugrunde liegende Allergie oder Überempfindlichkeit vor, die zu Entzündungen und Juckreiz führt. Allergien können auch Ohrenentzündungen oder Analsäckentzündungen verursachen. Wenn dein Hund wiederholt Probleme mit Hot Spots oder anderen Hautsymptomen hat, sollte eine Hautuntersuchung durchgeführt werden.

Symptome von Fukteksem bei Hunden

Ein häufiges Anzeichen von Fukteksem bei Hunden ist vermehrtes Kratzen oder Lecken an einer bestimmten Stelle. Hot Spots können am ganzen Körper auftreten, sind jedoch besonders häufig an den Wangen, dem Rücken, am Schwanzansatz und an den Oberschenkelaußenseiten zu finden. Wenn du das Ekzem bemerkst, ist das Fell oft zu einer “Kruste” ausgetrocknetem Eiter verklumpt. Darunter ist die Haut gerötet, wund, geschwollen und feucht. Der Zustand ist oft schmerzhaft und es ist fraglich, ob der Hund eine genaue Untersuchung zulässt.

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Das Ekzem kann anfangs klein sein, wächst jedoch in sehr kurzer Zeit, manchmal um mehrere Zentimeter in nur wenigen Stunden. Ein Hund kann gleichzeitig an verschiedenen Stellen am Körper Fukteksem haben oder ein großes Ekzem haben, das sich schnell über die Haut ausbreitet, wenn keine Behandlung rechtzeitig eingeleitet wird.

Nachdem das betroffene Gebiet rasiert und gereinigt wurde, trocknet die Wunde aus und die Haut wird schuppig. Die Rötung der Haut nimmt allmählich ab. Das Auftreten neuer Ekzeme oder wiederkehrende feuchte, klebrige Bereiche sind ein Zeichen dafür, dass die Entzündung nicht unter Kontrolle ist. In diesem Fall sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Vorbeugung von Fukteksem

Besonders im Sommer ist es wichtig, das Fell und die Haut deines Hundes regelmäßig zu untersuchen, da warme und feuchte Umgebungen das Auftreten von Fukteksem begünstigen. Wenn dein Hund gerne badet, solltest du ihn hinterher gründlich mit klarem Wasser abspülen und ihn sorgfältig abtrocknen, um Reizungen der Haut durch Nässe über längere Zeiträume zu vermeiden.

Die meisten Hunde mit langem, dichtem Fell bekommen nie Fukteksem, egal wie oft sie baden. Fukteksem kann auch bei Hunden mit kurzem Fell auftreten, die nie baden. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich ein Hot Spot entwickelt, ist, dass die Haut empfindlich und gereizt ist. Es ist wichtig festzustellen, was zuerst kam – das Lecken oder die Hautreizung? In einigen Fällen verursacht das Lecken die Reizung, wenn der Hund beispielsweise Schmerzen in einem darunter liegenden schmerzenden Gelenk, einem entzündeten Ohr oder einer verstopften Analdrüse hat. In den meisten Fällen ist jedoch bereits eine vorhandene Hautreizung die Ursache für das Lecken oder Jucken.

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Insektenstiche verhindern

Hautparasiten (meistens Flöhe, Räude oder Läuse) und Insektenstiche oder Zeckenbisse sind häufige Ursachen für Fukteksem, da sie bei empfindlichen Hunden Juckreiz verursachen können. Wenn du weißt, dass dein Hund Hautreaktionen auf Insektenstiche oder Zeckenbisse hat, solltest du mit deinem Tierarzt über eine vorbeugende Behandlung sprechen.

Selbstpflege

Zwei Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung des Ekzems zu Hause sind, dass der Hund nicht zu starke Schmerzen hat und dass du das Ekzem rechtzeitig erkennst.

Setze deinem Hund vorzugsweise einen Kragen auf, bevor du das Fukteksem behandelst. Du solltest auch Einweghandschuhe verwenden.

Schneide das Fell ab

Wenn dein Hund nicht gestört wird, fängst du damit an, das Fell um das Ekzem herum abzurasieren und die Haare im Ekzem selbst zu kürzen. Rasiere mit ausreichend Abstand, mindestens ein paar Zentimeter, damit du sehen kannst, wo das Ekzem endet und gesunde Haut beginnt. Die umliegende Haut sollte vollständig frei von Ekzemen, Pusteln und Krusten sein. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Gründlich waschen

Wasche das Ekzem gründlich von Eiter und Sekret. Eine sterile Kochsalzlösung oder “Wundwäsche” ist geeignet, da sie nur geringfügiges Brennen verursacht. Tränke und löse Verklebungen im Fell und Krusten im Ekzem auf. Verfilztes Fell kann vorsichtig mit einer Schere entfernt werden.

Reinige dann das betroffene Gebiet gründlich mit einem bakteriziden Mittel wie einem Hunde-Klorhexidin-Shampoo gemäß den Anweisungen auf der Verpackung. Vermeide starke oder parfümierte Seifen und ähnliches. Das Fukteksem sollte trocken und sauber gehalten werden. Reinige es ein- oder zweimal täglich von Wundsekret mit Kochsalzlösung, Klorhexidinlösung oder einem bakteriziden Hundeshampoo, bis die Wunde beginnt, sich zu trocknen. Du kannst anschließend eine lindernde Gel oder Salbe auftragen. Verwende dabei Produkte, die für Hunde geeignet sind. Konsultiere einen Tierarzt oder Apothekenhelfer.

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Setze einen Kragen auf

Du musst das Fukteksem vor dem Lecken, Beißen oder Kratzen schützen. In den meisten Fällen reicht es aus, einen Kragen um den Hals des Hundes zu legen, der erst abgenommen werden darf, wenn die Haut geheilt ist und der Juckreiz aufhört. Sehr geschickte Hunde können trotz Kragen mit der Hinterpfote an einer Wunde am Kopf kratzen. In diesem Fall kannst du die Schäden begrenzen, indem du die Krallen kurz schneidest und eine saubere Socke über die Pfote klebst.

Wenn das Ekzem nicht schnell abheilt und innerhalb weniger Tage nicht besser wird, sollte der Hund von einem Tierarzt untersucht werden. Das Gleiche gilt, wenn das Ekzem wächst oder zurückkehrt.

Behandlung beim Tierarzt

Die Behandlung von Fukteksem beim Tierarzt wird empfohlen, wenn der Hund starke Schmerzen hat oder das Ekzem schnell wächst. Wenn du das Ekzem zu Hause nach bestem Wissen behandelt hast, aber es nicht heilt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. In der Klinik kann dem Hund vor der Behandlung des Fukteksems eine beruhigende und schmerzlindernde Injektion verabreicht werden. Anschließend wird das Ekzem wie bei der Selbstpflege rasiert, gründlich gereinigt und desinfiziert.

Wenn erforderlich, kann der Hund auch eine Salbe zur Linderung des Juckreizes oder ein schmerzlinderndes Medikament erhalten. Du erhältst Anweisungen, wie du die Pflege zu Hause fortsetzen sollst, sowie ein verschreibungspflichtiges Medikament, wenn der Tierarzt es für notwendig hält.

Wenn eine zugrunde liegende Ursache für das Fukteksem vorliegt, wie Parasiten oder eine Analsäckentzündung, muss diese ebenfalls behandelt werden. Wenn dein Hund häufig von Fukteksem betroffen ist, wird empfohlen, eine Untersuchung durchzuführen, um die zugrunde liegenden Ursachen zu finden. Wiederkehrendes Fukteksem tritt häufig bei Hunden mit Allergien auf.

Autor: Boel Sandros, Tierärztin (2022)