Ratgeber Ein-Eltern-Familien
Getrennt, geschieden, verwitwet, von Beginn an allein lebend – egal, wie deine Lebensumstände aussehen, wichtig für alle Ein-Eltern-Familien ist die Frage: Wie nur alles unter einen Hut bringen? Unsere Tipps helfen dir dabei.
Unsere Tipps helfen dir dabei, dein Kind alleine groß zu ziehen.
Tipp 1: Keine Angst vor weniger Geld
Als alleinerziehende Mutter oder alleinerziehender Vater solltest du alle Finanzierungsmöglichkeiten ausschöpfen. Dazu musst du allerdings viele Dinge beachten, Behörden aufsuchen und Anträge stellen. Es kann passieren, dass du deine Ansprüche sogar auf dem Klageweg gegen bürokratische Hürden oder nicht zahlungswillige Unterhaltspflichtige durchsetzen musst. Mal mit Erfolg, mal ohne.
Die Hälfte aller Alleinerziehenden erhalten kein, weitere 25 Prozent entweder unregelmäßig oder zu wenig Geld vom unterhaltspflichtigen Elternteil. Das ist ein Hauptgrund für die hohe Armutsgefahr. Allerdings springt in solchen Fällen der Staat ein mit dem Unterhaltsvorschuss. Diesen musst du beim Jugendamt beantragen und er wird dir dann monatlich ausbezahlt (mehr zum Unterhaltsvorschuss).
Unterhaltsrecht durchsetzen
Vielen Kindern steht jedoch eine deutlich höhere Summe als der Unterhaltsvorschuss zu (die Höhe orientiert sich an den Leitlinien für den Unterhaltsbedarf von Unterhaltsberechtigten, der Düsseldorfer Tabelle). Es lohnt sich also, auch selbst alles dafür zu tun, den rechtmäßigen Unterhalt vom nicht zahlenden Elternteil zu bekommen. Das Jugendamt berät und unterstützt dich darin. In bestimmten Fällen kannst du kostenlos eine Beistandschaft beantragen, woraufhin das Jugendamt die Unterhaltsansprüche des Kindes durchsetzt.
Der Unterhalt kann auch mit Hilfe eines Anwalts oder gegebenenfalls gerichtlich eingefordert werden. Menschen mit geringem Einkommen und Vermögen können beim Amtsgericht einen Beratungshilfeschein beantragen und damit bei einem Anwalt Beratung und außergerichtliche Vertretung zu einer Eigenbeteiligung von 15 Euro erhalten.
Tipp 2: Gute Organisation ist alles
Um nicht den Überblick zu verlieren, benutze am besten simple Hilfsmittel, die erfüllen durchaus ihre Zwecke: Einen guten Kalender, Ordner für Anträge und Papierkram (mit Registratur) und einen Haushaltsplaner. Das kann man online machen oder klassisch mit Haushaltsbuch und Taschenrechner, Hauptsache am Monatsende ist noch Geld übrig.
Kinderbetreuung organisieren
Um wirklich eine Arbeit aufnehmen zu können, musst du die Kinderbetreuung regeln. Da gibt es für Alleinerziehende kaum Alternativen. Die gute Nachricht ist: Betreuungskosten für die Kita, die Tagesmutter oder den Hort werden unter bestimmten Voraussetzungen übernommen. Ansprechpartner sind die Jugendämter, die auch Auskunft über Kinderkrippen und Kindertagesgruppen geben. Alleinerziehende werden oft sogar bevorzugt berücksichtigt – also unbedingt dazu sagen! Außerdem gibt es einen Rechtsanspruch auf Betreuung für unter Dreijährige.
Tipp 3: Zusammen ist man weniger allein
Du musst nicht bei allem von null anfangen – tu dich mit anderen Alleinerziehenden zusammen. Wo du diese findest? Es gibt natürlich Online-Gruppen, in denen du dich umhören kannst, aber beim Kontakte knüpfen helfen vor allem auch die Beratungsstellen der Caritas und des Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF). An diese können sich auch Männer wenden, keine Frage! Um bei dir vor Ort die passende Anlaufstelle zu finden, nutz unsere Adresssuche.
Tipp 4: Nimm der Zeit für dich, so gut es geht
Als Alleinerziehende:r hast du mehrere Jobs gleichzeitig: Arbeit, Haushalt, Erziehung – aber wenn du irgendwann keine Kraft mehr hast, woher soll dann die Kraft für deine Kinder kommen? Es ist also sehr wichtig, dass du auf dich achtest und dir Zeit für dich nimmst, um Kraft zu tanken.
Vielleicht helfen dir diese Informationen: