Eine Fußbodenheizung sorgt durch gleichmäßige Strahlungswärme für einen angenehmen Wohnkomfort. In Altbauten sind diese Heizsysteme zwar nicht standardmäßig vorhanden, können jedoch nachträglich eingebaut werden. Aber wie funktioniert das genau?
Die richtige Planung ist entscheidend
Bevor Sie eine Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten, müssen einige Kriterien beachtet werden, um einen sicheren und ordnungsgemäßen Einbau zu gewährleisten. Die Aufbauhöhe des Heizungssystems und die Tragfähigkeit der alten Holzunterkonstruktion sind dabei häufige Herausforderungen. Hier sind einige wichtige Punkte bei der Planung:
- Achten Sie auf das Gewicht der Fußbodenheizung. Wählen Sie am besten ein leichtes Trockensystem oder ein Dünnschichtsystem. Ein Statiker sollte prüfen, ob die Balken- und Holzbodenkonstruktion ausreichend Tragkraft hat.
- Berücksichtigen Sie die Aufbauhöhe der Fußbodenheizung. Je nach System können bis zu 10 cm Höhenunterschied entstehen. Wenn Sie die Deckenhöhe beibehalten möchten, wählen Sie ein Verlegesystem mit einer geringeren Aufbauhöhe.
- Überprüfen Sie die Wärmedämmung. Unter Umständen sind weitere Modernisierungsmaßnahmen erforderlich, um eine effiziente Funktion der Fußbodenheizung sicherzustellen.
- Stellen Sie sicher, dass die gewählte Heiztechnik zur Fußbodenheizung passt. Wassergeführte Fußbodenheizungen eignen sich besonders gut in Verbindung mit Solarthermie und Wärmepumpen. Elektrische Fußbodenheizungen können mit Photovoltaik betrieben werden.
- Bedenken Sie den Aufwand des Einbaus. Sie können entweder die gesamte Wohnung oder nur einzelne Räume mit einer Fußbodenheizung nachrüsten. Der Einbau in anderen Räumen kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Fußbodenheizung auf alten Holzdielen verlegen
Bevor Sie mit dem Verlegen der Fußbodenheizung auf dem Dielenboden beginnen, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Der Prozess unterscheidet sich deutlich von anderen Unterbodenkonstruktionen. Hier sind die wichtigsten Schritte:
- Verschrauben Sie alle Holzdielen miteinander, um sicherzustellen, dass sich die Bodenkonstruktion nicht bewegt und der spätere Fliesenboden keinen Schaden nimmt.
- Tragen Sie eine Grundierung auf und verspachteln Sie darauf ein stabilisierendes Gewebe.
- Füllen Sie die Ritzen zwischen den Dielen mit einem Flexkleber auf.
- Setzen Sie einen Randstreifen zwischen Boden und Wand, um den Bodenbelag von der Wand zu entkoppeln.
- Nivellieren Sie den gesamten Dielenboden mit einer faserverstärkten Nivelliermasse, um eine ebene Oberfläche zu schaffen. Nach ca. 24 Stunden Trocknungszeit kann die Verlegung der Fußbodenheizung beginnen.
Fußbodenheizung im Altbau nachrüsten: 4 Schritte
In diesem Beispiel verwenden wir das BEKOTEC-Therm System von Schlüter. Hier sind die Schritte zum Nachrüsten einer Fußbodenheizung auf altem Holzdielenboden:
- Wenn die zuvor aufgetragene Ausgleichsmasse vollständig getrocknet ist, tragen Sie die Estrichnoppenplatte von Schlüter mit Spachtelmasse auf. Auf dieser Platte verlaufen später die Rohrleitungen der Fußbodenheizung.
- Die wasserführenden Leitungen und Schlaufen der Heizung werden einfach eingeklickt. Vor dem Fortfahren sollte die Konstruktion von einer Sanitärfirma auf Dichtheit überprüft werden.
- Anschließend wird der Estrich aufgetragen, der bereits nach 24 Stunden trocken ist.
- Bevor Sie mit dem Verlegen der Fliesen beginnen, legen Sie eine Entkopplungsmatte auf den Estrich. Diese trennt den Bodenbelag vom Untergrund und verhindert Risse in den Fliesen durch mechanische Bewegungen.
Die Aufbauhöhe variiert je nach Schlüter-System zwischen 20 mm und 69 mm. Die höheren Aufbauten bieten zusätzliche Wärmedämmung und Trittschallschutz. Das grundlegende Verfahren ist jedoch bei allen Modellen ähnlich.
Mit diesen Schritten können Sie eine Fußbodenheizung auch in einem Altbau nachrüsten. Beachten Sie jedoch, dass eine gründliche Planung und gegebenenfalls professionelle Unterstützung erforderlich sind, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Machen Sie sich auf den Weg zu einem gemütlichen und komfortablen Zuhause mit einer Fußbodenheizung!