Gebäudeversicherung und brennende E-Autos: Wer zahlt den Schaden?

Gebäudeversicherung und brennende E-Autos: Wer zahlt den Schaden?

Die steigende Verbreitung von Elektroautos wirft viele Fragen auf: Zahlt die Gebäudeversicherung, wenn ein E-Auto in der Tiefgarage Feuer fängt? Wie sieht es aus, wenn eine Ladestation in der Garage oder am Gebäude installiert wird? Steigen die Versicherungskosten? Diese Fragen sind aktueller denn je.

Inzwischen haben einige Tiefgaragen, beispielsweise in Kulmbach und Leonberg, den Zugang für E-Autos und Hybridfahrzeuge gesperrt – aus Gründen des Brandschutzes.

E-Auto-Brände und die Bausubstanz

Statistisch gesehen geraten E-Autos und Hybridfahrzeuge nicht häufiger in Brand als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Allerdings besteht die Gefahr eines technischen Defekts während des Ladevorgangs. Lithium-Ionen-Akkus können überhitzen und Feuer fangen. Wenn die Batterie erst einmal brennt, dauert der Brand in der Regel länger als bei herkömmlichen Autos.

Ein weiteres Problem für die Feuerwehr ist, dass herkömmlicher Löschschaum bei brennenden E-Auto-Batterien keine große Wirkung zeigt. Die Feuerwehr kann meist nur zusehen, wie das Fahrzeug ausbrennt, was mehrere Tage dauern kann. In vielen Tiefgaragen ist es schwierig, brennende E-Fahrzeuge sicher ins Freie zu ziehen, da die Räumlichkeiten oft zu niedrig und verwinkelt sind. Zudem entstehen giftige Gase, je nach Typ der Batterie.

Die hohen Temperaturen während eines langwierigen Brandes können die Bausubstanz erheblich schädigen. Im schlimmsten Fall ist die Statik des Gebäudes gefährdet und ein Abriss oder eine Komplettsanierung unausweichlich.

Gegenmaßnahmen und Anforderungen der Versicherer

Als Alternative können Feuerwehren große Mengen Löschwasser einsetzen, um die Batteriezellen zu kühlen. Dies kann jedoch ebenfalls zu Schäden führen. Es gibt auch spezielle Brandbekämpfungsmittel, die für brennende Akkus entwickelt wurden und den Wasserverbrauch erheblich reduzieren können.

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Bisher sind die Anforderungen der Versicherungsgesellschaften noch moderat. Das Risiko von Akku-Bränden wird in der Gebäude- und Feuerversicherung abgedeckt. Zusätzliche Deckungen oder Zusatzbausteine sind in der Regel nicht erforderlich. Es ist jedoch wichtig, dass die Ladeeinrichtungen und ihre Umgebung den Sicherheitsvorschriften entsprechen.

Melden Sie neue Ladestationen dem Versicherer

Neu installierte Ladestationen sollten dem Versicherer als Gefahrerhöhung gemeldet werden. Andernfalls kann es passieren, dass die Regulierung von Schäden verweigert wird. Ein Anruf bei acant genügt, um die Kommunikation mit der Versicherungsgesellschaft zu übernehmen.

Die Versicherer erkennen, dass das Risiko im Zusammenhang mit E-Autos wächst. Die Zahl der Hybrid- und E-Fahrzeuge steigt stetig, während sich die Batterietechnik weiterentwickelt und der Ladevorgang immer schneller wird. Daher ist es für Immobilieneigentümer kaum möglich zu kontrollieren, ob nur technisch einwandfreie Fahrzeuge an den Ladestationen aufgeladen werden. Hinzu kommt, dass aufgrund der Corona-Situation viele Gebäude derzeit weniger frequentiert werden, was die Entdeckung eines Brandes verzögern kann.

Probleme für Immobilieneigentümer

Der Komplex aus E-Autos, Ladestationen, Brandrisiken und Versicherungen wird weiterhin aktuell bleiben. In Eigentümergemeinschaften kann es zu Konflikten kommen, da Eigentümer das Recht haben, auf eigene Kosten Ladevorrichtungen zu installieren. Dies kann zu Unstimmigkeiten führen, wenn andere Miteigentümer ein erhöhtes Risiko von Brandschäden oder steigende Versicherungsprämien befürchten. Die WEG kann den Einbau einer Ladestation nicht verhindern, kann aber über die Umsetzung mitbestimmen. Die E-Mobilität könnte also ein Streitthema bei der nächsten Eigentümerversammlung werden.

Auch Vermieter müssen ähnliche Probleme beachten. Mieter, einschließlich Gewerbemieter, haben das Recht, auf eigene Kosten Ladestationen für E-Autos einzurichten. In diesem Fall muss der Vermieter darauf achten, dass der Versicherungsschutz das Brandrisiko angemessen abdeckt.

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Es wird empfohlen, Ladestationen im Freien und in angemessener Entfernung zum Gebäude zu installieren, um teure Schäden im Brandfall zu vermeiden. Obwohl die Versicherung von Ladestationen derzeit kein Problem ist, kann es sinnvoll sein, bereits jetzt darüber nachzudenken, da sich dies in einigen Jahren auf die Versicherungsprämien auswirken könnte.

Bei acant verfolgen wir das Thema weiterhin aktiv. Wir sind Spezial-Versicherungsmakler für technische Risiken. Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen dazu haben, freuen wir uns über Ihre Rückmeldung unter: 030 863 926 990.