Gebrauchtwagenpreise in Deutschland: E-Autos mit dem höchsten Wertverlust

Gebrauchtwagenpreise in Deutschland: E-Autos mit dem höchsten Wertverlust

Die Preise für Gebrauchtwagen in Deutschland sind im Jahr 2023 leicht gestiegen, berichtet der Online-Automarkt AutoScout24. Im Durchschnitt gaben Verbraucher 28.609 Euro für ein gebrauchtes Fahrzeug aus, was einem Anstieg von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Obwohl die Preise immer noch auf einem hohen Niveau liegen, haben sich die Gebrauchtwagen nicht mehr so stark verteuert wie in den letzten beiden Jahren mit zweistelligen Prozentsteigerungen. Im März 2023 wurde ein Allzeithoch von durchschnittlich 29.333 Euro erreicht. Seitdem kann ein Rückgang der Preise beobachtet werden, begleitet von einem deutlichen Anstieg des Angebots.

Trendumkehr bei Gebrauchtwagen

Der aktuelle Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) von AutoScout24 zeigt eine anhaltende Abwärtstendenz. Im November verbilligten sich gebrauchte Fahrzeuge im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,3 Prozent und kosteten durchschnittlich 27.709 Euro.

“Nach einem außergewöhnlichen Jahr 2022, das durch den Ukraine-Krieg, explodierende Energiepreise, die anhaltende Corona-Pandemie und Engpässe in der Automobilproduktion geprägt war, kehrt im Jahr 2023 allmählich wieder Normalität auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt ein”, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. “Die bessere Verfügbarkeit von Neuwagen führt zu mehr Umschreibungen, was wiederum zu einem steigenden Angebot an Gebrauchtwagen führt. Im Vergleich zu den Höchstpreisen im März sind Gebrauchtwagen im November durchschnittlich um 1.624 Euro günstiger. Dieser Abwärtstrend setzt sich mutmaßlich im neuen Jahr fort.”

E-Autos mit dem größten Wertverlust

Wie bereits in den vergangenen Monaten zeigt sich auch im Vergleich zum Vorjahr, dass E-Autos den höchsten Wertverlust haben. Mit einem Durchschnittspreis von 36.703 Euro verlieren sie 17 Prozent an Wert. Auch CNG-Fahrzeuge (-8 %) und Hybride (-5 %) verzeichnen Preisrückgänge und wurden im Jahr 2023 durchschnittlich für 15.972 Euro bzw. 39.894 Euro gehandelt.

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Trotz der Preisnachlässe sind Hybride die teuerste Fahrzeugkategorie unter den Gebrauchtwagen. Die Preise für die restlichen Segmente steigen leicht an. Besonders deutlich sind die Preissteigerungen bei Fahrzeugen mit LPG-Antrieb, die um 9 Prozent auf durchschnittlich 18.967 Euro steigen. Benziner verteuern sich um 5 Prozent auf 26.281 Euro, während Diesel mit 29.631 Euro weitgehend wertstabil bleiben (+1 %).

Oberklasse mit dem größten Preissprung

Wenn man sich die verschiedenen Fahrzeugsegmente ansieht, zeigt sich im Jahr 2023 einheitlich eine leichte Preissteigerung. Die größten Zuwächse sind bei Fahrzeugen der Oberklasse und Sportwagen zu verzeichnen, deren Preise um 9 bzw. 8 Prozent auf durchschnittlich 67.451 Euro bzw. 70.179 Euro steigen. Ähnlich entwickeln sich auch die Preise von Kleinwagen, die um 6 Prozent auf durchschnittlich 14.565 Euro steigen.

Vans/Kleinbusse (Durchschnittspreis 24.344 Euro) und SUVs (35.944 Euro) werden jeweils um 4 Prozent teurer, während sich die Preise für Fahrzeuge der Kompaktklasse um 2 Prozent auf durchschnittlich 21.402 Euro und der Mittelklasse um 1 Prozent auf durchschnittlich 27.084 Euro erhöhen. Einzig Gebrauchtwagen der oberen Mittelklasse bleiben mit einem Durchschnittspreis von 33.390 Euro im Jahr 2023 wertstabil.

Kontinuität bei Old- & Youngtimern und jüngeren Modellen

Ähnlich wie bei den Fahrzeugsegmenten zeigen auch die verschiedenen Altersklassen im Jahr 2023 eine Preiserhöhung, bis auf eine Ausnahme. Fahrzeuge im Alter von 1 bis 3 Jahren verzeichnen einen leichten Preisrückgang von 1 Prozent und bleiben mit einem Durchschnittspreis von 29.692 Euro nahezu stabil. Den größten Wertzuwachs verzeichnen Fahrzeuge im Alter von 10 bis 20 Jahren mit einem Plus von 9 Prozent (10.077 Euro). Auch Jahreswagen (42.332 Euro) legen um 8 Prozent zu, gefolgt von Fahrzeugen im Alter von 5 bis 10 Jahren (21.665 Euro) mit 7 Prozent und von 3 bis 5 Jahre alten Gebrauchtwagen (29.962 Euro) mit 4 Prozent. Youngtimer (8.412 Euro) und Oldtimer (30.565 Euro) bleiben weitgehend wertstabil (+1 %).

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Steigendes Angebot in fast allen Segmente

Nach einem zweistelligen Rückgang des Angebots im Jahr 2022 zeigen sich in diesem Jahr zweistellige Wachstumsraten in fast allen Segmenten. Die Bestände von CNG- und LPG-Fahrzeugen steigen jeweils um 17 Prozent. Das Angebot an Hybriden nimmt um 55 Prozent zu.

Besonders stark steigt das Angebot an Elektrofahrzeugen, von denen 2023 im Vergleich zum Vorjahr 134 Prozent mehr zum Verkauf stehen. “Damit bestätigt sich die Prognose eines noch jungen, aber rasant wachsenden Marktes für gebrauchte Elektrofahrzeuge”, so die Studienautoren. “Die hohe Angebotserweiterung in Kombination mit einer verhaltenen Nachfrage der Verbraucher drückt entsprechend die Preise. Die Bestände an Dieselfahrzeugen bleiben unverändert, nur die von Benzinern gehen minimal um 1 Prozent zurück.”