Dass Katzen miauen können, ist kein Geheimnis. Doch diese faszinierenden Tiere kommunizieren auf vielfältige Weise mit uns. Ob sie hungrig sind, nach draußen möchten oder eine Drohgebärde zeigen, sie haben für jede Situation das passende Geräusch parat. Sogar taube Katzen können laute Geräusche von sich geben. Doch was möchten sie uns damit mitteilen?
Miauen
Ein zartes und kaum hörbares “Mii” oder ein lang gezogenes “Miauuu” können völlig unterschiedliche Bedeutungen haben. Je lauter das Miauen jedoch ist, desto dringender ist der Wunsch. Einige Miau-Laute sind eindeutig, zum Beispiel wenn Ihre Katze vor ihrem Napf steht und laut miaut – hier wird offensichtlich nach Futter verlangt. Auch das Miauen vor einer Tür, kombiniert mit dem Scharren an dieser, bedeutet klar: “Öffne mir die Tür.” Allerdings gibt es mehr als 60 verschiedene Miau-Laute. Was möchte Ihre Katze Ihnen also sagen, wenn sie mitten im Raum sitzt und ohne ersichtlichen Grund miaut?
Das kann tatsächlich von Tier zu Tier variieren. Häufig möchte sie Ihre Aufmerksamkeit erregen und nach Streicheleinheiten verlangen oder mit Ihnen spielen. Wenn Ihre Katze Kontakt zu Ihnen sucht, geht das Miauen oft mit Körperkontakt einher. Sie reibt sich zum Beispiel um Ihre Beine oder, wenn sie besonders aufdringlich ist, stellt sich sogar auf ihre Hinterbeine. Einige Katzen, wie zum Beispiel Siamkatzen, sind einfach sehr gesprächig und plappern fröhlich drauf los. Probieren Sie es aus und antworten Sie Ihren Lieblingen mit Worten – Sie werden merken, dass sie Ihnen zurücksprechen.
Wenn Ihre Katze miaut, aber kein Ton herauskommt, ist sie möglicherweise heiser. Wenn zusätzliche Symptome wie Müdigkeit, Teilnahmslosigkeit oder Fieber auftreten, ist Ihre Katze wahrscheinlich erkältet oder hat eine Grippe. In diesem Fall sollten Sie einen Tierarzt konsultieren.
Schnurren
Das Schnurren einer Katze klingt angenehm und beruhigend. Wenn das Tier in Ihrer Nähe liegt oder sogar auf Ihnen, können Sie auch leichte Vibrationen spüren. Das Schnurren beruhigt nicht nur Ihre Katze, sondern auch Sie. Das Geräusch soll sogar schmerzlindernd auf den Menschen wirken.
Katzen können lange Zeit am Stück schnurren. Meist tun sie dies, wenn sie sich wohlfühlen, zum Beispiel während des Streichelns oder beim Einschlafen. Allerdings bedeutet Schnurren nicht immer, dass es Ihrer Katze gut geht. Katzen schnurren auch, um sich selbst zu beruhigen, wenn sie Schmerzen haben.
Es ist noch nicht vollständig erforscht, wie genau Katzen schnurren. Es wird vermutet, dass die Stimmbänder durch die Atmung in Vibration gebracht werden. Andererseits kommt das Geräusch möglicherweise von der Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur und dem Zwerchfell. Tatsächlich können nicht alle Katzen richtig schnurren. Das Schnurren ist nur Hauskatzen, Pumas, Geparden, Luchsen und Ozeloten vorbehalten.
Fauchen
Anders als das Schnurren ist das Fauchen sehr eindeutig: Es bedeutet Achtung! Wenn eine Katze faucht, fühlt sie sich bedroht oder zumindest in schlechter Stimmung. Wenn Ihr Liebling Sie also anfaucht, sollten Sie sich zurückziehen. Streicheleinheiten oder andere Zuneigungen sind in solchen Momenten nicht erwünscht.
