Gerste – Das vielseitige Korn

Gerste – Das vielseitige Korn

Gerste ist eine der ältesten kultivierten Getreidearten und hat eine lange Geschichte. Ursprünglich stammt sie aus dem Vorderen Orient und dem östlichen Balkan. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit kann Gerste fast überall angebaut werden, unabhängig von Bodenbeschaffenheit und auch in Trockengebieten. Kein Wunder, dass Gerste weltweit verbreitet ist.

Die Eigenschaften von Gerste

Gerste hat aufgrund ihres geringen Klebereiweißgehalts eine begrenzte Backfähigkeit und kann daher nur in Kombination mit anderen Getreidesorten zur Brotherstellung verwendet werden. Aber Gerste hat viele andere Anwendungsmöglichkeiten. Sie wird als Malz und Malzextrakt für die Bierherstellung genutzt und dient auch als Backhilfsmittel, zur Herstellung von Malzbonbons und Malzkakao. Darüber hinaus wird Gerste in Kombination mit Arzneistoffen verwendet und als Nähr- und Kräftigungsmittel eingesetzt. Sie findet auch Verwendung in der Herstellung von Malzkaffee und ist ein wichtiger Bestandteil bei der Whiskeyproduktion. Gerste wird auch als Futtermittel, Stärkelieferant in der Industrie und als nachwachsender Rohstoff für die Energieerzeugung eingesetzt.

Lagerung und Gesundheit

Gerstengraupen können bei trockener und luftdichter Verpackung problemlos für ein Jahr gelagert werden. Gerstenflocken sind besonders gut verträglich und eignen sich als Aufbau-Nahrung nach Magen-Darm-Erkrankungen. Rösten oder Anquellen verbessert ihre Bekömmlichkeit noch weiter. Gerstenwasser, das aus aufgekochten und abgesiebten Gerstenkörnern besteht, wird sogar als Heilmittel eingesetzt. Die Ernährung mit Gerstengraupen kann den Blutzuckerspiegel stabilisieren und den Cholesterinspiegel senken, was wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann.

Vielseitig in der Küche

Gerste kann in verschiedenen Formen verwendet werden, wie Gerstengraupen, Nacktgerste, Gerstenkornmischung, Gerstenflocken oder Müsli. Sie enthält wenig Gluten und kann daher nicht allein zum Backen von Brot verwendet werden. Gerste enthält einen hohen Kohlenhydratanteil, einen geringen Fettanteil und ist reich an Mineralstoffen im Vergleich zu anderen Getreidesorten.

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Die Gerstensaison ist das ganze Jahr über verfügbar, und ihr Geschmack ist leicht nussig.

Wissenswertes über Gerste

Es gibt zwei Arten von Gerste: Nackt- und Spelzgerste. Bei Spelzgerste ist die Spelze am Korn festgewachsen und wird nach der Ernte maschinell entfernt. Spelzgerste wird aufgrund ihrer höheren Erträge oft angebaut, unterscheidet sich jedoch von Nacktgerste. Nach dem Entspelzen ist Spelzgerste nicht mehr keimfähig und kann daher nicht mehr als vollwertiges Lebensmittel betrachtet werden.

Gerste ist nicht nur ein vielseitiges Getreide, sondern auch ein wertvolles Heilmittel. Mit nur zwei Prozent Fett ist Gerste relativ fettarm, enthält aber wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Calcium, Eisen und Phosphor sowie viele Vitamine und Kieselsäure. Besonders für das Stützgewebe, Haare und Nägel ist Gerste sehr wertvoll. Sie hat auch eine entgiftende Wirkung auf den Organismus und ist eine gute Alternative für Allergiker aufgrund ihres niedrigen Glutengehalts. Gerste ist daher besonders geeignet für eine gesunde Ernährung.

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