Gespenster in Horrorgeschichten – Eine faszinierende Welt des Unbekannten

Gespenster in Horrorgeschichten – Teil 1

Gespenster in Horrorgeschichten – Teil 1

Geister als Symbol für die Unausweichlichkeit des Todes

Neben Vampiren, Werwölfen und Dämonen gehören Gespenster zu den klassischen Figuren des Horrorgenres. Sie symbolisieren die Angst des Menschen vor dem Tod und stellen das Wirken rachedürstender Totengeister dar. Die Hochkonjunktur von Gespenstergeschichten in der Literatur und im Film lässt sich auf Phasen zurückführen, in denen auch die erste Gotteskritik aufkam. Dabei unterscheiden sich moderne Gespenster in Filmen wie “The Ring” stark von den Geistern in mittelalterlichen Sagen oder den frühen Schauerromanen des 18. Jahrhunderts. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten bei der Darstellung von Gespenstern und typische Elemente einer Gespenstergeschichte.

Info: Der Unterschied zwischen Geist und Gespenst

Geist und Gespenst werden oft als Synonyme verwendet, tatsächlich jedoch bezieht sich der Begriff “Geist” allgemein auf das Bewusstsein denkender Kreaturen und muss nicht zwangsläufig das Bewusstsein eines Verstorbenen sein. Der Begriff “Gespenst” hingegen bezieht sich ausschließlich auf Totengeister. In den folgenden Ausführungen wird stets das Gespenst als Totengeist gemeint.

Das Gespenst als unheilbringender Totengeist: Eine Begriffsgeschichte

Das wichtigste Merkmal eines Gespensts ist, dass es ein Totengeist ist. Sie existieren zwischen den Welten und sind weder vollkommen der materiellen Welt der Lebenden zugehörig noch auf die Welt der Toten beschränkt. Gespenster kommunizieren nicht unbedingt durch verbale Äußerungen, wecken aber die Aufmerksamkeit der Menschen.

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Formlosigkeit und Vielgestalt von Gespenstern in Literatur und Film

Die wahrnehmbare Gestalt von Gespenstern in unserer Welt ist vielfältig und schwer zu fassen. Während Werwölfe oft die Züge von Wölfen zeigen, treten Gespenster in mannigfaltiger Gestalt in Erscheinung. Einige sind unsichtbar, andere wirken schemenhaft oder durchscheinend und wieder andere besitzen einen physischen Körper oder können sich zumindest eine physische Gestalt geben. Sie variieren in ihrem äußeren Erscheinungsbild von leichenhaft bis hin zu kaum von lebenden Menschen zu unterscheiden. Gespenster können sich oft auch in verschiedene Formen verwandeln. Es gibt auch Gespenster in Tiergestalt, wie zum Beispiel die schwarzen Geisterhunde aus britischen Sagen.

Zeichen des Todes: Typische Merkmale von Gespenstern

Die meisten Gespenster in der Horrorliteratur zeigen entweder selbst Merkmale des Todes oder erscheinen an Orten oder mit Begleitern, die man mit dem Tod in Verbindung bringt. Sie treiben sich oft an Orten wie Friedhöfen, Grüften oder Schlachtfeldern herum. Wenn sie sichtbar werden, können sie Merkmale des Todes oder schwindender Lebenskraft aufweisen. Akustisch sind oft Ächzen, Klagen oder Seufzen zu hören. Oft werden Tiere wie Eulen, Fledermäuse, Raben und schwarze Katzen als Vorboten oder Begleiter von Gespenstern genannt.

Mit dem Zeitalter der Aufklärung beginnt ein Boom der Geistergeschichten

Die Zeit der Aufklärung, in der die Vernunft hochgehalten wird, steht in einem Widerspruch zu dem Boom der Gespenstergeschichten. Das Interesse am Übernatürlichen kann als Gegenreaktion auf die Aufklärung verstanden werden. Ein möglicher Grund liegt darin, dass die Aufklärung alte Deutungsmuster in Frage stellt, ohne neue Erklärungen bieten zu können. Die Menschen suchen nach einem Unerklärlichen, das die Religion oder der Volksglaube nicht mehr liefern können. Das Gespenst wird zum Sinnbild des Unerforschbaren und findet in Gespenstergeschichten ein Massenpublikum.

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Begegnung mit dem Gespenst: Konfrontation mit der Sterblichkeit

Gespenster erinnern den Menschen zwangsläufig an die eigene Sterblichkeit und bringen oft selbst den Tod. Die Geister rächen jedes Vergehen, unabhängig von der Größe der Schuld. Oft zeigt sich eine Annäherung zwischen den Protagonisten und den Gespenstern, bei der die Menschen selbst Merkmale des Todes oder Verfalls aufweisen. Diese Annäherung reflektiert die Urängste des Menschen wie den Kontrollverlust und die Angst vor dem eigenen Tod. Gespenster sind unausweichlich und ihre Opfer sind ihrem Schicksal meist besiegelt.

Die Faszination für Gespenster in Horrorgeschichten ist bis heute ungebrochen. Die Urängste, die sie verkörpern, haben sich über die Jahrhunderte kaum verändert. Gespenster finden ihren Platz im Horrorgenre, in dem Ängste das kennzeichnende Element sind.