Geschwollene Lymphknoten: Alles, was du wissen musst

Geschwollene Lymphknoten

Kennst du das auch? Plötzlich spürst du eine Schwellung in deinem Hals oder an anderen Stellen deines Körpers. Das könnten geschwollene Lymphknoten sein! Doch wieso schwellen sie an und was steckt eigentlich dahinter? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über geschwollene Lymphknoten wissen musst.

Geschwollene Lymphknoten: Ursachen und Hintergründe

Geschwollene Lymphknoten

Der Körper ist täglich vielen Viren, Bakterien und anderen Eindringlingen ausgesetzt. Wenn eine Infektion ausbricht, werden auch die Lymphknoten sichtbar. Du erinnerst dich vielleicht noch an die geschwollenen Lymphknoten im Hals, die oft mit einer Erkältung einhergehen. Auch einige Kinderkrankheiten manifestieren sich durch geschwollene Lymphknoten und starke Schluckbeschwerden. Meistens sind geschwollene Lymphknoten harmlos. Allerdings können sie auch ein erstes Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen wie Krebs sein.

Hier sind die wichtigsten Ursachen für geschwollene Lymphknoten im Überblick:

Virusinfektionen

  • Pfeiffersches Drüsenfieber (Epstein-Barr-Virus, Mononukleose): Diese “Kusskrankheit” betrifft vor allem junge Erwachsene und wird durch den Kontakt mit infektiösem Speichel übertragen. Geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und eine vergrößerte Milz sind typische Symptome.
  • Zytomegalie: Besonders für Schwangere kann dieses Virus gefährlich sein und das ungeborene Kind schädigen. Ansonsten können die Symptome wie leichtes Fieber und geschwollene Lymphknoten bis zu mehreren Wochen nach der Infektion auftreten.
  • Masern: Neben stark geröteten Hautausschlägen gehören Fieber, geschwollene Lymphknoten und ein allgemeines Krankheitsgefühl zu den typischen Beschwerden. Eine Impfung schützt vor dieser Kinderkrankheit.
  • Röteln (Rubella): Rote Hautausschläge in Kombination mit Fieber und geschwollenen Lymphknoten sind charakteristisch für Röteln. Auch hier bietet eine Impfung Schutz.
  • HIV/Aids: Die Infektion mit dem HI-Virus schwächt das Immunsystem nachhaltig. Grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und geschwollene Lymphknoten im Hals können kurz nach der Ansteckung auftreten.
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Bakterielle Infektionen

  • Mandelentzündung (Tonsillitis): Besonders die eitrige Mandelentzündung verursacht lokal geschwollene Lymphknoten, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden.
  • Diphtherie: Diese schwere Erkrankung, die auch zu geschwollenen Lymphknoten führt, kann mittlerweile durch eine Impfung verhindert werden. Wenn der Rachen betroffen ist, können Symptome wie bellender Husten, Stimmverlust, Heiserkeit und Atemprobleme auftreten.
  • Syphilis: Im zweiten Stadium der Geschlechtskrankheit können grippeähnliche Symptome und Lymphknotenschwellungen am ganzen Körper auftreten.
  • Chlamydien: Eine Infektion mit diesen Bakterien gehört heute zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Geschwollene Lymphknoten in der Leistengegend sind ein typisches Symptom. Unbehandelt kann diese sexuell übertragbare Krankheit zu Unfruchtbarkeit oder Erblindung führen.
  • Tuberkulose: Bei aktiver Tuberkulose treten zunächst unspezifische Beschwerden wie Nachtschweiß, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, leichtes Fieber und geschwollene Lymphknoten auf.
  • Aktinomykose: Diese chronisch fortschreitende Infektionskrankheit wird durch Bakterien der Gattung Actinomyces verursacht. Besonders im Gesicht und im Hals-Nasen-Rachen-Bereich können diese Bakterien große Schäden anrichten. Geschwollene Lymphknoten sind ein weiteres Symptom.
  • Borreliose: Die Übertragung der Borrelien erfolgt durch Zeckenbisse. Betroffene entwickeln zunächst einen Hautausschlag und grippeähnliche Symptome mit geschwollenen Lymphknoten.
  • Infektionen im Mund- und Rachenraum: Entzündungen des Zahnfleisches oder eitrige Abszesse im Mund können ebenfalls geschwollene Lymphknoten im Hals und Unterkiefer verursachen.
  • Katzenkratzkrankheit: Diese häufig harmlose Infektion wird von der Gattung Bartonella verursacht. Über Kratzwunden von Katzen gelangt der Erreger auf den Menschen. In der Folge bildet sich zunächst ein Knötchen in der Nähe der Wunde, dann schwellen die nahegelegenen Lymphknoten an, oft im Hals oder in den Achselhöhlen.

Rheumatoide Erkrankungen

  • Rheumatoide Arthritis: Entzündete Gelenke können auch zu geschwollenen Lymphknoten in dem betroffenen Bereich führen.
  • Lupus erythematodes: Diese Autoimmunerkrankung äußert sich anfangs oft durch allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber, Gewichtsverlust und Lymphknotenschwellungen.
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Krebserkrankungen

  • Maligne Lymphome: Lymphdrüsenkrebs tritt meist erst im höheren Alter auf. Es gibt zwei Arten von malignen Lymphomen: Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome. Beide äußern sich durch schmerzlose, vergrößerte Lymphknoten am Hals, in den Achseln und in der Leistengegend sowie unspezifische Beschwerden wie Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß.
  • Leukämie: Die Vermehrung der weißen Blutkörperchen bei Blutkrebs wirkt sich auch auf das lymphatische System aus – geschwollene Lymphknoten, Leistungsabfall, Fieber und erhöhte Infektanfälligkeit sind die Folgen.
  • Tochtergeschwulste (Metastasen): Krebszellen können von ihrem Ursprungsort, zum Beispiel einem Organtumor, auf Wanderschaft gehen, in den nahe gelegenen Lymphknoten verweilen und dort Metastasen bilden.

Andere Ursachen

  • Toxoplasmose: Von infizierten Katzen kann der Parasit Toxoplasma gondii auf Menschen übertragen werden. Die Erkrankung verläuft meist symptomlos, kann aber gelegentlich zu Halsschmerzen, geschwollenen Lymphknoten oder Müdigkeit führen. Für Schwangere kann Toxoplasmose gefährlich sein, da der Erreger den Fötus schädigen kann.
  • Lymphödeme: Mechanische Schwächen in den Lymphbahnen können ebenfalls zu geschwollenen Lymphknoten führen. Die Lymphflüssigkeit kann nicht mehr ausreichend abtransportiert werden, was zu Stauungen im Gewebe führt. Dicke Beine und geschwollene Lymphknoten, insbesondere in der Leiste, sind die Folge. Ein Lymphödem kann sich beispielsweise nach einer Krebsoperation entwickeln, wenn viele Lymphknoten entfernt wurden.

Diese Übersicht gibt dir einen Einblick in die verschiedenen Ursachen für geschwollene Lymphknoten. Wenn du unsicher bist oder deine Beschwerden länger andauern, solltest du dich unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen.