Gesunde Tipps für eine schmerzfreie Hämorrhoiden-Behandlung

Ganz ehrlich, Hämorrhoiden sind lästig. Fast jeder zweite Mensch über 30 hat früher oder später damit zu kämpfen, aber kaum jemand spricht offen darüber. Das Thema ist ein Tabu. Das ist auch der Grund, weshalb meine Ausdrucksweise in diesem Artikel etwas unkonventionell ist. Aber du möchtest doch deine Hämorrhoiden schnell und langfristig loswerden, oder? Die meisten Menschen leiden dauerhaft unter Hämorrhoiden, da Salben die Ursachen nicht beseitigen. Es gibt nicht einmal aussagekräftige Statistiken darüber, wie viele Menschen tatsächlich betroffen sind. Viele gehen nicht sofort zum Arzt, wenn sie Juckreiz, Schmerzen und Blutungen im Analbereich haben. Warum auch? Die meisten Ärzte können nur messen und Salben verschreiben und warten darauf, dass das Problem so groß wird, dass eine teure Operation notwendig wird. Aber es gibt einen einfachen Weg, um die Hämorrhoiden loszuwerden.

Versuche doch mal die folgenden Tipps für eine Woche. Das Ausprobieren kostet dich so gut wie nichts. Du wirst dich vielleicht etwas komisch fühlen, aber du schaffst das bestimmt für ein paar Tage. Wenn es dir hilft, kannst du damit weitermachen. Ein Deal?

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Wie entstehen Hämorrhoiden?

Man könnte meinen, dass Ärzte genau wissen sollten, wie Hämorrhoiden entstehen. Immerhin schieben sie jedes Jahr Millionen von Menschen moderne Sonden in den Anus und machen HD-Videos. Aber dem ist nicht so. Es gibt die unterschiedlichsten Theorien, aber keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse über die Ursachen und Auslöser von Hämorrhoiden.

Eine Theorie besagt, dass Ballaststoffe gut gegen Hämorrhoiden sind. Diese Theorie basiert darauf, dass in Entwicklungsländern, in denen prozentual mehr Ballaststoffe gegessen werden als in Industrieländern, weniger Menschen wegen juckenden Anus’ einen Arzt aufsuchen. Aber genauso gut könnte man argumentieren, dass erhöhter Reiskonsum zu Kleinwüchsigkeit führt. Abgesehen davon, dass sich die Menschen den Arzt vielleicht nicht leisten können, gibt es natürlich viele andere mögliche Erklärungen. Vielleicht hilft das regelmäßige Hungern also ein komplett leerer Darm. Oder wie die Menschen dort ihre Notdurft verrichten. Neue wissenschaftliche Studien besagen jedoch, dass Ballaststoffe keinen oder kaum Einfluss auf die Bildung von Darmpolypen (die gefährlich wegen Darmkrebs sind) und somit wahrscheinlich auch nicht auf Hämorrhoiden haben.

Viele Experten sind sich jedoch einig, dass das Problem durch zu viel Druck beim Stuhlgang und zu festen Stuhlgang verschlimmert wird, da dadurch der Blutfluss im Schließmuskel beeinträchtigt wird. Interessanterweise können auch Gewichtheben, exzessives Ausdauertraining und Analverkehr zu mehr Hämorrhoiden oder zu einer Verschlimmerung führen. Wie gesagt, die genaue Ursache für Hämorrhoiden ist unklar.

Was sind Hämorrhoiden überhaupt?

Hämorrhoiden sind Venen im inneren Schließmuskel des Afters, aus denen das Blut nicht mehr richtig abfließt. Als Laie würde ich es als Krampfader im Anus bezeichnen, aber das ist medizinisch nicht korrekt. Du weißt wahrscheinlich nicht einmal, dass du zwei Schließmuskeln brauchst, um deine Ausscheidungen unter Kontrolle zu halten. Es ist die Schleuse zwischen beiden Schließmuskeln, die dir signalisiert, dass der Weg frei ist und der Stuhlgang beginnen kann. Außerdem sagt sie dir, ob der Stuhlgang fest oder gasförmig ist.

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Eine etwas wissenschaftlichere Definition laut Wikipedia besagt: “Hämorrhoiden sind die Folge eines Zerfalls muskulärer und elastischer Komponenten, die eine krankhafte Verlagerung und Vergrößerung des Corpus cavernosum recti (innerer Schließmuskel) in Richtung des Anus (nach außen bzw. in den Darm) bewirkt.”

