Es gibt zahlreiche Hersteller und Händler, die ihre Waren im Internet oder vor Ort anbieten, jedoch ausschließlich an Gewerbetreibende verkaufen. Das bedeutet, dass Privatkunden von einem Kauf ausgeschlossen sind. Warum das so ist und welche Vorteile es für beide Seiten hat, erfährst du hier.
Warum der Verkauf nur an Gewerbetreibende erfolgt
Die Beschränkung des Erwerberkreises hat gute Gründe. Wenn ein Angebot ausschließlich an Unternehmer gerichtet ist, muss der Anbieter bestimmte Vorgaben des Gesetzgebers beachten. Dadurch können Hersteller und Händler die zahlreichen Vorschriften des Verbraucherschutzes umgehen.
Der Verkauf nur an Gewerbetreibende muss klar kommuniziert werden. (© liderina – Fotolia)
Vorteile des B2B-Geschäfts
Das sogenannte B2B-Geschäft bringt sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer spürbare Vorteile mit sich. Da der Verkauf nur an Gewerbetreibende erfolgt, entfallen zahlreiche Vorgaben wie Informationspflichten, Preisangabe, Widerrufs- und Rückgaberecht sowie bestimmte Regelungen zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
Möglichkeiten zur Beschränkung des Käuferkreises
Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, den Verkauf nur an Gewerbetreibende zu gestalten. Transparenz, Zugangsbeschränkungen und Kontrollen spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Verkauf nur an Gewerbetreibende! – Eindeutige Klarheit schaffen
Unternehmen, die ihr Angebot ausschließlich an Gewerbekunden richten, müssen für absolute Klarheit sorgen. Der Verbraucher muss bereits aus dem Angebot erkennen können, dass der Verkäufer sich ausschließlich an Gewerbetreibende richtet. Ein einfacher Hinweis wie “nur für Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe” reicht laut eines Urteils des Oberlandesgerichts München nicht aus. Vielmehr müssen Händler sicherstellen, dass ihr Angebot tatsächlich nur für Gewerbetreibende zugänglich ist.
Eintritt verboten – Hier kommen nur Gewerbetreibende rein
Für den Verkauf nur an Gewerbetreibende müssen Händler Vorkehrungen treffen, um Privatpersonen den Zugang zum Geschäft zu verwehren. Dies kann beispielsweise über ein Ausweissystem geschehen, bei dem ausschließlich Gewerbetreibende einen Ausweis erhalten. Im Internet können technische Sicherungssysteme in das Shopsystem integriert werden, um sicherzustellen, dass Bestellungen nur von Gewerbetreibenden getätigt werden können.
Kontrolle durch Stichproben
Eine weitere Möglichkeit, den Käuferkreis zu sichern, ist die stichprobenartige Kontrolle von regelmäßigen Kunden. Dabei überprüft der Anbieter, ob die gekaufte Ware mit dem angegebenen Gewerbe des Kunden in Zusammenhang steht. Dadurch wird ausgeschlossen, dass der Kunde privaten Bedarf durch gewerblich gekennzeichnete Einkäufe deckt.
Wenn du weiterführende Informationen zu den Unterschieden zwischen Kleingewerbe und Kleinunternehmen oder den Unterschieden zwischen Freiberuflern und Gewerbetreibenden suchen, findest du hier mehr dazu.
Lass dich von der Beschränkung des Erwerberkreises nicht abschrecken. Als Gewerbetreibender profitierst du von den Vorteilen des B2B-Geschäfts und kannst sicher sein, dass die Anbieter sich an die relevanten Vorgaben halten.
