Sie haben schon lange keinen teuren Urlaub mehr gemacht, möchten sich ein neues Auto leisten oder fühlen sich schlichtweg nicht angemessen entlohnt? Sie sind nicht allein! Viele Arbeitnehmer träumen von einer Gehaltserhöhung. Doch wie geht man am besten vor, um das gewünschte Ziel zu erreichen? In diesem Artikel erhalten Sie wertvolle Tipps und Tricks, um eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung zu führen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltserhöhung?
Im Arbeitsrecht gibt es zwar bestimmte Zeitpunkte, zu denen Gehaltsverhandlungen üblicherweise stattfinden, jedoch können diese von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Es ist also wichtig, keinen automatischen Anspruch auf eine Gehaltserhöhung pro Jahr anzunehmen.
Einige gängige Momente für eine Gehaltserhöhung können sein:
- Nach erfolgreich bestandener Probezeit: Eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit ist keine Seltenheit und zeigt, dass Sie den Anforderungen Ihrer Position gerecht werden.
- Bei einem neuen befristeten Arbeitsvertrag: Wenn ein befristeter Vertrag ausläuft und ein neuer geschlossen werden soll, bietet sich die Möglichkeit für eine Gehaltsanpassung.
- Beim jährlichen Mitarbeitergespräch: Nutzen Sie diese Gespräche, um Ihre eigenen Wünsche zu äußern, beispielsweise eine Gehaltserhöhung.
- Bei einer Beförderung oder Versetzung: Eine Beförderung oder interne Versetzung sind gute Gelegenheiten, um über ein höheres Gehalt zu sprechen.
Wichtiger Hinweis: Bitten Sie nicht alle paar Monate um eine Gehaltserhöhung. Arbeitsrechtsexperten empfehlen, höchstens alle 18 bis 24 Monate nach einer Gehaltsverhandlung zu fragen. Wenn eines der genannten Ereignisse sowieso in diesem Zeitraum stattfindet, stehen Ihre Chancen umso besser.
Wie viel können Sie verlangen?
Bei der gewünschten Gehaltserhöhung ist es entscheidend, ob Sie seit der letzten Anpassung neue oder anspruchsvollere Aufgaben übernommen haben. In den meisten Fällen bleibt der Tätigkeitsbereich jedoch gleich. In einer solchen Situation können Sie eine Steigerung zwischen drei und sieben Prozent anstreben, wenn die Gehaltserhöhung nach einem Jahr oder frühestens 18 Monaten stattfindet. Beginnen Sie in der Verhandlung mit einer Forderung von zehn Prozent, da Ihr Arbeitgeber Sie wahrscheinlich herunterhandeln wird.
Wenn Sie befördert werden oder verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen, liegt die durchschnittliche Gehaltserhöhung in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent. In diesem Fall können Sie mit einer Forderung von 20 Prozent starten, um Ihre Chancen auf das gewünschte Gehalt zu erhöhen.
Tipps für die Argumentation
Mit Aussagen wie “Ich hatte seit Jahren keine Gehaltserhöhung!” oder “Andere verdienen viel mehr als ich!” werden Sie bei den meisten Arbeitgebern auf taube Ohren stoßen. Stattdessen sollten Sie Ihrem Chef darlegen, warum ausgerechnet Sie eine Gehaltserhöhung verdienen. Hier sind einige Argumente, die Ihnen bei der Gehaltsverhandlung helfen können:
- Wie profitiert das Unternehmen von Ihrer Arbeit?
- Welche zusätzlichen Qualifikationen haben Sie seit der letzten Gehaltsverhandlung erworben?
- Warum sind Sie besonders wertvoll für das Unternehmen?
- Übernehmen Sie möglicherweise Aufgaben, die nicht in Ihrem Arbeitsvertrag stehen?
- Wie haben sich Ihre Leistungen seit der letzten Gehaltserhöhung verbessert?
- Erreichen Sie immer Ihre Ziele oder übertreffen Sie diese sogar?
- Haben Sie dazu beigetragen, Kosten für das Unternehmen einzusparen?
Andere Alternativen zur Gehaltserhöhung
Falls Ihr Arbeitgeber einer Gehaltserhöhung nicht zustimmt, ist es ratsam, keine vorschnellen Entscheidungen zu treffen. Versuchen Sie stattdessen, eine alternative Lösung auszuhandeln. Dies könnte beispielsweise eine Aufstockung des Urlaubsanspruchs oder ein Zuschuss für Fahrtkosten sein.
Des Weiteren können Sie gezielt nachfragen, was Sie tun können, um eventuell in zwei Jahren eine Gehaltserhöhung zu erhalten. Ihr Chef wird erkennen, dass Sie sich beruflich weiterentwickeln möchten, was letztendlich auch dem Unternehmen zugutekommt. Viel Glück!
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