“Wie bitte”, sagt da der Bodybuilder, “schwache Muskeln? Das kann ich beheben.” Und schon wird die Hantelstange umfunktioniert. 🙂

Tipp 1: Hör auf deinen inneren Anus

Bist du, wie ich, ein Heimscheißer? Viele Menschen empfinden es als unangenehm, auf öffentlichen Toiletten oder bei Freunden und Bekannten ihr Geschäft zu erledigen. Aber wenn dein Schließmuskel regelmäßig über längere Zeit unter Druck steht, wird die Durchblutung gestört. Noch schlimmer ist, dass sich Blut in den Venen staut, um deinen Anus dicht zu halten, wenn mehr Kot zurückgehalten werden muss. Mit der Zeit können die Venen ausleiern und wenn du bereits Hämorrhoiden hast, werden sie durch den Druck noch mehr gequetscht. Also geh kacken, wenn dein Anus dir signalisiert, dass Druck im Schacht ist, egal wo du dich befindest. Es erfordert ein bisschen Überwindung, aber dein Enddarm wird es dir danken.

Tipp 2: Richtig kacken gegen Hämorrhoiden

Seitdem du von den Windeln entwöhnt wurdest, dachtest du wahrscheinlich, dass du das Kacken wirklich gemeistert hast. Immerhin funktioniert es regelmäßig. Aber was wäre, wenn ich dir sage, dass es eine einfachere, schnellere, produktivere und gesündere Methode gibt, um deine Ausscheidungen zu entsorgen? Glaubst du nicht? Doch, das wurde sogar in mehreren Studien und sogar mit Röntgenaufnahmen (von den Japanern) bestätigt.

Die Erklärung ist recht einfach. Stell dir den Enddarm wie einen billigen Gartenschlauch vor (sehr dünnwandig und knickt schnell) oder noch einfacher, wie eine leere Weißwurstpelle. Wenn du stehst, hat dein Darm kurz vor dem Anus einen 90°-Knick – für das Stehen oder Gehen willst du ja sowieso keine Würste herausdrücken. Deshalb setzt man sich ja auf die Toilette, denkst du jetzt. Falsch! Wenn du auf dem Thron sitzt und deine Zeitung aufschlägst, gibt es immer noch einen 45°-Winkel zwischen dem Analbereich und dem Torpedoschacht. Kein Wunder, dass du so stark pressen musst, um alles herauszubekommen. Der Stuhl muss um die Ecke gehen und drückt dabei unter anderem gegen den empfindlichen inneren Schließmuskel und das empfindliche Gewebe zwischen beiden Öffnungen. Aber es geht auch anders und zwar viel schneller, so dass du keine Zeit mehr für deine Zeitung hast.

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Der Trick ist, sich beim Stuhlgang hinzuhocken oder etwas unter die Füße zu stellen. In vielen Ländern ist das Hocken auf der Toilette immer noch die beste Methode und dadurch haben die Menschen auch weniger Darmprobleme. Über Tausende von Jahren haben Menschen auf diese Weise ihre Notdurft schnell und einfach verrichtet, ohne viel Druck. Eine israelische Studie belegt, dass die Hockposition zu einer dauerhaften Verringerung von Hämorrhoiden führt. Auch in dem Buch “Darm mit Charme” einer ehemaligen deutschen Medizinstudentin (jetzt Ärztin) für Gastroenterologie kann man sich über die vielen Vorteile des Hockens beim Stuhlgang informieren. Amerikanische Studien belegen, dass es in der Hocke schneller und einfacher geht. In Japan wurde dies sogar mit Röntgenvideos bestätigt, aber diese sind leider nicht auf YouTube verfügbar.

Sogar Hunde und Katzen hocken sich zum Kacken hin, manche sogar auf die Toilette.

Im Hocken kacken auf modernen Toiletten

Wie soll man denn auf modernen Toiletten im Hocken seine Notdurft verrichten? Fragt sich der ein oder andere skeptische Leser. Nein, du musst dich nicht mit den Füßen auf den Toilettenrand stellen und hoffen, dass du nicht abrutschst (obwohl begeisterte Yogis das vielleicht als Herausforderung sehen). Am besten ist es laut einigen Befürwortern, wenn man neben der Toilette eine Plattform hat, auf die man sich hinstellen kann. Aber es geht auch viel einfacher. Du brauchst nur einen Tritthocker, einen Kinderhocker von IKEA, einen Mülleimer oder etwas anderes, worauf du deine Füße stellen kannst. Ich hatte zufällig zwei leere Eimer zur Hand und habe es damit ausprobiert.

Setze dich wie gewohnt auf die Toilette.
Stelle deine Füße auf die erhöhte Plattform.
Entspanne dich und lasse die “Bomben” fallen, bis der Darm leer ist.
Optional: Stoppe die Zeit, du wirst sehen, dass es schneller geht (keine Zeit mehr für die Zeitung, vielleicht ein Statusupdate auf Facebook posten? :-)).
Tipp: Besser und umweltfreundlicher ist übrigens eine Bidet-Handbrause statt Klopapier (auch wenn es recycelt ist).

