Geschlechtsneutrale Ausdrucksformen in verschiedenen Sprachen

Geschlechtsneutrale Ausdrucksformen in verschiedenen Sprachen

Geschlechtsneutrale Ausdrucksformen variieren stark in verschiedenen Sprachen aufgrund von Unterschieden in der grammatischen Struktur und im Wortschatz. In einigen Sprachen gibt es keine wirklichen Probleme in Bezug auf geschlechtsneutrale Ausdrücke. Zum Beispiel gibt es auf Suaheli nur ein Pronomen für die dritte Person Singular, nämlich “yeye”, was je nach Kontext mit “er”, “sie” oder “es” ins Deutsche übersetzt wird. Die meisten Personenbezeichnungen sind geschlechtsneutral und für die wenigen geschlechtsspezifischen Bezeichnungen gibt es fast immer auch entsprechende geschlechtsneutrale Ausdrücke. Ähnliche Situationen finden sich in vielen anderen Sprachen ohne grammatisches Geschlecht und ohne Geschlechtsunterscheidung bei den Pronomen, wie zum Beispiel im Indonesischen, Persischen, Ungarischen, Finnischen und gesprochenen Chinesisch.

Englisch

Obwohl Englisch kein grammatisches Geschlecht hat, wird zwischen weiblichen und männlichen Pronomen (“she” und “he”) unterschieden. Früher war es üblich, in generischen Situationen das Pronomen “he” zu verwenden, ähnlich dem generischen Maskulinum im Deutschen. Berufsbezeichnungen, die früher auf “-man” endeten, wie “fireman”, “policeman” und “chairman”, wurden mit der weiblichen Form “-woman” verwendet. Das Wort “man” selbst konnte früher sowohl einen Mann als auch eine generische Bedeutung für “Mensch” haben. Seit den 60er Jahren hat sich die englische Sprache jedoch aufgrund feministischer Überlegungen verändert. Das Pronomen “man” wurde weitgehend durch “human” ersetzt, und geschlechtsneutrale Berufsbezeichnungen wie “firefighter”, “police officer” und “chairperson” sind üblich geworden. Auch die Verwendung des generischen Pronomens “he” wurde zurückgedrängt, und statt dessen werden Ausdrücke wie “he/she” oder der singularische Gebrauch von “they” bevorzugt. In den letzten Jahren hat sich die Verwendung des singularischen “they” auch verstärkt, um über spezifische Personen zu sprechen, sei es, weil ihr Geschlecht für den Kontext irrelevant ist oder weil es sich um nichtbinäre Personen handelt, die “they/them”-Pronomen bevorzugen.

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Schwedisch

Im Schwedischen gibt es historisch gesehen zwei grammatische Genera, aber keine direkte Verbindung zwischen dem grammatischen und dem natürlichen Geschlecht von Personen. Die meisten Personenbezeichnungen im Schwedischen sind daher geschlechtsneutral. Es gibt jedoch die Unterscheidung zwischen dem weiblichen Pronomen “hon” und dem männlichen Pronomen “han”. In den letzten Jahren hat sich das geschlechtsneutrale Pronomen “hen” etabliert und wird mittlerweile in der schwedischen Alltagssprache häufig verwendet.

Spanisch

Traditionell gibt es im Spanischen zwei grammatische Geschlechter. Das Femininum wird meistens durch die Endung “-a” angezeigt, das Maskulinum durch “-o”. Viele Substantive und Adjektive haben eine maskuline und eine feminine Form, die sich nur durch den Endvokal unterscheiden. Bei Pronomen wird zwischen “ella” (sie) und “él” (er) unterschieden. In den letzten Jahren hat sich jedoch aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen im öffentlichen Sprachgebrauch die Verwendung beider Formen (z. B. “médicas y médicos”) oder die Verwendung von geschlechtsneutralen Formen wie dem “@-Symbol” oder dem Buchstaben “x” entwickelt. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung des geschlechtsneutralen Pronomens “elle”. Diese Formen werden immer häufiger verwendet und zeigen einen sprachlichen Wandel hin zu einem neuen geschlechtsneutralen Genus, das durch die Endung “-e” markiert wird.

Es ist interessant zu sehen, wie sich die Verwendung geschlechtsneutraler Ausdrucksformen in verschiedenen Sprachen entwickelt. Es ist Zeit für Veränderungen und die Einführung geschlechtsneutraler Formen auch in der deutschen Sprache.