Du möchtest Gemüse, Kräuter oder Blumen in deinem Garten anbauen, aber das Wetter ist noch zu kalt? Kein Problem! Mit der Methode des Vorziehens kannst du deinen Pflanzen einen Vorsprung geben und sie später ins Beet pflanzen, wenn es wärmer ist. Hier erfährst du, wie es funktioniert.
Anzuchttöpfe kaufen oder selbst herstellen
Für das Vorziehen kannst du spezielle Anzuchttöpfe oder auch selbstgemachte Varianten verwenden. Frische Anzuchterde ist ideal, da sie wenig Dünger enthält und das Wachstum der jungen Pflanzen fördert. Saatgut oder Stecklinge lassen sich am besten in diese kleinen Töpfe pflanzen. Du kannst sie sogar ganz einfach aus Pappe selbst herstellen. Eine luxuriösere Alternative sind Quelltöpfe, die du im Fachgeschäft kaufen kannst. Diese quellen mit Wasser auf und bieten eine optimale Grundlage für Stecklinge und Aussaaten.
Heller und warmer Standort zum Keimen nötig
Damit deine Pflanzen keimen, benötigen sie einen hellen und warmen Standort. Die Saatgutpackungen geben genaue Informationen darüber, ab wann eine Aussaat im Haus sinnvoll ist. Du kannst dafür ein Mini-Gewächshaus oder auch Frischhaltefolie verwenden, um die Anzuchttöpfe abzudecken. Wichtig ist, dass die Töpfe hell stehen und vor Zugluft geschützt sind. Sobald die Keimlinge sprossen, kannst du die Abdeckung entfernen. Achte darauf, dass die jungen Pflanzen optimale Bedingungen haben und die Gefahr von Schimmelbildung sinkt. Wenn der Standort etwas dunkler ist, kann eine LED-Pflanzenlampe helfen, die du im Baumarkt erhältst.
Ab wann kann Gemüse vorgezogen werden?
Der März ist ein guter Zeitpunkt zum Vorziehen der meisten Gemüsesorten. Paprika und Chili können sogar schon ab Ende Februar/Anfang März ausgesät werden, während Tomaten bis Ende März warten sollten. Gemüse mit kürzerer Keimdauer sollte nicht zu früh gesät werden, da es unter Umständen mehrfach umgetopft werden müsste. Ab April herrschen auch bessere Lichtverhältnisse.
Manche Gemüsesorten direkt ins Beet säen
Es gibt auch Gemüsesorten, die sich besser direkt im Beet aussäen lassen. Dazu gehören Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Radieschen, Bohnen und Erbsen. Diese Sorten benötigen weniger Zeit zum Wachsen, daher bietet das Vorziehen keine Vorteile. Auch Petersilie kann direkt gesät werden.
Kräuter aus Stecklingen oder Samen ziehen
Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Oregano, Minze, Estragon, mehrjähriges Bohnenkraut oder Thymian können einfach durch Stecklinge vermehrt oder aus Samen gezogen werden. Du kannst sie zunächst auf der Fensterbank und später im Freiland kultivieren.
Blumen vorziehen oder durch Stecklinge vermehren
Wenn du Dahlien im Garten haben möchtest, kannst du die Knollen bereits drinnen vorziehen. Das sorgt dafür, dass die Pflanzen kräftiger und blühfreudiger werden. Bei Pelargonien (Geranien) und Fuchsien kannst du Stecklinge von überwinterten Pflanzen schneiden und so neue Pflanzen vermehren.
Alternative: Im Frühbeet Pflanzen vorziehen
In Frühbeeten, die idealerweise schon im Herbst angelegt wurden, kannst du sowohl Sommerblumen als auch Gemüsearten wie Kohl, Salat oder Tomaten vorziehen. Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat im Freien ist, wenn die Forsythienblüte begonnen hat. Das Beet sollte zum Schutz vor Kälte mit einem Frühbeetfenster abgedeckt werden, das beispielsweise aus Acryl besteht.
Jetzt bist du bestens vorbereitet, um dein eigenes Gemüse, deine Kräuter und Blumen vorzuziehen. Viel Spaß beim Gärtnern!