Gaumensegel OP: Meine Erfahrungen und Empfehlungen

Gaumensegel OP. Teil 2: Empfehlungen & Kritik

Ein kleiner Einblick in das Leben eines Bulldoggenbesitzers

Bevor wir zu den lustigen Seiten meines Bulldoggenlebens kommen, möchte ich meine Erfahrung mit der Gaumensegel-OP abschließen. Denn jeder dritte Bulldoggenbesitzer fragt sich wahrscheinlich: Soll ich es machen lassen oder lieber nicht? Kurz gesagt, eine Gaumensegel-OP ist für uns Bullys, die normalerweise schmerzunempfindlich sind, keine leichte Aufgabe. Das kann ich euch sagen.

Das Gaumensegel wächst nach

Frauchen und Herrchen haben sich dafür entschieden, die Gaumensegel-OP bei Dr. Pilarski in Dortmund durchführen zu lassen. Er ist ein auf Bulldoggen spezialisierter Tierarzt mit einem guten Ruf. Allerdings können wir das nicht vollständig bestätigen. Die OP selbst verlief zwar gut und ohne Komplikationen, aber der Arzt hat uns eine wichtige Tatsache verschwiegen: Das Gaumensegel kann bis zu einem Alter von zwei Jahren nachwachsen. Damals war ich knapp ein Jahr alt und natürlich ist auch mein Gaumensegel wieder nachgewachsen. Jetzt grunze ich wieder wie ein Schwein. Aber zum Glück hat sich meine Kondition verbessert und ich kann problemlos 10 Kilometer mit Frauchen joggen. Überrascht, oder?

Der Tag der Gaumensegel-OP

Kurz vor der Operation haben die Ärzte mir Blut abgenommen, um sicherzustellen, dass ich für die Narkose geeignet bin. Natürlich war ich topfit. Frauchen war ziemlich aufgeregt, als sie mich an einem Tag zu dem Mann in Weiß brachte. Ich selbst war ängstlich wie ein chinesischer Nackthund und muss gezittert haben. Frauchen hielt mich fest in ihren Armen und dann ging alles ganz schnell: Piek – und plötzlich war ich im Land der Träume.

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Die Operation selbst verlief ohne Komplikationen. Die Mandeln wurden entfernt, das Gaumensegel mit einem Laser gekürzt und oben am Gaumen angenäht. Frauchen musste vier Stunden warten, bis sie mich abholen konnte. Ich wachte in einem Hinterzimmer ganz allein auf. Wahrscheinlich war ich in einer Kiste oder einem Käfig. Die Arzthelferin führte mich dann zu Frauchen, es war wie ein Traum. Ich war so glücklich, als Frauchen wieder da war. Sie weinte und schimpfte mit der Arzthelferin, weil sie mir direkt nach der Operation ein Halsband angelegt hatte. Das war wirklich unangenehm. Dann mussten wir noch einmal in den schaurigen Raum und ich wurde wieder auf den stählernen Tisch gelegt. Ich hatte solche Angst, aber zum Glück ist nicht viel passiert.

Die Nacht nach der Gaumensegel-OP

Auf dem Weg nach Hause war ich noch benommen. Eine rosarote Welt umgab mich und ich war froh, dem Mann in Weiß entkommen zu sein. Zuhause ging es dann richtig los. Auf dem OP-Zettel stand, dass die Narkose noch die ganze Nacht wirken würde und ich keine Schmerzen haben würde. Ha! So ein Unsinn. Die ganze Nacht musste ich sitzen, ich konnte mich nicht hinlegen. Frauchen wachte die ganze Zeit neben mir und versuchte mich zu beruhigen. Aber hey! Wenn euch die Mandeln entfernt werden und das Gaumensegel gekürzt wird, das sind echte Schmerzen – kaum auszuhalten. Als Herrchen am nächsten Morgen mit mir zur Tierärztin fuhr, war sie schockiert. Wie konnten sie mir keine Schmerzmittel geben, fragte sie. Also gab Frauchen mir ein paar Tropfen Novalgin und endlich konnte ich schlafen.

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Schlafender Bulldogge

Es hat zwei Tage gedauert, bis ich endlich wieder liegen konnte. Und ihr wisst wahrscheinlich, wie schwer unsere Bully-Köpfe sind. Sie müssen immer irgendwo abgelegt werden. Es war schon doof, dass es nicht mehr funktionierte.

Eine tierfreundlichere und günstigere Variante in Holland

Später haben wir von einer Klinik in Holland gehört. Da mein Gaumensegel wieder nachgewachsen war, hatten Frauchen und Herrchen darüber nachgedacht, mich noch einmal operieren zu lassen. Aber ich bin fit und mache nur komische Geräusche. Damit kann man leben, aber aufgrund der Schmerzen und des steigenden Risikos im Alter, ist es wohl besser nicht noch einmal zu operieren. Allen anderen Bully-Besitzern kann ich diese Klinik jedoch empfehlen. Die Menschen dürfen mit in den OP-Raum und sind auch beim Aufwachen ihres Vierbeiners dabei. Man begleitet seinen Hund von Anfang bis Ende. Außerdem ist die OP hier nur halb so teuer wie in Deutschland. Die Kosten liegen bei etwa 400 Euro.

Wer überlegt, eine Gaumensegel-OP durchführen zu lassen, dem empfehle ich dringend, diesen Bericht zu lesen: “Gaumensegel-Mandel-OP bei einer englischen Bulldogge, gemacht in Holland”. Er ist toll geschrieben und enthält Fotos.

Gaumensegel-OP

Wie viel meine Familie damals bezahlt hat, könnt ihr auf dem Bild sehen.

Jedenfalls bin ich froh, dass ich nicht noch einmal unters Messer muss und wünsche allen meinen Bully-Freunden nur das Beste. Ein Hoch auf freies Atmen!