Gebrauchtwagencheck: Renault Twingo – Ein niedlicher Flitzer mit Schwachstellen

Gebrauchtwagencheck: Renault Twingo – Ein niedlicher Flitzer mit Schwachstellen

Seit drei Jahrzehnten begeistert der Renault Twingo mit seinem niedlichen Design. Ursprünglich als Stadtauto konzipiert, hat er sich im Laufe der Jahre einen Namen gemacht und ist auch als Gen-Lieferant für den Smart bekannt geworden. Die dritte Generation des Twingo ist jetzt auf dem Gebrauchtwagenmarkt erhältlich. Doch wie schneidet er bei den TÜV-Prüfungen ab?

Einfach nur niedlich

Der kleine Twingo ist einer der beliebtesten Modelle von Renault. Sein freundliches Gesicht, die kurzen Überhänge und die knuffigen Radhäuser zaubern jedem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht. Mit einer Länge von 3,62 Metern ist der französische Kleinstwagen insgesamt ein echter Hingucker. Der Fünftürer verfügt über einen Heckmotor, der die Hinterräder antreibt. Mit einem Wendekreis von 8,60 Metern ist der Twingo ideal zum Rangieren in engen Park- und Verkehrssituationen geeignet.

Das Interieur des Twingo ist je nach Ausstattung farbenfroh und fröhlich gestaltet. Vier Personen können dank des Radstands von 2,49 Metern vergleichsweise komfortabel reisen. Der Kofferraum bietet Platz für 188 Liter und kann durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf knapp 1000 Liter erweitert werden. Ein ebener Ladeboden beim Umklappen ist in dieser Fahrzeugklasse nicht selbstverständlich. Für frische Luft sorgt ein optionales Faltdach.

Im Frühjahr 2019 erhielt der Twingo ein Facelift mit einer geänderten Frontschürze und neuen Scheinwerfern. Im Innenraum wurde eine Mittelkonsole mit Staufach und eine stabilere Hutablage eingebaut.

Minimotoren mit bis zu 110 PS

Zum Marktstart war der Twingo mit zwei Dreizylinder-Motoren erhältlich. Der 1,0-Liter-Saugmotor leistet 71 PS, während der 0,9-Liter-Turbomotor auf 90 PS kommt. Für den 71-PS-Motor gab es optional eine Start-Stopp-Automatik. Der Saugmotor ist eher zurückhaltend, reicht aber für Kurzstreckenfahrten aus. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch beträgt laut Herstellerangaben 4,2 Liter pro 100 Kilometer, was dem Verbrauch des Turbomotors entspricht. 2016 wurde als Topmotorisierung der GT mit einem 0,9-Liter-Motor und 110 PS eingeführt. Dieser beschleunigt in 9,6 Sekunden auf Landstraßentempo und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 182 km/h.

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Mit der Überarbeitung des Kleinstwagens Mitte 2019 wurden zwei Ausbaustufen des 1,0-Liter-Motors mit 65 PS und 75 PS eingeführt. Der GT wurde gestrichen, sodass der 0,9-Liter-Turbomotor mit 93 PS die leistungsstärkste Option war. Alle Motoren treiben die Hinterräder an und sind mit einem manuellen Fünfgang-Schaltgetriebe oder einem optionalen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe erhältlich. Seit Ende 2020 bietet Renault nur noch den 65-PS-Saugmotor und die batterieelektrische Variante (Z.E.) mit einem 82 PS starken Elektromotor und einer 22 kWh großen Batterie an.

Basismodell auf den Preis geachtet

Wenn Sie nach einem gut ausgestatteten gebrauchten Twingo suchen, sollten Sie das Basismodell “Expression” meiden. Diese Variante wurde für Liefer- oder Pflegedienste entwickelt, bei denen der Preis im Vordergrund steht. Wenn Sie eine Klimaanlage und ein Infotainmentsystem wünschen, sollten Sie sich lieber für Modelle mit höheren Ausstattungslinien wie “Dynamique” und “Luxe” entscheiden. Der Twingo bietet außerdem viele Möglichkeiten zur Individualisierung.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Sondermodelle, die den Ausstattungsmix noch vielfältiger gestalten. Bevor Sie sich für ein Gebrauchtfahrzeug entscheiden, sollten Sie die Ausstattungsdetails der gewünschten Modelle vergleichen. Renault hat zwischenzeitlich auch die Ausstattungsniveaus neu sortiert und benannt (Life, Limited, Intens, Urban Night), was den Vergleich der Angebote nicht erleichtert. Beim NCAP-Crashtest 2014 erzielte der Twingo eine Bewertung von vier Sternen.

Einige Mängel bei der Hauptuntersuchung

Bei den TÜV-Hauptuntersuchungen schneidet die dritte Generation des Twingo besonders bei der Achsaufhängung negativ ab. Zudem neigen die Bremsscheiben zu Verschleiß und es gibt auch Kritik an der Abgasanlage. Lenkung, Achsfedern/Dämpfung, Beleuchtung und Bremsfunktionen zeigen sich bei den Untersuchungen unauffällig. Ölverlust ist ebenfalls kein großes Problem.

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Fazit: Ein niedlicher Flitzer mit Schwachstellen

Der Twingo besticht durch sein niedliches Aussehen und eignet sich hervorragend als Stadtauto. Die hohe Nachfrage nach gebrauchten Modellen spiegelt sich auch in den Preisen für Kleinstwagen wider. Für ein älteres, meist einfach ausgestattetes Twingo-Modell müssen Sie rund 5000 Euro ausgeben. Die GT-Versionen sind ab ca. 10.000 Euro erhältlich.