Wenn für das Tier keine unmittelbare Gefahr besteht und nichts vorgefallen ist, was das aggressive Verhalten der Katze erklären könnte, sollten Sie genau hinsehen. Möglicherweise ist Ihre Samtpfote krank oder hat Schmerzen. Da sich Katzen in solchen Fällen eher zurückziehen, reagieren sie auch abweisend auf ihre Besitzer. Wenn zusätzliche Symptome auftreten, die nicht zum normalen Verhalten der Katze passen, sprechen Sie am besten mit einem Tierarzt.
Jaulen und Schreien
Wenn Katzen jaulende oder schreiende Geräusche von sich geben, stimmt etwas nicht. Vor allem während eines Kampfes mit einem anderen Tier schreien Katzen. Das Schreien kann dabei recht laut werden. Nachts, wenn die Tiere auf Streifzug sind, treffen sie oft aufeinander und verteidigen ihr Revier.
Wenn Ihr Liebling draußen im Kampf mit einer anderen Katze schreit, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Es kann ein paar Kratzer geben, aber wenn Ihre Katze geimpft ist und regelmäßig entwurmt wird, sollte der Kontakt zu anderen Katzen unbedenklich sein. Wenn Ihre Katze nach einer solchen Auseinandersetzung nach Hause kommt, sollten Sie trotzdem überprüfen, ob sie verletzt ist.
Das Jaulen einer Katze klingt wie ein tiefes, lang gezogenes Miauen. Wenn Ihre Katze jault, möchte sie damit ihre Frustration ausdrücken. Sie kann aber auch Angst haben oder sogar Schmerzen. In solchen Situationen signalisiert die Körperhaltung der Katze Abwehr. Meist sind die Pupillen weit geöffnet und die Katze zieht alle Gliedmaßen eng an ihren Körper, sodass sie wie ein kleines Paket aussieht.
Wenn Ihre Katze zu jaulen beginnt, ist etwas akut nicht in Ordnung. Beobachten Sie das Tier und achten Sie darauf, ob es Verletzungen aufweist, die Schmerzen verursachen könnten. Beachten Sie auch das allgemeine Verhalten Ihrer Katze: Ist sie aggressiv, apathisch oder wirkt antriebslos? Treten zusätzliche Symptome auf? Überprüfen Sie auch externe Quellen, die Ihrer Katze Angst machen könnten. Möglicherweise ist die Musik oder der Fernseher zu laut oder sie ist von etwas anderem verängstigt.
Brummen und Schnattern
Bevor Katzen angreifen, geben sie ein tiefes Brummen von sich. Dies dient als Warnung für ihr Gegenüber. Wenn Ihre Katze brummt und Sie diese Warnung ignorieren, kann es sein, dass das Tier seine Krallen einsetzt oder beißt. Manchmal brummen Katzen aber auch aus Angst. Beobachten Sie also die Situation genau: Fühlt sich Ihre Katze bedrängt und möchte Sie warnen? Oder gibt es etwas, das ihr Angst macht?
Ein weiteres Geräusch, das oft Erstaunen bei Nicht-Katzenbesitzern hervorruft, ist das Schnattern. Dabei gibt die Katze in schneller Abfolge ein “Kek”-Geräusch von sich und bewegt dabei ihren Kiefer auf und ab. Sie hören das vor allem, wenn das Tier einen Vogel oder eine Fliege beobachtet. Dabei wirkt die Katze völlig konzentriert. Warum die Tiere dieses Verhalten zeigen, ist nicht ganz klar. Eine Theorie besagt, dass sie durch das Zähneklappern den Nackenbiss imitieren oder üben, mit dem sie das beobachtete Tier normalerweise töten würden. Eine andere Theorie betrachtet das Schnattern eher als Meckern infolge von Frustration, da die Katze meistens nur beim Beobachten bleibt.
Jetzt sind Sie mit den geheimnisvollen Geräuschen der Katzen vertraut. Beobachten Sie Ihre Katze aufmerksam und achten Sie auf ihre Körpersprache. Sie werden lernen, die Signale richtig zu interpretieren und Ihre Beziehung zu Ihrem Liebling wird noch enger.