Es gibt sogar spezielle “Toilettenhocker” aus den USA, die unter die Toilette geschoben werden können, wenn sie nicht benötigt werden. Du findest bestimmt etwas in deinem Zuhause, mit dem du es für ein paar Tage ausprobieren kannst, bevor du dir eine Fußablage besorgst. Du musst ja nicht gleich Geld ausgeben.

Tipp: Auf dem Klo sieht dich niemand, also warum nicht einfach mal ausprobieren, wenn es deinem Po guttut? Auch wenn du nicht zuhause bist, kannst du versuchen, die Hockposition so gut wie möglich einzunehmen. Das bedeutet, dass du nur mit den Zehenspitzen bzw. Fußballen auf dem Boden bleibst und deinen Oberkörper näher an die Oberschenkel bringst.

Tipp 3: Fitness für deinen Anus?

Wie bereits gesagt, handelt es sich bei Hämorrhoiden um ein Problem mit den Venenmuskeln. Ob ein “Muskelaufbau” möglich oder sinnvoll ist, kann schwer gesagt werden, da die Venenschwäche durch Druck verschlimmert wird. Es gibt noch keine Studien darüber. Außerdem ist eigentlich nur der äußere Schließmuskel bewegbar, der innere nicht unbedingt. Aber es geht ja eher um die Venen im Muskel. Bei der Venengymnastik für die Beine werden jedoch auch primär die Beinmuskeln trainiert, was die Venen stimuliert. Es könnte also einen Versuch wert sein.

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Für Arschloch-Gymnastik empfehle ich Folgendes: Mach es nach der Entleerung deines Darms. Drücke dein Anus 10-20 Mal zusammen, als wolltest du eine Vulkaneruption zurückhalten oder verhindern, dass etwas in den Anus eindringt, was dort nicht hingehört. Es ist einfach, oder? Du kannst das sogar in der Öffentlichkeit machen, da niemand sehen kann, ob dein Anus dabei angespannt ist oder nicht.

Tipp 4: Wasser und Ballaststoffe können helfen

Moment mal! Oben steht doch, dass Ballaststoffe keinen nennenswerten Einfluss auf die Bildung von Hämorrhoiden haben. Ballaststoffe helfen vielleicht nicht gegen Krampfadern am Anus, aber bedenke, dass du ein Hindernis-Parkour vor dem Ausgang hast. Es ist besser, wenn der Stuhlgang geschmeidig und nicht zu fest ist. Auch mehr Wasser trinken kann hier helfen. Vermeide jedoch entwässernde Getränke wie Kaffee, schwarzen Tee und Cola.

Bitte vermische nicht einfach wahllos Müll mit deiner Nahrung, nur um mehr unverdauliche Stoffe im Darm zu haben. Mit Ballaststoffen meine ich frischen Salat und Gemüse. Obst ist auch gut, aber aufgrund des hohen Zuckergehalts ist es ähnlich wie Süßigkeiten (zu viel macht dick). Zerkochtes Gemüse hat natürlich nicht den gleichen Effekt. Es ist am besten, täglich 2-3 Portionen frisches Gemüse zu essen. Bei akuten Beschwerden kannst du morgens deinen Darm mit einem Joghurt-Öl-Frühstück vorbereiten, damit der Stuhlgang gut abläuft. Achte jedoch darauf, dass dein Anus nicht komplett geölt ist, da dies nicht dicht hält. Du solltest diese Methode also nicht dauerhaft anwenden, sonst geht das Öl am Ende in die Hose.

Fazit:

In den meisten Fällen wird dich dein Arzt auslachen, wenn du ihm erzählst, dass du keine Hämorrhoiden-Probleme mehr hast, weil du jetzt im Hocken kackst, deinen Anus trainierst und jeden Tag 1-2 Möhren zum Frühstück isst. Je älter dein Arzt ist und wann er sein Studium absolviert hat, desto veralteter sind wahrscheinlich seine medizinischen Kenntnisse. Aber probiere doch mal die Tricks aus. Es kostet dich so gut wie nichts und du kannst Zeit gewinnen, wenn du dich daran gewöhnt hast. Deine Hämorrhoiden werden nicht über Nacht verschwinden und vielleicht auch nie ganz verschwinden, aber es geht ja primär um die Schmerzen. Frage natürlich auch deinen Arzt, aber er wird dir in der Regel nur eine kurzzeitige Linderung bei akuten Beschwerden oder eine Operation anbieten.