Gaspreis aktuell: Die aktuellen Kosten pro Kilowattstunde

Gaspreis aktuell: Die aktuellen Kosten pro Kilowattstunde

Erdgaspreise sind seit dem Krieg in der Ukraine stark gestiegen. Dies spiegelt sich auch in den Preisen für Neukunden wider. Laut dem Vergleichsportal Verivox erreichten die Preise im letzten Herbst mit rund 40 Cent pro Kilowattstunde ihren Höhepunkt. Derzeit liegt der Durchschnittspreis für Neukunden bei 9,4 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 21.10.2023). Die Preise für Bestandskunden und Kunden in der Grundversorgung können abweichen. Im Vergleich zur Vorwoche ist der Neukundenpreis kaum gestiegen. Im Vorkrisenjahr 2021 lag er um diese Zeit bei 11,2 Cent pro Kilowattstunde.

Stabile Gaspreise seit Anfang 2023

Die aktuellen Grafiken zeigen, dass der Preis pro Kilowattstunde seit Mitte Mai knapp unter 10 Cent liegt. Damit liegt der Preis derzeit unter dem Niveau des Herbstes 2021, als der Gaspreis aufgrund des Ukraine-Krieges zu steigen begann. Laut dem Energie-Experten Jochen Linßen gibt es wahrscheinlich mehrere Gründe für den Rückgang der Großmarkt- und Endverbraucherpreise. Die gut gefüllten Speicher haben genauso gedämpft wie Einsparungen in Industrie, Kraftwerken, Gewerbe und Haushalten, sagt Linßen, Wissenschaftler am Forschungszentrum Jülich und Professor für Gas- und Wasserstoffinfrastruktur.

LNG-Importe entspannen den Gasmarkt

Weitere Gründe für die Preisentspannung sind laut dem Jülicher Forscher unter anderem die Lieferungen von regasifiziertem Flüssigerdgas (LNG) aus Frankreich sowie die Inbetriebnahme deutscher LNG-Terminals. Das erste deutsche LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist seit Mitte Januar in Betrieb, ein zweites Terminal ist geplant. Auch die Terminals in Lubmin und Brunsbüttel befinden sich im Regelbetrieb.

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Preisbremse für Gas: Einmalzahlung und Preis-Obergrenze

Um den hohen Gaspreisen entgegenzuwirken, haben sich Bund und Länder auf verschiedene Maßnahmen geeinigt. Privathaushalte, die auf Gas oder Fernwärme angewiesen sind, mussten im Dezember 2022 keine Abschlagszahlungen leisten. Bei Haushalten ohne Direktvertrag mit einem Versorger (in der Regel Mieter) wird der genaue Entlastungsbetrag ermittelt und mit der jährlichen Heizkostenabrechnung verrechnet.

Des Weiteren zahlen Privatkunden und kleine Unternehmen seit März durch die sogenannte Preisbremse zwölf Cent pro Kilowattstunde Gas bzw. 9,5 Cent pro Kilowattstunde Fernwärme. Allerdings gilt dies nur für 80 Prozent des üblichen Verbrauchs. Bei höherem Verbrauch steigen die Preise. Bei niedrigerem Verbrauch gibt es einen Bonus. Die Versorger sollen die Entlastung rückwirkend für Januar und Februar berechnen.

Energie sparen: Wie Verbraucher Kosten senken können

Um den hohen Energiekosten entgegenzuwirken, sollten Verbraucher nicht nur auf staatliche Entlastungen setzen, sagt Julia Schröder, Expertin für Energiepreise bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen. “Es gibt viele Möglichkeiten, Energie zu sparen: Zum Beispiel die richtige Einstellung der Heizung, die generelle Absenkung der Raumtemperatur oder das Duschen nur so lange und so warm wie nötig”, empfiehlt Schröder.

Wechsel des Gasanbieters kann sich erneut lohnen

Durch gesunkene Großhandelspreise für Gas und Strom erhalten Neukunden seit Jahresbeginn wieder günstigere Tarife. In bestehenden Verträgen spiegelt sich diese Entwicklung jedoch nicht oder nur langsam wider, sagt Expertin Julia Schröder. Viele Anbieter haben ihre Preise sogar über den jeweiligen Preisdeckel hinaus angehoben.

Aufgrund dieser Entwicklung kann ein Anbieterwechsel für Verbraucher erneut eine gute Option sein, insbesondere für Kunden in der Grundversorgung, erklärt Schröder. Allerdings ist noch nicht klar, wie sich der Markt entwickeln wird und ob er sich langfristig stabilisieren wird. Daher empfiehlt die Verbraucherschützerin, sich eher für kürzere Vertragslaufzeiten zu entscheiden.

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Vorsicht bei Discount-Anbietern

Laut Schröder gibt es in Vergleichsportalen wieder mehr Angebote von Discount-Anbietern. “Die Vertragsbedingungen sollten vorab besonders überprüft werden, wie beispielsweise die Laufzeit, enthaltene Preisgarantien und mögliche Boni”, warnt die Expertin für Verbraucherschutz. Boni sollten kritisch betrachtet werden, da sie meist nur für kurze Zeit gewährt werden. Bei der Suche in Portalen sollten Verbraucher außerdem genaue Einstellungen vornehmen und beispielsweise Tarife mit Vorkasse ausschließen.