Gebrauchtwagenmarkt Prognose für 2023: Herausforderungen trotz Stabilisierung

Gebrauchtwagen-Prognose für 2023 fällt trotz Stabilisierung düster aus

Der Gebrauchtwagenmarkt hat in den letzten Jahren dramatische Rückgänge erlebt, aber es scheint, dass sich die Situation langsam stabilisiert. Trotzdem wird es auch im Jahr 2023 weiterhin Herausforderungen geben, da das Angebot knapp bleibt, auch wenn die Neuzulassungen steigen.

Der aktuelle Zustand des Gebrauchtwagenmarkts

Laut den aktuellen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) ist die Anzahl der Pkw-Besitzumschreibungen im November im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Prozent gesunken. Insgesamt wurden im November 488.456 Autos den Halter gewechselt. Vor der Corona-Pandemie und sogar im ersten Krisenjahr 2020 wurden noch etwa 590.000 Pkw umgeschrieben.

In den letzten Monaten war der Rückgang der Halterwechsel noch stärker: Seit März gab es zwischen 13,2 Prozent (Mai) und 26,2 Prozent (Juli) weniger Ummeldungen als im jeweiligen Vergleichsmonat des Vorjahres. Insgesamt liegt der Gebrauchtwagenmarkt nach elf Monaten mit 5,215 Millionen Einheiten um 16,3 Prozent hinter dem Vorjahreszeitraum zurück.

Die Auswirkungen steigender Neuzulassungen

Der geringere Rückgang der Halterwechsel ist wahrscheinlich auf die steigenden Zahlen der Neuzulassungen zurückzuführen, die im November den dritten Monat in Folge deutlich gestiegen sind (+31,4 %). Dadurch gelangen wieder mehr Gebrauchtwagen, Leasingrückläufer und ähnliches auf den Second-Hand-Markt. Trotzdem bleibt die Lage auf dem Gebrauchtwagenmarkt weiterhin “extrem angespannt”, wie Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, es beschreibt.

Prognose für das Jahr 2023

Für das Jahr 2022 prognostiziert der ZDK rund 5,6 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen, was einem Rückgang von etwa 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 6,7 Millionen Gebrauchtwagenverkäufe registriert. Laut Peckruhn wird sich auch im Jahr 2023 an der angespannten Lage nichts grundlegend ändern. Aufgrund der anhaltenden Lieferverzögerungen in den Jahren 2021 und 2022 wird es weiterhin an Angebot mangeln, was sich nicht so schnell kompensieren lässt. Insgesamt rechnet der ZDK für das Jahr 2023 nur mit etwa 5,5 Millionen Pkw-Besitzumschreibungen.

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Andere Fahrzeugklassen

Die Situation auf dem Gebrauchtfahrzeugmarkt in anderen Fahrzeugklassen ist gemischt. Auffällig ist das deutliche Plus von 11,4 Prozent bei Krafträdern im November, obwohl die Ummeldungen in diesem Segment im Jahresverlauf um 6 Prozent zurückgingen. Auch Zugmaschinen (+0,6 %) und insbesondere Sattelzugmaschinen (+7,8 %) verzeichnen ein Plus. Beide Fahrzeugklassen haben im Jahresverlauf ebenfalls weniger Halterwechsel als im Vorjahreszeitraum.

Auch bei Lkw ist eine leichte Verbesserung zu erkennen. Im November verzeichnete das KBA zwar einen Rückgang von 5,3 Prozent auf 31.300 Einheiten, aber das kumulierte Minus im laufenden Jahr beträgt nur 10,9 Prozent. Im Bus-Segment ging es im November um 5,9 Prozent bergab, im Jahresverlauf dagegen um 0,2 Prozent leicht nach oben. Busse sind jedoch eine sehr kleine Nische mit lediglich 351 Umschreibungen im November.

Trotz einer gewissen Stabilisierung bleibt der Gebrauchtwagenmarkt also weiterhin herausfordernd. Die Angebotssituation wird sich voraussichtlich auch im Jahr 2023 nicht grundlegend verändern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Gebrauchtwagen-Prognose
Bildquelle: campingtut.de