Gebrauchtwagencheck: Seat Leon beim TÜV – stark mit Einbußen

Gebrauchtwagencheck: Seat Leon beim TÜV – stark mit Einbußen

Der Seat Leon ist ein spanischer Kompaktwagen, der in den Top-Versionen mit seiner starken Motorisierung beeindruckt. Bei der TÜV-Hauptuntersuchung zeigt die dritte Modellgeneration des Seat Leon jedoch einige wenige Schwächen.

Modellhistorie

Die dritte Modellgeneration des Seat Leon, intern als Typ 5F bezeichnet, wurde im Jahr 2012 eingeführt und 2017 überarbeitet. Diese Modellpflege umfasste nicht nur ein verbessertes Design, sondern auch eine allgemeine Überarbeitung der Elektronik und der Motoren. Im Jahr 2020 wurde dann die vierte Generation des Seat Leon auf den Markt gebracht.

Karosserie und Varianten

Der Seat Leon ist ein typischer Kompaktwagen. Neben der Standardversion mit fünf Türen und Steilheck gibt es auch den längeren Kombi ST und bei der dritten Modellgeneration erstmals das dreitürige Coupé SC. Zusätzlich wurde mit dem ST auch die Variante X-Perience mit Allradantrieb und Beplankung von Kotflügeln und Stoßfängern angeboten. Die Sportversionen mit dem Namen Cupra leisten über 300 PS.

Abmessungen (laut ADAC)

  • Länge: 4,26 bis 4,55 Meter
  • Breite: 1,82 Meter
  • Höhe: 1,43 bis 1,46 Meter
  • Kofferraumvolumen: 380 bis 1150 Liter (Dreitürer SC); 380 bis 1210 Liter (Fünftürer); 587 bis 1470 Liter (Kombi ST); Erdgasversion: 275 bis 1105 Liter.

Stärken

Bei der Hauptuntersuchung des Seat Leon zeigt sich, dass Lenkung und Antriebswellen im Fahrwerkskapitel besonders gut abschneiden. Auch die Achsaufhängungen weisen eine Mängelquote unter dem Durchschnitt auf. Laut dem “Auto Bild TÜV-Report 2023” sind die Bremsleitungen und -schläuche “tadellos” und auch die Fuß- und Feststellbremse funktionieren gut.

Schwächen

Bei den Achsfedern und Stoßdämpfern zeigt der Seat Leon der dritten Generation jedoch Schwächen und erhält bereits bei der ersten Hauptuntersuchung erhöhte Beanstandungsquoten. Auch die vordere und hintere Beleuchtung werden von den Prüfern leicht überdurchschnittlich kritisiert und können bereits beim ersten Check und dann wieder bei der dritten Untersuchung Mängel aufweisen. Ölverlust und gammelige Abgasanlagen sind zwar kein großes Thema, können aber dennoch bei der zweiten und dritten Untersuchung auftreten.

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Pannenverhalten

Laut dem ADAC schneidet der Seat Leon der dritten Generation durchweg gut oder sehr gut in Bezug auf sein Pannenverhalten ab. Es wurden keine signifikanten Häufungen von Pannen festgestellt.

Motoren

Der Seat Leon ist mit verschiedenen Benzin- und Dieselmotoren erhältlich, darunter auch Varianten mit drei oder vier Zylindern sowie mit Front- oder Allradantrieb. Die Leistung reicht von 63 kW/86 PS bis zu 228 kW/310 PS bei den Benzinern und von 66 kW/90 PS bis zu 135 kW/184 PS bei den Dieselmotoren. Zudem gibt es eine Erdgas-Variante mit 81 kW/110 PS.

Marktpreise

Laut dem “DAT Marktspiegel” der Deutschen Automobil Treuhand liegen die statistisch erwartbaren Marktpreise für gebrauchte Seat Leon wie folgt:

  • Seat Leon 1.5 TGI Xcellence (2018); 96 kW/130 PS (Vierzylinder); 62.000 Kilometer; 14.050 Euro
  • Seat Leon ST 2.0 TDI FR (2017); 135 kW/184 PS (Vierzylinder); 107.000 Kilometer; 16.350 Euro
  • Seat Leon SC 1.0 TSI Reference Ecomotive (2016); 85 kW/115 PS (Dreizylinder); 82.000 Kilometer; 9300 Euro

Seat Leon

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Seat Leon der dritten Modellgeneration bei der TÜV-Hauptuntersuchung solide abschneidet, aber einige Schwächen aufweist. Interessenten sollten daher bei gebrauchten Modellen auf bestimmte Bereiche wie die Achsfedern, Stoßdämpfer und die Beleuchtung achten. Ansonsten bietet der Seat Leon eine gute Auswahl an Motoren, eine ansprechende Karosserie und ein solides Pannenverhalten. Wenn man beim Kauf auf die genannten Schwachstellen achtet, kann man einen zuverlässigen und sportlichen Kompaktwagen erwerben.