Im Herbst neigt sich die blütenreiche Sommersaison der Geranien dem Ende zu und viele Menschen werfen die Pflanzen einfach auf den Kompost. Dabei ist das Überwintern von Geranien gar nicht so schwierig. Mit ein paar einfachen Schritten können Sie Ihre Geranien gesund und blühend durch den Winter bringen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie es geht.
Der richtige Zeitpunkt zum Überwintern
Geranien vertragen leichten Frost bis ca. -5°C, wenn sie geschützt stehen. Vor dem ersten stärkeren Frost sollten die Pflanzen jedoch in ihr Winterquartier umgezogen werden. In der Regel ist dies Ende Oktober der Fall. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann seine Pflanzen bereits im September oder Anfang Oktober in geschützte Bereiche bringen.
Hinweis: Sollten Sie unerwartet vom Frost überrascht werden und nur die Blätter erfrieren, werden die Geranien im nächsten Jahr problemlos wieder austreiben.
Schneiden und Vorbereiten für den Winter
Um Ihre Geranien optimal durch den dunklen und kalten Winter zu bringen, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen. Entfernen Sie die Pflanzen aus ihrem Blumenkasten oder Beet und klopfen Sie vorsichtig die lockere Erde ab, um die Feinwurzeln intakt zu lassen. Anschließend ist es wichtig, die Geranien zu schneiden. Kürzen Sie alle Triebe auf eine Länge von ca. 10 cm, sodass 2 bis 3 Knoten pro Trieb übrigbleiben. Entfernen Sie außerdem die Blätter, um Krankheiten vorzubeugen und die Verdunstung zu minimieren.
Setzen Sie die geschnittenen Geranien in passende Töpfe oder Tüten um. Bedecken Sie die Wurzeln mit einer Mischung aus Sand und Blumenerde. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihre einst prächtigen Blumen jetzt etwas ramponiert aussehen. Im nächsten Jahr werden sie wieder blühen.
Alternativ können Sie Geranien auch in Zeitungspapier einwickeln, um Ressourcen zu sparen. Wickeln Sie dazu einfach etwas Zeitungspapier um die Erde und lassen Sie Platz, um die Pflanze zu gießen.
Tipp: Aus den entfernten Triebteilen können Sie Stecklinge schneiden und Ihre Geranien vermehren.
Standort und Pflege im Winterquartier
Jetzt ist es an der Zeit, einen geeigneten Standort für Ihr Winterquartier zu finden. Ein dunkler und kühler Ort wie ein Keller eignet sich optimal, um die Geranien vor zu viel Sonne und Licht zu schützen. Dadurch wird verhindert, dass die Pflanzen zu früh austreiben und unter Wassermangel leiden. Alternativ kann auch ein heller Platz mit einer Temperatur von ca. 5 bis 10°C, wie ein Wintergarten oder ein helles Treppenhaus, als Winterquartier dienen.
Während des Winters sollten Sie die Geranien eher trocken halten und nur gelegentlich gießen. Eine Düngung ist nicht notwendig.
Der Schnitt im Frühjahr
Im Februar oder Anfang März können Sie die überwinterten Geranien aus dem Winterschlaf holen. Stellen Sie sie auf die Fensterbank und gießen Sie sie etwas stärker. Dadurch können sich die Pflanzen langsam akklimatisieren. Sie können sie auch in neues Substrat umtopfen, um ihnen einen angenehmen Start in die neue Saison zu ermöglichen.
Es erfolgt außerdem ein Frühjahrsschnitt. Entfernen Sie Geiltriebe, die sich während der Überwinterung im Keller gebildet haben. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Lagerung entweder zu warm und dunkel oder zu hell, aber kühl war. Kürzen Sie auch neue Triebe, die sich im sonnigen Winterquartier gebildet haben. Dadurch entstehen später schöne, buschige Neuaustriebe.
Beim Rückschnitt können Sie trockene, im Inneren schwarz gefärbte Stängel entdecken. Geben Sie die Hoffnung nicht auf, denn es kann sein, dass die Geranienwurzel trotzdem neu austreibt. Schneiden Sie das gesamte alte Holz ab und bringen Sie die Wurzel in neue Erde.
Nach Mitte Mai können Sie Ihre Geranien wieder ins Freie bringen.
Mit diesen Tipps und Tricks können Sie Ihre Geranien erfolgreich überwintern und im nächsten Jahr eine wundervolle Blüte genießen. Lesen Sie auch unseren Spezialartikel zur Standortwahl und Pflege von Geranien nach dem Winter.
