Wie sieht es in Italien mit kostenfreien Stellplätzen aus? Gibt es dort welche und wenn ja, sind diese zu empfehlen? Wenn Sie Ihren nächsten Urlaub in Italien planen und nach preiswerten Alternativen für Übernachtungen suchen, dann habe ich hier fünf einzigartige Geheimtipps für Sie.
Illasi: Eine Oase der Ruhe im Weinanbaugebiet Soave
Inmitten des berühmten Weinanbaugebiets Soave liegt dieser ruhige Stellplatz, auf dem maximal 20 Wohnmobile stehen können. Umgeben von Olivenbäumen und Weinreben lässt es sich hier sehr gut aushalten. Der Platz ist beleuchtet und wir haben uns absolut sicher gefühlt.
Es gibt kostenfrei Wasser und eine Entsorgungsmöglichkeit für Chemietoiletten, Strom kostet lediglich 1€ für 24 Stunden. Zufällig haben wir herausgefunden, dass es auch kostenfreies WiFi am Platz gibt, mit dem ich zuverlässig online arbeiten konnte. Als Ausflugsziel lohnen sich natürlich der Ort Soave selber (12,5 km) oder Verona (20 km).
Hinweise:
- Der vorhandene Spielplatz war bei unserem Aufenthalt nicht nutzbar.
- Im Hochsommer gibt es keinen Schatten, sodass man echt ins Schwitzen kommt.
Area Comunale Villa Lagarina: Natur pur in den Bergen
Dieser Platz liegt etwas abseits der Autobahn mitten in den Bergen. Die Strecke ist somit kurvig, aber sie lässt sich gut bewältigen. Bis nach Torbole an der Nordseite des Gardasees sind es von hier aus nur noch knapp 35 km.
Ein Halt an diesem Stellplatz lohnt sich für alle, die Lust zum Wandern haben oder einfach die schöne Natur genießen wollen.
Der Stellplatz bietet Platz für mindestens 10 Wohnmobile, wahrscheinlich eher noch mehr. Auch hier gibt es kostenfrei Wasser, eine Entsorgungsmöglichkeit für Chemietoiletten und Beleuchtung.
Castelguglielmo: Der Geheimtipp des Camping-begeisterten Bürgermeisters
Dies ist ein weiterer Platz, den ich nicht vergessen werde. Allerdings nicht wegen seiner besonders beeindruckenden Lage, sondern wegen seiner sehr guten Ausstattung. Wir haben hier zwei Tage verbracht, weil es so angenehm ruhig war. Zwischendurch sind nur vereinzelte Camper zum Entsorgen aufgetaucht und wieder gefahren.
Castelguglielmo selber hat jedoch nicht Sehenswertes zu bieten, weshalb wir uns gefragt haben, wieso es dort so einen Stellplatz gibt? Die Antwort haben wir herausgefunden: der Bürgermeister ist selber leidenschaftlicher Camper!
Mein Fazit: Der Platz eignet sich bestens für einen Zwischenstopp, denn es fehlt an nichts, sogar der Strom ist kostenfrei.
Dozza: Kunstvoll bemalte Altstadt und ein einfacher Stellplatz
Da wir große Städte gerne meiden, haben wir uns für diesen Stellplatz entschieden, der 40 km östlich von Bologna liegt. Zwar ist der Stellplatz an sich sehr einfach, dafür ist der Ort selber umso beeindruckender. Hier sind die Häuser der Altstadt nämlich von in- und ausländischen Künstlern bemalt – absolut sehenswert!
Der Stellplatz befindet sich auf einem öffentlichen Parkplatz. Offiziell sind drei Plätze als Parkmöglichkeit für Wohnmobile markiert. Da diese bereits besetzt waren, haben wir uns einfach woanders hingestellt, ohne Probleme.
Vorteil: Von hier ist man schon in drei Gehminuten im historischen Ortszentrum. Da es sich um einen öffentlichen Parkplatz handelt, gibt es lediglich Mülltonnen und keine weiteren Ver- oder Entsorgungsmöglichkeiten.
San Marino: Der perfekte Abschluss Ihrer Italienreise
Knapp 120 km vor Ancona befindet sich dieser Stellplatz in San Marino. Hier legen wir jedes Mal einen letzten Stopp ein, um dann die restlichen Kilometer nach Ancona zu fahren.
Der Parkplatz liegt direkt in der Nähe der Seilbahn und bietet Raum für ca. 40 Wohnmobile. Es gibt kostenfreie Ent- und Versorgungsmöglichkeiten, aber keinen Strom. Nachts war es, wie auf den anderen Plätzen auch, vollkommen ruhig und wir hatten nicht den Eindruck, in der Nähe einer großen Stadt zu stehen. Für einen Besuch von San Marino ist dieser Stellplatz auf jeden Fall zu empfehlen.
Offagna bei Ancona
Ebenfalls in der Nähe von Ancona liegt der kleine Ort Offagna. Hier sind wir gestrandet, nachdem unsere Fähre wegen eines Streiks um zwei Tage verschoben wurde. So haben wir zwei entspannte Tage und Nächte in dem ruhigen Dorf verbracht. Der Platz liegt am Ortsrand. Nachts ist kein Mucks zu hören und auch tagsüber fahren nur wenige Autos auf der kleinen angrenzenden Straße. Die Ver- und Entsorgung ist kostenfrei möglich und auch Strom gibt’s umsonst.
Tipp zur Anfahrt: Halte dich im Ort an die Ausschilderung zum Stellplatz. Das Navi führt dich sonst zu einer sehr steilen Straße, die du aber nicht zwingend nehmen musst.
Falls ihr weitere tolle Stellplätze in Italien kennt, freuen wir uns über Tipps und Hinweise!
Fotos: (c) Nima Ashoff